| SINALBIN-SENFÖL. — SINAPIS, 287
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Od die vor. Sinalbin-Senföl bildet sich aus dem Sinalbin in der im vorigen Artikel an-
' Wille An gegebenen Weise, wobei saures schwefelsaures Sinapin und Glycose als Neben-
ad, Yarden product entstehen. Es ist ein gelbes Oel von sehr scharfem Geschmack, in Wasser
N, dass uw fast unlöslich, leicht löslich in Alkohol und Aether; diese Lösungen geben mit
hei Eisenchlorid keine Rhodanreaetion. Das Sinalbinsenföl ist der scharfe und blasen-
‘© Sitlafion ziehende Bestandtheil des weissen Senfsamens; es ist aber nicht so_stark blasen-
At gerri ziehend als das Allylsenföl.
© Üertriehen Es besitzt die Formel C,H, 0.NCS und charakterisirt sich damit als Acrinyl-
20 Schwächen senföl, d. h. als der Isothioeyanester des Aerinyls, C,H, O. Ganswindt.
"00 die Sinamin ist Allyleyanamid, C, H; N, oder CN.NH(C, H,), eine starke Base,
"Tlegendeit welche Metalloxyde fällt und das Ammoniak aus seinen Salzen austreibt. Wird
. Zvelten Art durch Erwärmen von Allylthioharnstoff mit frisch gefälltem Bleihydroxyd im
SUR einer Wasserbade erhalten. Löslich in Wasser, Alkohol und Aether.
DE eier Sinapin ist ein im weissen Senfsamen von BABO aufgefundenes Alkaloid ;
Die nn N es findet sich darin aber nicht in reinem Zustande, sondern als Rhodanid,
R Willen Rhodansinapin, C,; Has NO, .HSCN. Das Rhodansinapin findet sich in den
an N Mutterlaugen von der Darstellung des Sinalbins (s. d.), kann aber auch aus
N m Yaln- dem entölten Samen durch Alkohol entzogen werden. Das Rhodansinapin bildet
Ne N feine krystallinische Nadeln, welche in kaltem Wasser und Alkohol schwer , in
ol uch heissem leichter löslich sind, und schmilzt bei 130°; durch Behandeln mit Schwefel-
ha OH säure erhält man daraus das schwefelsaure Sinapin, C,; Hs NO; . H, SO, +
in AM W, H, O, krystallinische, in Wasser und kochendem Alkohol leicht lösliche Blätter.
p Cem Spiele Durch Behandeln des Sinapinsulfats mit Alkalien gelangt man zum reinen
Yärasniranten, Sinapin, Cie Ha; NO;, einem sehr unbeständigen Alkaloid, dessen Reindarstel-
A lung schwierig ist, weil es beim Kochen mit Alkalien in Sinapinsäure,
empfohlenen Cı1 Hız Os, und Cholin zerfällt. Eine derartige Zersetzung findet aber sehr leicht
ad Porn. Sie schon im Momente der Bildung des Sinapins aus Sinapinsulfat und Alkalien statt,
fon Zwetschke indem das Sinapin in statu nascendi mit dem Alkali in Wechselwirkung tritt.
; Frochtfleiseh Die freie Base ist daher nicht bekannt. .
Man Verwendet Bei der Darstellung von Sinalbinsenföl (s. d.) findet sich als Nebenproduct
saures, schwefelsaures. Sinapin, Sinapinhydrosulfat. Ganswindt.
irn Sinapinsäure, Ci Hı3 Os, ist. ein Zersetzungsproduct des Sinapins (s. d.);
Mm und bildet sich neben Cholin beim Kochen des letzteren mit Alkalien, z. DB; Baryt-
len vera! wasser: Cy; Ho; NO; + 21H, 0 = Ci, H;2 0: +0; H;s NO. Die Sinapinsäure bildet
| naliaa kleine, zwischen 150— 200° schmelzende Prismen; sie ist in kaltem Wasser und
an kaltem Alkohol schwer, in heissem leicht löslich, unlöslich in Aether. Die Salze ı
Spar sind meist sehr schwer löslich und sehr unbeständig. Das Kaliumsalz zersetzt
in sich rasch an der Luft und gibt mit Eisenchlorid einen rothen Niederschlag. Das
ud Prenseh Baryumsalz_ist beständiger. Ganswindt.
Jan mit dem Sinapis, Gattung der Cruciferae, Unterfam, Brassiceae, charakterisirt durch
ältrirem heiss, deckblattlose Blüthentrauben aus ansehnlichen gelben, selten weissen Blüthen.
4 (13, Lösen Schoten mit langem, zusammengedrücktem Schnabel, ihre Klappen mit 3_oder 5
hol. gereinigt deutlichen Nerven, in jedem Fache 1 Reihe kugeliger Samen.
Das Sinalbin Il. Sinapis alba L., Weisser Senf, ist ein © kurzborstiges Kraut
kobol, unlös- aus dem wärmeren Europa, welches vielfach angebaut wird und leicht verwildert.
Mit Alkalien Die Blätter sind fiedertheilig oder leierförmig fiederlappig mit gezähnten Zipfeln.
Lorden dureh Die Blüthen sind gelb, die Schoten sammt dem zugespitzten Schnabel 2,5 cm
krühren des lang , 4—6 mm breit, holperig, von weissen, abstehenden_Haaren_hborstig ,_ihre
Ton nt Klappen mit 3 starken und 2 schwächeren Nerven. . .
/ Die Samen (Semen Sinapis albae s. Erucae) sind gelb, grubig punktirt,
FÜ 2mm gross, Sie enthalten neben fettem Oel (über 30 Procent) das Alkaloid
ve Sinapin, das Glycosid Sinalbin, und mehr Myrosin als der schwarze
m Senf. Man benützt sie vorzüglich zu Speisewürzen (s. S € nf, pay. 228), welche schärfer
angwın