284 SILVINSÄURE. — SIMARUBA.
ständiger, chemischer Körper betrachtet, welcher nach der Formel Co H;9 O2 zu- N %
sammengesetzt sein Sollte (UNVERDORBEN, TROMMSDORF). Nach neueren An- * er
schauungen gilt die. Silvinsäure als identisch mit der Abiötinsäure. Nach MaALY ze
ist jedoch auch die Abiötinsäure kein einheitlicher Körper, vielmehr ein Gemisch i
zweier Säuren, von denen die eine genau der obigen Zusammensetzung, C,oH;o O2, nn
entspricht, während die andere anders zusammengesetzt ist. Für die erstere nn
Säure nach der Formel C,, H;o0O, schlägt MALY und nach ihm HiLGER den H
Namen Sylvinsäure vor, während die zweite Säure ‚als Abiötinsäure zu #
bezeichnen wäre. Beide Bezeichnungen, Silvinsäure wie Abi&tinsäure, würden daher
etwas Anderes bedeuten, als die bisher darunter verstandenen Körper. Bei An-
nahme dieser Vorschläge würde die Beschreibung der Sylvinsäure MALY’s a
lauten: harte, klingende Krusten aus weissen, durchscheinenden Krystallwarzen De)
von 134—137° Schmelzpunkt ; spec. Gew. 1.1011 bei18°; geruch- und geschmack- ständie
los, löst sich in 10 Th. kaltem, in */; Th.. siedendem Alkohol von 92 Procent; stets
die Lösung röthet Lackmus; die Salze der Silvinsäure sind zum Theil krystalli- Trauß
sirbar. Die bisherigen Angaben über Sylvinsäure beziehen sich auf Gemische von 1—8
Sylvinsäure mit mehr oder weniger Abiötinsäure. Ganswindt. förmig
Silybum, Gattung der Compositae, Unterfam. Cardueae, mit einer einzigen, nd
im Mittelmeergebiet heimischen Art: ni
Silybum Marianum Gaertn. (Carduus Marianus L.), Mariendistel. Ur
Sie ist ©, bis 15m hoch, kahl, mit gelbstachelig gezähnten, oberseits längs der un
Nerven weiss gefleckten Blättern, die nach. oben hin stengelumfassend und fieder- [de
spaltig sind. Blüthenköpfe einzeln, Hülle kugelig, stachelig, Receptaculum spreuig, a
alle Blüthen zwitterig, purpurn, Pappus mebhrreihig, zu einem Ringe verwachsen, |
Achänen nach oben etwas verbreitert, glatt, glänzend braun. W
Die Mariendistel wird als Zierpflanze ‚gezogen; einst waren Wurzel, Blätter
und Früchte als Carduus Mariae in arzneilicher Verwendung. In Frankreich
wird sie neuerdings wieder als gallentreibendes Mittel empfohlen.
Simaba, Gattung der Simarubaceae, Holzgewächse des tropischen Südamerikas,
von Simaruba wesentlich nur durch die stets zwitterigen Blüthen verschieden.
Die Arten enthalten sämmtlich Bitterstoffe; von Simaha Cedron Pl. stammen
die Cedronsamen (s. d. Bd. II, pag. 605). /
Simaruba, Gattung der nach ihr benannten Familie. Bäume mit gefiederten Ü
Blättern, deren abwechselnde Fiedern lederig und ganzrandig sind. Die i
achsel- und endständigen Rispen sind diöcisch, die kleinen Blüthen Szählig; die S
mit 10 dem halbkugeligen Discus eingefügten, an der Basis beschuppten n
Staubgefässen; die © mit schuppenförmigen Staminodien am Grunde des scheiben- mik
förmigen Diseus und mit 5 Carpellen, die nur im kurzen Griffel verbunden sind,
deren Narbe 5strahlig ist. Aus denselben entwickeln sich meist 5 sternförmig I
gruppirte Steinfrüchte, deren Samen planconvexe, fleischige Keimblätter ohne
Eiweiss enthalten.
1. Simaruba officinalis DC. (S. amara Aubl., 8. guyanensis Rich,,
Quassia Simaruba L.), ein Baum Guyanas mit 8—16jochigen Blättern, deren N
Fiedern oblong, gegen den Grund verschmälert‘ und unterseits weichhaarig sind. in
Die Blüthen sind weiss, die olivenähnlichen Früchte schwarz. ar
Cortex Simarubae (Ph. Belg., Gall., Neerl., Un. St.), Ruhrrinde, soll Med
die Wurzelrinde sein. Es sind blassbraune, sehr zähe und faserige, 2—5 mm dicke, [ve
flache oder rinnige Stücke, welche nur noch theilweise von silberglänzendem Korke an
bedeckt sind. Die Innenfläche ist oft zerfasert. wen
Der Querschnitt erscheint durch die nach aussen sich erweiternden Markstrahlen Ü
radial gestreift. Die primäre Rinde enthält Steinzellengruppen. Im Baste sind die
Bündel langer, dünner und weitlichtiger Fasern annähernd tangential geschichtet,
von Krystallkammerfasern und Steinzellen begleitet. Die Parenchymzellen enthalten