300 SMILAX, — SODA.
Ausser den oben angeführten Arten finden noch andere locale Verwendung:
so der Wurzelstock von Smilax glauca Mart. in Nordamerika, von S, Jape- 8
canga in Brasilien als Surrogat der Sarsaparille. Ferner entdeckten WRIGHT und an
RENNIE in den Blättern der australischen Smilax glycyphylla einen süssschmecken-
den Körper, das Glycyphyllin (s. Bd. IV, pag. 677). Hartwich,
Smith’s Probe auf Gallenfarbstoffe, s. unter GmELIN's Reaction, ee
Bd. IV, pag. 680. pP
geich!
Sn, chemisches Symbol für Zinn (Stannum). I
Socaloin, nach SOMMARUGA und EGGER C,,;H,45 O;, ist das Aloin der Socotra- Gehal
Alo& und unterscheidet sich von Nataloin und Barbaloin durch einen Minder- (
gehalt einer, beziehungsweise zweier CH, Gruppen. FLÜCKIGER legte ihm die Formel Tancı
Cz4 Hog Ci5s + 5aq bei und gewann es durch Behandeln der Socotra-Alo& mit haben
kaltem 34procentigem Alkohol und Umkrystallisiren des Pressrückstandes aus h
warmem verdünntem Alkohol. Es bildet gelbe Prismen von bitterem Geschmack, OD
löslich in 9 Th. Essigäther, 30 Th. absolutem Alkohol, 30 Th. Wasser und
380 Th. Aether. apth}
Das Socalom ist identisch mit Zanaloin (aus Zanzibar-Alo@) und dem Aloin der @;
Jafferabad-Alo&, welches 1882 von SHENSTONE dargestellt wurde. — 58. auch die #
A108, Bd, I, pag. 263. Holfert. nl
Sod, s. Bisterbraun, Bd. II, pag. 270. er
Soda (technisch), kohlensaures Natrium, Natriumcarbonat, an
neutrales oder secundäres, Na, C0Os, war schon den Alten unter dem Namen mr,
„Nitrum‘“ bekannt, wurde jedoch bis in’s vorige Jahrhundert hinein ‚sehr oft x“
mit der Pottasche verwechselt, bis STAHL (1702) und DuUHAMEL: (1736) den ea
Unterschied zwischen Soda und Pottasche in bestimmter Weise feststellten. Man Rn
pflegt heute zwei Arten von Soda zu unterscheiden, nämlich natürlich vorkommende, WI,
deren Wichtigkeit heute eine nur beschränkte ist, und künstlich dargestellte. Nete
a) Natürliche Soda, natürliches: kohlensaures Natron, kommt in ver-
schiedenen Mineralien und als Auswitterungs- oder Verwitterungsproduct verschie- zZ
dener Mineralien, z. B. Trass, Gneiss, Thonschiefer vor. Sie findet sich ferner in >
verschiedenen Mineralquellen, z. B. denjenigen von Aachen, Karlsbad, Marienbad, a
Friedrichshall u. s. w. Mit den Karlsbader Quellen z. B. werden jährlich etwa N
7 Millionen Kilogramm Soda zu Tage gefördert. Durch Vereinigung solcher soda- DD
haltiger Quellen in Niederungen bilden sich die sogenannten Natronseen, wie sie LS
in Aegypten, Südamerika, Centralafrika, den Ebenen des schwarzen und kaspi- A
schen Meeres, Mexico, Ungarn u. s. w. vorkommen. Das Wasser dieser Seen ent- En
hält in der Regel anderthalbfachkohlensaures Natron, Kochsalz und Magnesium- 1 4
salze (durch Vermittelung des Kochsalzes in Lösung gehalten) gelöst. In der %
wärmeren Jahreszeit wird das Wasser dieser Seen durch Verdunstung soweit ;
concentrirt, dass sich am Grunde der Seen bis !/, m mächtige Schichten von =
Salzen mit einem Gehalte von etwa 30 Procent Alkali absetzen. Gewisse kleinere SE
Seen trocknen im Sommer wohl auch vollständig aus unter Hinterlassung alkali- »
reicher Salzmassen. In dem Steppengebiete zwischen der Donau und der Theiss, vn
namentlich in der Umgebung von Szegedin, kommt natürliche Soda als Efflore- Ka
seirung des Bodens vor und wird dort gesammelt. Die sodahaltigen Erdschichten -
werden in Bottichen ausgelaugt, worauf man die Laugen einengt, das sich aus- N
scheidende Salz schmilzt und in Formen gegossen in den Handel bringt. Eine N
weitere Quelle für natürliche Soda bildete — besonders vor der Fabrikation der en
künstlichen Soda — die Asche gewisser Strandpflanzen. Namentlich an den
Küsten des mittelländischen Meeres, ferner an den vom atlantischen Ocean be-
spülten Küsten der iberischen Halbinsel und Frankreichs wurden die sogenannten