22 SALZSÄURE, DEPHLOGISTISIRTE. — SAMARSKIT.
Salzsäure, oxygenirte, wurde das Chlor von BERTHOLLET auf Grund der anti-
phlogistischen Theorie benannt.
Salzsäure-Kältemischungen, s. Kältemischungen, Bd. V, pag. 540.
Salzsaure Salze, s. Chloride, Bd. III, pag. 77 und Haloide, Bd. V,
pag. 86.
Salzschlirf, in Hessen-Nassau, besitzt vier kalte Quellen. Die Bonifacius-
quelle enthält in 1000 Th. NaC1-:10.237, LiCl 0.218, ferner etwas J und Br,
ganz ähnlich ist der Tempelbrunnen zusammengesetzt. Der Kinderbrunnen
enthält NaCl 4.357 und gleichfalls J und Br; der Schwefelbrunnen ent-
hält H,S 0.009 in 1000 Th.
Salzsole heisst jede natürlich vorkommende Kochsalzlösung, welche stark ge-
nug ist, um durch weitere Operationen (s. Gradiren, Bd. V, pag. 3) auf Koch-
salz verarbeitet werden zu können.
Salzspindel heisst ein Aräometer zur Bestimmung der Stärke von Salzsoolen
oder Lösungen,
Salztincetur oder Salztropfen, Halle’sche S., s. Bd. I, pag. 81. —
Königseer S. ist ein Gemisch aus Tinet. Lignorum und Tinoet. kalina, versetzt
mit Ammon. carbon. pyro-oleos., Oleum Suceini und Perubalsam,
Salzuflen, in Lippe-Detmold, besitzt drei Quellen. Die leichte Paulinen-
quelle enthält in 1000 Th. NaCl 36.225, die schwere Paulinenquelle
53.824 und die Sophien-Trinkquelle 12.039 Kochsalz.
Salzungen, in Sachsen-Meiningen, besitzt eine Soole mit NaCl 256.48 und
NaJ 0.038 in 1000 Th. Neben den Bohrlöchern sind seitliche Abflüsse, welche
51.67 und 41.65 NaCl in 1000 Th. enthalten. Von den übrigen Brunnen ent-
hält der Bernhardsbrunnen 261.76, Berth’sbrunnen 22.91, der Stadt-
brunnen 43.91 NaCl. Die Trinkquelle führt 11.58 NaCl und 0.035 Na Br.
Die Wässer werden zum Baden, Trinken und zu Inhalationen verwendet.
Samadera, Gattung der Simarubaceae. Kleine Bäume mit alternirenden,
einfachen , lederigen Blättern, welche unterseits am Ursprunge des Mittelnerven
9 Drüsen besitzen. Die zwitterigen, 3—B5zähligen Blüthen stehen in end- oder
achselständigen, armen Inflorescenzen. Steinfrüchte.
Samadera indica Gaertn. (Niota centapetala Lam.) ist die Stamm-
pflanze der Nieparinde (Bd. VII, pas. 3535).
Samandarin ist nach ZALESKY der giftige Bestandtheil des Drüsensecretes
von Salamandra maculata. Es ist ein krystallinisches, in Wasser und Alkohol
lösliches, beim Trocknen amorph werdendes Alkaloid, dessen Formel wahrschein-
lich Css Hoo N, O10 ist. Anhaltendes Kochen der wässerigen Lösung zerstört die
Giftigkeit nicht, auch das getrocknete Alkaloid behält mehrere Monate die Giftig-
keit bei (HOPPE-SEYLER’S med.-chem. Unters. 1886).
Samara bedeutet Flügelfrucht (s. d. Bd. IV, pag. 406).
Samarium, Sm — 150; ein noch sehr wenig gekanntes Metall, welches zum
Didym, Yttrium und Deeipium in Beziehungen steht; es findet sich in den seltenen
Mineralien Orthit, Cerit, Gadolinit und Samarskit. Samariumoxyd, Sm, O;, ist nach
CLEVE ein weisses Pulver.
Samarskit ist ein seltenes Mineral, welches das Hauptrohmaterial für ver-
schiedene sehr seltene Metalle abgibt; insbesondere die Metalle der Cergruppe
(Cer, Lanthan, Didym, Yitrium, Terbium , Erbium, Ytterbium, Scandium, Sama-
rium) finden sich darin in Form niobsaurer Salze.