Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

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Mi nn der Fabriken meist zu hohen, sehr lästig fallenden Haufen an. Durch die Ein- 
u wirkung der Luft und der atmosphärischen Feuchtigkeit werden die Sulfide unter 
a Entwickelung von Schwefelwasserstoff zersetzt. Der Schwefelwasserstoff wird zum 
Kg Theil durch den Sauerstoff der Luft zerlegt; dabei scheidet sich Schwefel. aus, 
es bilden sich Natriumsulfit und Caleiumsulfit, welche Schwefel aufnehmen und in die 
a entsprechenden Thiosulfate übergehen. Weiterhin wird der freie Schwefel auch 
Zeit har von dem Calciumsulfid unter Bildung von Caleiumpolysulfiden aufgenommen. Da 
T kan % alle diese Verbindungen in Wasser löslich sind, so fliesst, z. B. nach einem Regen, 
area von diesen Haufen eine gelbe, übelriechende Flüssigkeit ab, welche den Erdboden 
Nie Ar und die Wasserläufe der Umgegend ernstlich verpestet. Man hat daher schon seit 
ner hr geraumer Zeit Anstrengungen gemacht, die Sodarückstände nutzbringend zu ver- 
Ken Zhtske werthen und dies um so mehr , als der in ihnen enthaltene Schwefel einen ganz 
20 die Ya respeetablen Werth repräsentirt, der sich besonders fühlbar machte, nachdem die 
. Bi am Schwefelpreise eine gewisse Höhe erreicht hatten und etwa die Hälfte der beim 
"a LEBLANC’schen Sodaverfahren sich ergebenden Gesammtkosten auf die Beschaffung des 
f nd im Schwefels für den Sulfatprocess anzurechnen ist, was namentlich dem Ammoniak- 
Dt Mans sodaprocess gegenüber in die Wagschale fällt. Von den zahlreichen Verfahren, 
un in welche zur Wiedergewinnung des Schwefels aus den Rückständen vorgeschlagen 
il nn 5 wurden und deren Zahl mit jedem Jahre zunimmt, haben die nachstehenden Kin- 
fe ae gang in die Praxis gefunden, Um dieselben verstehen zu können, sei gesagt, dass 
air sie bezwecken, die unlöslichen Schwefelverbindungen des Sodarückstandes in 
nn Jösliche Polysulfide, Thiosulfate und Sulfate zu verwandeln, aus denen dann der 
| Yanyerhin- Schwefel durch Säuren abgeschieden wird und Schwefelwasserstoff und schweflige 
7 Sparen, Säure eventuell zu Schwefel übergeführt werden. 
ING a) Nach SCHAFFNER. Man lässt die Rückstände zunächst an der Luft sich 
; R vochmalg oxydiren, dann laugt man aus und setzt die Oxydation in den Auslaugekästen 
28 möglichst durch Einblasen von erwärmter Luft fort. Die vereinigten Laugen kommen in 
„TÄQSRE, zwei mit einander verbundene, sonst aber luftdicht verschliessbare Reservoire. Zu 
, dem Inhalt des einen Reservoirs lässt man nun Salzsäure zufliessen. Die Poly- 
den Natron- sulfide und Thiosulfate werden unter Schwefelabscheidung zersetzt: 
Ind Uyanver- Ca 8, 0; + 2 HCl= CaCl + H,O + 80, + 8. 
austische CaS, + 2HC1 = CaCh + HS + Sx—1)- 
Sügespänen, Die dabei gebildeten Gase (H,S und SO,) treten in das zweite Reservoir, wo 
aleinirofen. die dort befindliche , noch frische Lauge so mit der schwefligen Säure reagirt, 
N dass sich Schwefel abscheidet und Thiosulfate gebildet werden, 2 CaSx + 83802 = 
WCden, zum 2 Ca S, 03 + Stex—1)- Inzwischen wurde das erste Reservoir mit frischer Lauge 
8 eine nur gefüllt; alsdann wird das zweite Reservoir mit Salzsäure behandelt. Es kann sich 
jetzt nur noch schweflige Säure bilden (weil die Polysulfide in Thiosulfate um- 
e nach dem gewandelt sind), welche wiederum, wie angegeben, auf die Lauge im Reservoir I 
dungen einwirkt. Es bildet sich somit während des ganzen Processes nur einmal, und 
on Graphit zwar zu Anfang, Schwefelwasserstoff, Der ausfallende Schwefel wird später ge- 
Auch erbitzte sammelt, gewaschen und mit gespannten Wasserdämpfen geschmolzen, 
Sulfide roll- 6) Nach MonD. Der Sodarückstand wird sofort in die Auslaugekästen gebracht 
‚here farb und in diesen abwechselnd durch Einblasen von Luft oxydirt und dann aus- 
fon Hands’ velaugt. Die Laugen werden in Bottichen mit Rührwerk durch Salzsäure zerlegt, 
am sehr viel und zwar wird der Zusatz der letzteren so geregelt, dass wohl Schwefel ausfällt, 
aber nicht Schwefelwasserstoff oder schweflige Säure sich entwickeln. Es wird 
Tafehrihti abwechselnd Schwefellauge und Salzsäure in die Bottiche eintreten gelassen : 
tat. Ca S, 03 + 2CaSx + 6HCI = 3 Ca Co + 3H,0 + Stox+2)- 
der Die Ausbeute an Schwefel beträgt _in_ der Praxis etwa 40 Procent von der 
Ihriken an theoretisch möglichen. 
w c) Nach SCHAFFNER und HELBIG, Bezweckt die Wiedergewinnung alles Schwefels, 
| auch des als Sulfat ete. vorhandenen; die letzteren müssen zunächst durch Re- 
fl duetion mittelst Kohle in Sulfide übergeführt werden. Beruht auf der Umsetzung 
„Ni von Schwefelcaleium mit Chlormagnesium. 
Real-Encyclopädie der ges. Pharmacie, IX, 
SODA. 
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