Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

378 SPINNENGIFT. — SPIRAEAE. 
die namentlich für weidendes Vieh sehr gefährlich werden können, Z, B. die ; 
Araha picaballo (Pferdestecher) von Costarica, die Giftspinne von Andalusien 
(wohl mit Nemesia caementaria Sav. et And. identisch) und der anscheinend die Sin 
yefährlichste aller Spinnen darstellende Karakurt auf den südrussischen Steppen, am 
Latrodectes lugubris Ul., neben welcher Spinne in derselben Gegend noch Latro- En 
dectes Songarensis Cl. und Epeira lobata Cl. gefürchtet werden. In Corsica und am 
[talien gelten namentlich die Malmignatte, Latrodectes tredecimguttatus Fabr., u“ 
und die Tarantel, Tarantula Apuliae Sund (Lycosa tarantula Rossi), in 
Südfrankreich die Kellerspinne, Segestria cellaris F., als giftig. Andere Su 
Giftspinnen leben in Afrika, Westindien (die Orangespinne von Curacao, Thert- der 
dium curassavicum Huss.), auch in Neuseeland zwei Arten (sogenannte Katipo). | 
Bei den meisten Spinnen beschränkt sich die Wirkung des Bisses auf eine Öört- 5 
liche‘ Entzündung , die sich mit Fieber verbinden und auf welche Verschwärung der B 
folgen kann; bei einzelnen, z. B. der Malmignatte, sind entschieden auch entfernte Gliede 
Nervenzufälle vorhanden. Man hat nach WILL und BLACKWELL das Gift der wenig 
Spinnen auf Ameisensäure zurückgeführt; doch scheint es dem Schlangengifte beträg 
verwandt. BRIEGER (1888) hat in dem Karakurt einen sehr giftigen, phlogogenen yon | 
Eiweisskörper gefunden, und zwar in sämmtlichen Weichtheilen; bei Vogelspinnen Ausg 
u. a. fehlte derselbe ganz. Für die Behandlung‘ ist das Zerstören des Giftes an dieser 
der Bissstelle die Hauptsache. Man bedient sich dazu in tropischen Ländern des wird 
Ammoniaks. Th. Husemann. inner! 
Spiraea, Gattung der nach ihr benannten Unterfamilie der Rosaceae, Kräuter = 
oder Sträucher mit wechselständigen, einfachen oder fiederschnittigen Blättern, . 
oft ohne Nebenblätter. Blüthen sehr zahlreich, ohne Nebenkelch, meist zwitterig ; 
Kelch fünfspaltig, bleibend; fünf Blumenblätter ; zahlreiche Staubgefässe ; Carpelle 
5—15, gesondert; Balgkapseln 2— 6samig. 
Spiraea Aruncus L., Gais- oder Bocksbart, ein 2 Kraut, mit dreifach \ 
fiederschnittigen Blättern ohne Nebenblätter. Die kleinen, gelblichweissen, Gen 
diöcischen Blüthen in schmalen Aehren rispig zusammengestellt. in 
Lieferte Radıx, Flores und Folia Barbae caprinae. Obsolet. ir 
Spiraea Ulmaria L., Gaisbart, Herrgottsbärtlein , Johanneswedel, Krampf-, Na 
Wurm- oder Mühlkraut, Medesüss, Wiesenbocksbart. Wurzelstock mit zahlreichen 
fädlichen Fasern, Stengel über meterhoch, mit unterbrochen fiederschnittigen nn | 
Blättern und eingeschnitten gezähnten Nebenblättern. Die gelblichweissen, x 
zwitterigen Blüthen in rispigen Trugdolden, Kapseln aufrecht, kahl, zu- sr 
sammengewunden. « 
Lieferte Radıx, Herba und Flores Ulmariae s. Reginae prati. Obsolet, in 5 
Ph. Gall. u. Belg. noch angeführt. S 
Spiraea Filipendula L:, Knolliger Gaisbart, Rother Steinbrech. Wurzel- AM 
stock mit an der Spitze knollig verdickten Fasern, Stengel bis 60cm hoch, V 
mit ähnlichen Blättern und Inflorescenzen aus Zwitterblüthen wie die‘ vorige; Y 
Kapseln jedoch kurzhaarig, nicht gewunden. ® 
Lieferte Radix, Herba und Flores Filipendulae s. Saxifragae rubrae. Obsolet. 
Spiraea tomentosa L., engl. Hardhack, Steeplebush, Whitecap, Neodow- 
swet, ein nordamerikanischer Strauch mit einfachen eirund-länglichen, ungleich 
gesägten, unterseits rostfarbigen Blättern ohne Nebenblätter und mit rothen 
Zwitterblüthen in gipfelständigen Rispen. 
Die Wurzel ist von Ph. Un. St. aufgenommen und findet wegen des Gerbstoff- 
gehaltes der Rinde Anwendung. Das Holz ist geschmacklos. 
Spiraea trifoliata L. ist synonym mit Gillenia trifoliata Mönch 
‘Bd. IV, pag. 632). 
Spiraeae, Subfamilie der Losaceae, Sträucher. Blüthen perigyn. Gynäceum 
meist fünf, frei, zuletzt kapselartig. Früchtchen nicht aufspringend, mehrsamig. 
Sydovw.
	        
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