Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

# SILBERSALZE. 275 
dar 
t al Zeit bei der oben erwähnten ‚dunklen Rothgluth und entnimmt von Zeit zu Zeit eine 
ieMde Hin, Probe der Schmelze mittelst eines Glasstabes. Man löst dieselbe in destillirtem 
\t sieh ader Wasser auf, filtrirt und versetzt das Filtrat mit Ammoniak. Sobald durch das 
letztere keine Blaufärbung mehr erzeugt wird, ist alles Kupfer als Kupferoxyd 
lei abgeschieden. In ‚diesem Falle lässt man die Schmelze erkalten und behandelt sie 
a dann mit einer hinreichenden Menge Wasser. In Lösung geht das Silbernitrat, 
Ale Sn ngelöst bleibt das Kupferoxyd. Nach dem Absetzen des letzteren giesst man die 
N Silbernitratlösung durch ein Filter von Glaswolle und dampft sie — zuletzt unter 
Ä WE I Rühren — bis zur Krystallisation ein. Diese ältere und für kupferreiches Silber 
in Le, auch heute noch angewendete Methode setzt eine gewisse Erfahrung voraus. 
Bons Krhitzt man nicht hoch genug, so wird nicht alles Kupfernitrat zu Kupferoxyd 
HM Toten zersetzt, erhitzt man dagegen zu hoch, So kann sich zunächst Silbernitrit bilden, 
4 Ya 8 welches ein frühes Grauwerden des Silbernitrates verursacht, auch kann metallisches 
7 u Silber dem abgeschiedenen Kupferoxyd beigemengt sein, welches daher auf Silber 
N ri N durch Auflösen in verdünnter Schwefelsäure zu prüfen ist, wobei das metallische 
hal Silber unlöslich zurückbleibt. In der Regel wird man die Glühtemperatur so ein- 
in a halten können, dass man die Hauptmenge des Kupfers als Kupferoxyd be- 
Na halten seitigt und die noch unzersetzt vorhandenen Kupfersalzmengen nach 6) entfernt. 
am Löstng Ö) Enthält das in Arbeit genommene Werksilber weniger als 10 Procent 
nm freies Kupfer, so löst man dasselbe, wie vorher angegeben, ebenfalls in Salpetersäure 
est und dampft zur Vertreibung der überschüssigen Salpetersäure zur Troekne. Man 
ST löst aldann den Rückstand in Wasser und digerirt die erwärmte Lösung mit 
Sr reinem Silbercarbonat oder Silberoxyd, welches man durch Fällen 
LOmarkizen Cu(NOs;), + Ago CO; = 2 Ag NO; + Cu CO, 
Cu(NO;), + Ag, 0 = 2AgNO; + Cu O, 
einer kupferfreien Silbernitratlösung mit Natriumecarbonat, beziehungsweise Kali- 
Sind weisse, lauge dargestellt hatte. Das in Lösung befindliche Kupfernitrat wird als Kupfer- 
carbonat oder Kupferoxyd unlöslich abgeschieden. Zugleich geht eine äquivalente 
a7, AzNO,, Menge Silbernitrat in Lösung, auch löst sich etwas Silberoxyd auf, weshalb die 
s wichtigsten Lösung nunmehr alkalisch reagirt. Man filtrirt , säuert das Filtrat, welches mit 
on reinen Ammoniak nicht mehr blaue Färbung geben darf, mit Salpetersäure an und bringt 
Mit Rücksicht die Lösung zur Krystallisation. Steht kein reines Silbercarbonat, beziehungsweise 
fend fabrieirt -oxyd zur Verfügung, so kann man auch einen Theil der kupferhaltigen Silber- 
sondern vom lösung mit Natriumcarbonat oder Kalilauge ausfällen und mit diesem Gemisch 
e8 sich im von Kupferoxyd und Silberoxyd die Kupfer-Silbernitratlösung digeriren 
unferhaltigen und im Uebrigen wie vorher verfahren. Alle Rückstände sind aufzubewahren und 
Forksilber in auf Silber zu verarbeiten. Licht und Staub, sowie organische Substanzen sind 
ekmägsiesten während der Darstellung nach Möglichkeit abzuhalten. 
yde, in einem Das Silbernitrat krystallisirt aus der wässerigen Lösung in rhombischen, tafel- 
den Kolben förmigen Krystallen (Argentum nitricum erystallisatum). Die Auflösung des 
(5 nee. Ger. reinen Präparates reagirt gegen Lackmusfarbstoff neutral. Da sich aber die letzten 
amt aber die anhaftenden Spuren von Salpetersäure durch — übrigens unerwünschte — 
x reiehlicher Krystallisation nicht sicher beseitigen lassen, so wird für die meisten Zwecke das 
n wett min Silber geschmolzen (Argentum nitricum fusum) und meist in Stangenform durch 
U von Silber Eingiessen in versilberte oder vergoldete Formen gebracht. Das geschmolzene 
halt nnd ans Silbernitrat heisst Höllenstein. Ueber die sonstigen Eigenschaften s. unter 
1 Dies kann Argentum nitricum, Bd. I, ‚pag. 562. 
; mehr als In der Mediein findet das Silbernitrat meist äussere Verwendung auf Grund 
A nt seiner ätzenden Eigenschaften. Die Aetzwirkung ist darauf zurückzuführen ; dass 
NIE ie das Silbernitrat sich mit Eiweissstoffen zu unlöslichen Silberalbuminaten verbindet, 
an "di wodurch lebendes Gewebe getödtet wird und zur Abstossung gelangt. Innerlich 
m Z eingenommen wird ein Theil des Silbers resorbirt, ob als Silberalbuminat oder 
x Mh fein vertheiltes, metallisches Silber, ist noch streitig; nach längerem Gebrauche 
DE entsteht die als „Argyria“ (s. d.)_bekannte_Verfärbung der dem _ Lichte aus- 
Wr = gesetzten Hautpartien. 
mug. 
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