Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SALZE, 19 
Nr gleicher Verwandtschaft zu den Basen, so tritt die Massenwirkung in ihr Recht, 
a d.h. es vertreibt die in grösserer Menge vorhandene Säure die andere. 
Hinsichtlich des Verhaltens der Salze gegen Basen gelten im Allgemeinen 
ı der folgende Regeln: 
le Wird zu einem Salze diejenige Base hinzugesetzt, welche zur Bildung desselben 
Mialze yedient hat, so können drei Fälle eintreten. Es bildet sich entweder ein basisches 
N oder, wenn das Salz ein saures war, ein neutrales Salz oder aber es findet 
(Attack keinerlei Einwirkung statt. Setzt man hingegen eine andere Base hinzu, so wird 
/ in vielen Fällen die im Salze vorhandene Base ausgetrieben und durch die neue 
‘sind unter Bildung des entsprechenden Salzes ersetzt. Diese Reaction findet besonders 
andere dann statt, wenn die neu entstehende Verbindung unlöslich ist, die hinzugefügte 
Mehkait Base einen stärker ausgeprägten basischen Charakter besitzt oder endlich die im 
& auch Salze vorhandene Base eine flüchtige oder doch verhältnissmässig flüchtigere ist. 
Zn Was das Verhalten der Salze gegen einander anbelangt, so können beim Ver- 
Messen, mischen zweier verschiedener in Lösung befindlicher Salze dieselben sich entweder 
| indifferent verhalten oder es können folgende Fälle eintreten : 
Ser mit 1. Die beiden Salze verbinden sich zu einem Doppelsalze. (Doppelsalz als mole- 
\Tystall- kulare Verbindung; s; oben.) 
& steht, 2. Es findet eine doppelte Zersetzung der beiden Salze in der Weise statt, 
elben dass die Säuren ihre Metalle austauschen und zwei neue Salze entstehen. 
gleich Solche Doppelzersetzungen finden auch nicht selten auf sogenanntem trockenem 
npe- Wege statt, wenn die Salze innig gemischt und dann erhitzt werden; zumal 
ı Kıy- wenn hierbei die Bildung eines flüchtigen Salzes erfolgt. 
Durch einen genügend starken galvanischen Strom werden alle Salze im ge- 
schmolzenen Zustande oder auch in wässeriger Lösung derart zerlegt, dass sich 
das Metall am negativen Pol ausscheidet, der Salzbildner, beziehungsweise der 
. salzbildende Säurerest am positiven Pole. Diesem Verhalten entsprechend werden, 
00, da sich ungleichnamige Elektrieitäten anziehen, die Metalle und Salzbasen als 
tif des elektropositive, die Säuren als elektronegative Körper bezeichnet. 
veisien Die am positiven Pole zur Ausscheidung gelangenden Säurereste sind als solche 
m Er- nicht existenzfähig, sie zerfallen in Sauerstoff und das betreffende Säureanhydrid, 
elzen, welches letztere mit dem vorhandenen Wasser die Säure neu bildet. Es gibt z.B: 
Zinksulfat bei der Elektrolyse als Endproducte: Zink, Sauerstoff und Schwefel- 
r That säure, von denen Zink am negativen, die beiden anderen am°positiven Pole aus- 
inbare geschieden werden : 
ınsatze 7a 850, = Zn. + SO, 
SO, = 50; +0 
le SO; + H, 0 = H; SO... 
ücht Hierbei ist noch zu bemerken, dass dann, wenn das am negativen Pol abge- 
schiedene Metall ein solches ist, welches Wasser zu zersetzen vermag, wie bei- 
meinen spielsweise Natrium, auch am negativen Pole eine seeundäre Reaction stattfindet, 
Da indem sich unter Entwiekelung von Wasserstoffgas ein Metallhydroxyd bildet. Es 
jet sich würde z. B. die Elektrolyse des Natriumsulfats_ verlaufen im Sinne folgender 
it, das Zeichen: 
/ Na, SO, = Naz + SO, 
oft eine SO, = SO; + OÖ 
während SO, ++ H.0 = HL, SO, 
» findet Naa +2H;,0—2Na0H + H;. 
Es treten also am negativen Pole Natriumhydroxyd und Wasserstoff, am 
N positiven Sauerstoff und zurückgebildete Schwefelsäure auf. 
Schliesslich wäre noch Einiges zu erwähnen über die Nomenclatur der Salze. 
In dieser Hinsicht herrscht leider noch immer ein arger Wirrwarr. 
. Den Fortschritten der chemischen Erkenntniss entsprechend musste die, von 
nn BERZELIUS geschaffene, den dualistischen Anschauungen völlig Rechnung tragende 
nahez
	        
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