SPECTRALANALYSE: 355
Scalenrohr so gedreht, dass das reflectirte Bild der Scala; die nur in
schwacher‘ Beleuchtung hervortreten darf, im Fernrohr erscheint, macht dann
N durch passende Stellung des Auszuges‘ am Scalenrohr dieses Bild deutlich und
hi lässt-durch entsprechende‘ Verschiebung des ganzen Scalenrohrs einen bestimmten
6) Theilstrich der Scala mit der Natriumlinie zusammenfallen. Die Auswerthung
500 der im‘ Allgemeinen willkürlichen Scala geschieht in der Weise, ‘dass man die
{ Stellung‘ einiger charakteristischen Linien im Spectrum verschiedener Stoffe oder
auch‘ des Sonnenlichtes, möglichst über alle Farben vertheilt, beobachtet,
ir die diesen Linien entsprechenden Theilstriche auf Millimeterpapier als Abseissen
(s. Curven, Bd. HI, :pag. 357), hingegen die von BUNSEN-KIRCHHOFF oder
I ANGSTRÖM (s. ANGSTRÖM’sche Scala, Bd. I, pag. 381) dafür angegebenen Zahlen
MM als Ordinaten aufträgt und die so entstehenden Punkte durch eine Linie verbindet,
SA die im Allgemeinen nur wenig von einer Geraden abweichen wird. Eine so
nn construirte Curve liefert dann zu jedem beobachteten Scalentheil die entsprechende
98em Bezeichnung nach BUNSEN oder ANGSTRÖM.
A006 . Zur Darstellung der‘ Spectra irdischer Stoffe müssen dieselben in:Gasform zum
Glühen gebracht werden, da nur in diesem, nicht aber -im: flüssigen oder festen
Zustand die Spectra der verschiedenen Stoffe sich wesentlich: von einander unter-
© denselben scheiden.‘ Um die ‚nicht gasförmigen Stoffe zu verflüchtigen, genügt es in den
a meisten Fällen, ‚sie in die nicht leuchtende Flamme des Bunsenbrenners einzuführen,
26 DeIt, was am einfachsten mittelst eines dünnen Platindrahtes geschieht, den‘ man vorher
Vemperatur in glühendem Zustand in die zu untersuchende Substanz getaucht. - Dabei ist es
Gänze räthlich, die letztere in den der Spalte zugekehrten Saum der Flamme zu bringen
und den glühenden- Theil des Drahtes so zustellen, dass er kein störendes con-
tinuirliches‘ Speetrum veranlasst. Auch die BUNSEN’sche Flamme‘ gibt schon an
und für sich einige lichtschwache, grüne und blaue Linien, die man zur Ver-
= meidung eines Irrthums genau beobachten und in’s Gedächtniss fassen muss. Die
El mit Hilfe der BunsEn’schen Flamme ‘ hervorgerufenen Spectra fasst man auch
unter der Bezeichnung Flammenspectra zusammen, Bei der Vergasung schwer
ndes- Mineral. schmelzbarer Substanzen muss man seine Zuflucht zu dem elektrischen Funken
he And nehmen, wie ihn ‘ein RUHMKORFF’scher Induetor (s. Inductionsapparafte,
Bd. V, pag. 436) liefert. Die zu untersuchende Substanz kommt in fester Form
oder in Lösung zwischen die Funkenelektroden, und beim Uebergang des Funkens
nat aus dem sieht mau dann im Speetroskop das verlangte Spectrum: des Stoffes, gewöhnlich
er dureh den- aber auch jenes des Gases, in welchem der Funke übergeht. Eine noch. weitere
+ ziehen kann Verstärkung des Funkens, wenn sich eine solche als nöthig erweisen ‚sollte, erzielt
man durch die Einschaltung einer Leydnerflasche: Die so gewonnenen Spectra
arate heissen werden auch als Funkenspeetra ‚bezeichnet. Um die Spectra gasförmiger
‚es Instrument Körper zu untersuchen, schliesst man sie. in stark verdünntem ‚Zustand in Glas-
pen, ein voll röhren, GEISSLER’sche Röhren (s. d. Bd. IV, pas. 546) ein, deren mittleren,
z für Parallel- stark verschmälerten Theil man unmittelbar. vor die Spalte des Speetroskops stellt.
dd. BD. Leitet man dann mittelst eingeschmolzener Platinelektroden : die ‚Entladungen
‚os riehtet und eines Funkeninduetors oder der HoLTz’schen Influaenzmaschine .(s. Elektrisir-
hr ein deut- maschine, Bd. III, pag. 669) durch, so beginnt das. Gas besonders im mittleren
nes beweglich, Theil der Röhre Licht auszusenden, das__im_Speetroskop, das charakteristische
dan Spalt mit Spectrum des Gases liefert.
% yenig mit Bei speetralanalytischen Untersuchungen ist besonders zu empfehlen, die Beob-
yon nahen achtunz zuerst mit sehr engem: Spalt vorzunehmen, um dicht nebeneinander
vafeferte Bild liegende Linien ‚noch als getrennt wahrzunehmen ; und dann den Spalt zu ver-
Zell auch, um breitern, um auch lichtschwache Linien nicht zu übersehen, Bringt man irgend
vo drebt, eine Verbindung eines Metalles in die Flamme , so ; zeigt! das \Speetrum nur die
aid das Linien des Metalles, nicht aber jene der damit verbundenen, Stoffe , selbst weun
en nd letztere für sich allein ein sehr charakteristisches Spectrum gäben. Es ist daher
Me, A gleichgiltig , in welchen Verbindungen man die Metalle, ‚deren‘ Spectrum man
DC en untersuchen will, anwendet, doch. nimmt man gewöhnlich die Chloride und nur
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