812 SOJA. — SOLANACEAE,
bildet; das Parenchym ist dreischichtig. Die Cotyledonen bestehen aus zartzelligem
Parenchym, welches mit Fett und Kiweisskörpern erfüllt ist (Fig. 52). Stärke
findet sich nur im unvollständig gereiften Samen.
Der Gehalt an Eiweisstoffen schwankt von 26.5—40.0 Proeent ‚ der an Fett
von 14—19 Procent. Die mittlere Zusammensetzung ist in abgerundeten Zahlen :
Wasser Stickstoffenbstanz Fett Extractivstoffe Holzfaser Asche
1.0 34.0 16.0 :30°0 4.0 5.0
Die Asche besteht nach SCHWACKHÖFER aus 44.56 Kali, 0.98 Natron, 5.32
Kalk, 8.92 Magnesia, Spuren von Eisenoxyd und Thonerde, 36.89 Phosphor-
säure, 2.70 Schwefelsäure, 0.27 Chlor, Spuren von Kiesel- im
säure. a _ Ta
Die Sojabohnen, welche einen milden, öligen und “ „4
schwach bohnenartigen Geschmack besitzen, dienen in a
China und Japan seit jeher als Nahrungsmittel für Menschen P
und man presst aus ihnen auch ein Speiseöl. In Europa N
wurden sie erst 1873 anlässlich der Wiener Weltausstellung M
allgemein bekannt und Fr. HABERLANDT empfahl ihren I
Anbau als Futtermittel. ze
In den ostasiatischen Ländern wird aus den Sojabohnen nn
eine Sauce bereitet, welche in neuerer Zeit auch in ae
Europa in den Handel kommt. Die Bohnen werden unter >
Zusatz von Kochsalz gemaischt und die Maische durch BE
mehrere Jahre der Gährung überlassen. Dieses „Soohu“ BEE
dient als Gewürz für Reis und Fischspeisen. Eine aus In
Batavia stammende Probe untersuchte A. StirT (Zeitschr. hart
f. Nahrungsmittelunters. und Hygiene. II). Die dunkel- ih
rothbraune Flüssigkeit hatte einen an Fleischextraet erinnern- ; den
den Geruch und schmeckte in kleiner Menge angenehm, Sotabohner a Olkahert h
in grösserer Menge bitter und scharf. Sie enthielt ? Parene hm AG Kroleite X
34.52 Procent Trockensubstanz, wovon 11.18 Procent ; Den
Organische Substanz (Fett 0.31, Eiweissstoffe 4.5) und ‚23.34 Procent Asche. ven
J. Moeller. Ne
Sol — alte Bezeichnung für Gold. Sn
Solanaceae, Familie der Zubiflorae. Kräuter, aufrechte oder kletternde nn
Sträucher oder Bäume. Blätter abwechselnd, in der Blüthenregion „gepaarte“ A
Blätter, durch Anwachsen der Deckblätter an ihre Achselsprosse bis jedesmal )
zum sterilen Vorblatt der letzteren. Blüthen einzelständig oder in Inflorescenzen, en
meist 5-, selten 6- oder mehrzählig, zwitterig, selten vollständig regelmässig,
meist zum Theil schräg oder ausgeprägt zyzomorph. Kelch gamosepal, 5- (4-, R
6—7-)zähnig oder lappig. Krone mit Kelch isomer, trichter-, teller-, glocken- Ü
oder radförmig, Abschnitte in der Knospenlage sehr verschieden. Andröceum mit
Krone isomer und alternirend, verschieden angeordnet. Filamente fadenförmig. ;
Antheren intrors. Hypogyner Discus häufig entwickelt. Gynäceum oberständig,
mit 2 Carpellen, seltener 5 (4 oder mehr) epipetale vorhanden. Ovar vollständig
gefächert. Placenten scheidewandständig. Samenknospen zahlreich, anatrop oder /
schwach amphitrop, selten nur 4—6 oder 1. Griffel endständig. Frucht eine
Beere oder Kapsel. Samen mit fleischigem Endosperm. Embryo meist stark bis |
spiralig gekrümmt. Cotyledonen halbeylindrisch.
I. Alle Staubgefässe fruchtbar.
1. Embryo stark gekrümmt. Cotyledonen so breit als das Würzelchen.
4. Frucht eine Beere.
a) Solaneae. Kronensaum in der Knospe gefaltet, klappig oder
induplicativ.
b) Atropeae. Kronensaum in der Kunospe meist dachie.