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Zuckerfabrikation, d. h. die schon ziemlich erschöpfte Rohsoda wird mit reinem z
Wasser oder sehr dünnen Laugen behandelt, während man auf die frische Roh- %.
soda, welche noch viel Auslaugbares enthält, verhältnissmässig schon concentrirte A
Laugen einwirken lässt. Auf diese Weise gelingt es, Laugen mit einem Gehalte 8
von etwa 25 Procent Salz zu erzielen. Die Laugen enthalten natürlich Verun- Be
reinigungen mancherlei Art, insbesondere sind sie durch suspendirtes Natrium- Or
eisensulfid röthlich gefärbt. Man lässt daher die Sodalaugen zweckmässig zunächst fa
in Klärbassins absetzen, bis sich das Natriumeisensulfid zu Boden gesetzt hat A
und unterwirft sie erst dann dem Abdampfungsprocess. Dieser letztere kann ent- a
weder so geleitet werden, dass man die Lauge direct in Abdampfpfannen von m
Eisenblech zur 'Trockne bringt; alsdann enthält die so gewonnene Soda ET
natürlich alle vorher in der Lauge enthalten gewesenen Unreinigkeiten. Oder aber vn
man schlägt ein fraetionirtes Krystallisationsverfahren ein. Zu‘ diesem Zwecke re
werden die Laugen in Pfannen aus Eisenblech eingedampft, indem man die Ver- wa
brennungsgase der Sodaöfen über ihre Oberfläche streichen lässt. Bei einem LED
gewissen Concentrationsgrade fällt eine krystallisirte Soda der Zusammensetzung SCH
Na, CO; + H,O in ziemlich reinem Zustande aus, welche ausgeschöpft und durch 5003]
Centrifugen von der anhaftenden Mutterlauge befreit wird. In demselben Maasse, ven
wie der Verdampfungsprocess in den Pfannen fortschreitet, lässt man mittelst nr“
Pumpen neue Lauge zufliessen. Die sich abscheidende Soda wird allmälig unreiner, FaDE
d. h. reicher an Glaubersalz und Kochsalz ete. In. der Pfanne hinterbleibt schliess- Ne
lich eine „rothe Lauge‘ genannte Mutterlauge, welche hauptsächlich Natronhydrat, 8
Schwefelnatrium, Natriumthiosulfat, Schwefeleisen, Natriumsulfid und Cyanverbin- Sch
dungen enthält. Ein Theil der so gewonnenen Soda wird, um Fracht zu sparen, Säure
in Flammöfen caleinirt und alsdann in gemahlenem Zustande als „calcinirte
Soda“ in den Handel gebracht, ein anderer Theil wird raffinirt, d. h. nochmals vd
in Wasser gelöst und zur Krystallisation gebracht, wobei die Erzielung möglichst jureß
grosser Krystalle erwünscht ist. Die caleinirte Soda wird nach ihrer „Grädigkeit“, zwel
d, h. nach ihrem Procentgehalte an Na, CO; gehandelt. dem
Die „rothe Lauge“, welche, wie vorher bemerkt, im Wesentlichen Natron- sılöd
hydrat neben Natriumsulfid , Natriumthiosulfat, Natriumeisensulfid und Cyanver-
bindungen enthält, wird entweder auf Soda oder auf Aetznatron (caustische
Soda) verarbeitet. Zu ersterem Zwecke durchmischt man sie mit Sägespänen,
bringt die Masse zur Trockne und glüht sie alsdann in einem Caleinirofen. die
Wahrscheinlich bildet sich dabei intermediär Natriumoxalat, das in Natriumcarbonat das
zerfällt. Die Verunreinigungen werden zum Theile unlöslich abgeschieden , zum 20a
Theil verbrannt, bezw. oxydirt, indessen ist die so gewonnene Soda stets_eine nur vet
gering werthige. jetzt
Soll die Rothlauge auf Aetznatron verarbeitet werden, so wird sie nach dem Ser
Verfahren von HELBIG so stark eingedampft , dass die Cyanverbindungen sich nv
von selbst unter Entwickelung von Ammoniak und Abscheidung von Graphit, Ivar
der aber später wieder verschwindet, zersetzen. Durch die auf Rothgluth erhitzte an
Masse wird alsdann ein Luftstrom geblasen, bis die vorhandenen Sulfide voll-
ständig oxydirt sind, Nach dem Absetzen des Eisenoxydes wird die obere farb- a
lose Schicht abgeschöpft. Sie kommt als „eaustische Soda“ in den Handel, nl
ist aber keineswegs reines Aetznatron, sondern enthält ausser diesem sehr viel B
Natriumsulfat, -chlorid und -carbonat. aber
Will man, wie dies gegenwärtig sehr viel geschieht, mit der Sodafabrikation ah
die Fabrikation von Aetznatron verbinden, d.h. will man mehr Aetznatron er-
zeugen, als sich ohnehin beim Leblaneprocess bildet, so setzt man der Soda-
schmelze von vorneherein eine grössere Menge Kalk (in einigen Fabriken auch 5
von Kohle) zu und benutzt zum Auslaugen warmes Wasser von 50—60°%.
Der Sodarückstand, welcher beim Auslaugen der Rohsoda ungelöst hinter-
bleibt, enthält neben kleinen Mengen von Soda der Hauptsache nach Schwefelcaleium,
kohlensauren Kalk und Aetzkalk, Kohle, Sand u. s. w.. Er sammelt sich in der Nähe
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