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ar Natronpflanzen, Salsola Soda L. und Salicornia europaea Gouan, auf grossen,
/ vom Meere abgedämmten Feldern angebaut, später verascht und die Asche direct
in den Handel gebracht. Durch Veraschen von Seetang stellte man an den
N französischen Küsten das „Varec“, an den englischen Küsten das „Kelp“
genannte Produet her.
(EAgtion Diese natürliche Soda*), welche heute nur noch historisches Interesse und
| gelegentlich locale Bedeutung besitzt, war von sehr wechselnder Zusammensetzung
und führte je nach ihrem Ursprunge die verschiedenartigsten Namen, So be-
zeichnete man als:
/ Trona (woraus das Wort „Natron“ wurde) die zumeist aus anderthalbfach-
107 Samnf-n kohlensaurem Natron bestehende Salzmasse der ägyptischen Natronseen mit einem
nen Gehalte bis zu 30 Procent Na, CO,,
ü Urao heisst die aus einem See in Columbien auskrystallisirende und durch
Taucher heraufgeholte Soda, welche die Zusammensetzung Na, C; Os +4H, 0
haben soll,
Barilla hiess die 14—20 Procent Kkohlensaures Natron enthaltende Asche
Am von Salsola Soda L,
Salicor und Blanquette wurde die 4—5 Procent kohlensaures Natron
enthaltende Asche von Salıcornia europaea 4, genannt.
- Kelp, bezw. Varec war die englische, bezw. französische Bezeichnung für
Kolfert die etwa 5 Procent kohlensaures Natron enthaltende Asche der Seetange.
nn Aus diesen Rohmaterialien wurden bis in die Mitte dieses Jahrhunderts durch
Umkrystallisiren nicht unbeträchtliche Mengen einer zwar immer erheblich unreinen,
aber im Verhältniss zu den Rohprodueten doch beträchtlich reineren Soda her-
'arbonat, gestellt. Im Jahre 1856 wurden noch 2,730.400kg Barilla nach England einge-
lem Namen führt. Von der Insel Sardinien sollen noch jetzt etwa 5 Millionen Kilogramm Roh-
im sehr oft soda aus der Asche von Sodapflanzen ausgeführt werden, wobei allerdings zu
1736) den beachten ist, dass die Abscheidung von Soda aus den Aschen der Meerespflanzen
eilten. Man eigentlich nur durch die gleichzeitige Gewinnung von Brom und Jod rentabel
rkommen. wird, so dass die Sodaproduction mehr auf die Gewinnung eines verwerthbaren
estellte, Nebenproduetes hinausläuft.
mi. In or b) Künstliche Soda.
N ad Bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts wurde die Soda in Europa wenigstens
Yarienhad wesentlich aus der Asche von Seepflanzen gewonnen, die eine nur verhältniss-
Er mässig geringe Menge dieses Produetes lieferte, Im Allgemeinen benutzte man
ne m als Alkali mehr das aus der Asche der Landpflanzen, der Holzasche, in grösseren
leber soda- Mengen leichter beschaffbare Kaliumcarbonat. Nachdem DUHAMEL 1736 gezeigt
ei, hatte, dass Pottasche und Soda von einander verschieden sind und dass der Soda
RN die gleiche Base (das Natron) zu Grunde liegt, wie dem Kochsalz, da begann
FE man mit Versuchen, Soda aus dem Kochsalz herzustellen. Im Jahre 1782. setzte
age die Pariser Akademie einen Preis von 2400 Fres. aus für das beste Verfahren,
si. 0 Soda aus Kochsalz zu gewinnen. Die später 1794 von der Regierung ernannte
ang SOwelf Commission entschied sich unter 13. ihr vorliegenden Vorschlägen für das von
hiehten TOM LEBLANC benutzte Verfahren, welch letzterer in der Nähe von Paris eine kleine
se kleiner6 Sodafabrik besass. Das waren die Anfänge des LEBLANC’schen Sodaprocesses,
ung alkall- Der LEBLANC’sche Sodaprocess, Nachdem 1777 der Benedietiner
ler Theis, MALHERBE gelehrt hatte, Kochsalz durch Schwefelsäure in Glaubersalz zu ver-
ale Biflore- wandeln, deutete 1789 DE LA METHERIE in einer theoretischen Betrachtung einen Weg
irdschichten an, auf welchem es, wie er meinte, möglich sein müsse, .vom Kochsalz aus zur
19 sieh AUS Soda zu gelangen. Man müsse, so gibt er an, Kochsalz mittelst Schwefelsäure in
„ingt, Eine GClaubersalz verwandeln und das letztere durch Glühen .mit Kohle zersetzen, Man
mkation der = - =
h an den *) Es muss hier betont werden, dass man früher als „Soda“ jene Na, CO,-haltigen Pflanzen-
(ogan he aschen bezeichnete, Später nannte man „Soda“ die Sodarohschmelze beim Leblanc- Process
„nanatl und heute nennt man „Soda“ das technisch reine Na, CO, oder Na, CO, + 10H, 0.
SODA.