41 SPODIUM..— SPONGIA,
Spodium ist Knochenkohle, Carbo Ossium, s. Bd. II, pag. 543. —
Spodium, weisses, ist Knochenasche, Bd. VI, pag. 4. — Spodiumabfall
heisst die ihrer Absorptionskraft beraubte Knochenkohle der Zuckerfabriken.
Spodumen, Name eines lithiumhaltigen Minerals ; das Lithium findet sich darin
neben Kalium, Natrium, Aluminium und anderen Metallen an Kieselsäure gebunden.
Spondylitis (cx6vSu\oc, Wirbel) ist die Entzündung der Wirbel. Sie ist in A
den weitaus meisten Fällen tubereulösen Ursprunges und die häufigste Ursache 2)
für Verkrümmungen der Wirbelsäule, in weiterer Folge des ganzen Brustkorbes. a
Manchmal bleibt die Krankheit bei diesen Verbildungen, dem sogenannten Buckel, u
stehen, in anderen Fällen führt sie zur Bildung von Abscessen oder zu motorischen
und sensiblen Störungen, die sich aus Läsionen der Nervenwurzeln oder des fält
Rückenmarkes erklären. Ein bereits entwickelter. Buckel lässt sich nicht mehr nit
verade richten, wohl aber lässt sich durch diätetische und mechanische Behandlung as
der weiteren Entwiekelung desselben, sowie dem Hinzukommen der schwereren bil
Symptome in der Regel vorbeugen. Dre
Spongia oder Porifera nennt man eine Gruppe von Thieren, welche früher en
zu den . Pflanzen gerechnet, heute: einheitlich als Coelenteraten angesehen ö
werden, bei denen es zwar zur Bildung von Colonien, doch nicht zur Ent-
wicekelung von Nesselorganen gekommen ist, daher nach HÄCKEL die Gruppe der
Acnidaria bildend. Dabei erinnern sie in ihrem Baue vielfach an die Protozoen
und unterscheiden sich von diesen hauptsächlich durch die Entwickelung. Im D
Uebrigen sind sie sehr verschieden gebaut, und die bekannte Form des Wasch- N
und Badeschwammes kann nur als Vorbild einer kleinen Abtheilung der Schwämme a
gelten. Die in den Handel kommende Masse ist nichts anderes als das hornartige N
Skelet des Thierstockes, das aus elastischen Hornfasern, den Spongiolinfasern, N
gebildet wird, welche ein verästeltes Netzwerk darstellen. Im Inneren desselben
findet sich während des Lebens eine feste, vielfach Lücken und Canäle bildende
Substanz vor, welche aus Protoplasma gebildet und meist in deutliche Zellen
geschieden wird. Jede dieser Zellen ist einer amöbenartigen Bewegung fähig,
weshalb man die Schwämme vielfach als ein Aggregat von Amöben zu betrachten
pflegt. Da die harte Grundsubstanz in Bezug auf den Bau und die chemische
Beschaffenheit grosse Mannigfaltigkeit zeigt, insbesonders aus Kalk-, Kiesel- oder
Hornfasern gebildet ist, weiters wieder eine durchaus gleichartige oder eine härtere
Rindensubstanz aufweist, so werden die Schwämme nach dieser in Horn-, Kiesel-
horn-, Rinden-, Glas- und Kalkschwämme eingetheilt; oft fehlt dieses Stützskelet
vollständig oder es bilden sich nur einzelne Nadeln aus, die von speckartigen
Massen überwuchert werden, wie bei den Gallert- und Gummischwämmen. Bewe-
oungsorgane fehlen, da die Schwämme festgewachsen sind; im Innern der Canäle
jedoch finden sich Cilien zum Herbeistrudeln der Nahrung. Die Ernährung geht
wie bei den Amöben durch Umfliessung der Nahrung seitens des Leibesproto-
plasmas, und zwar stets im Innern der Lücken und Canäle vor sich. Diese Räume
treten im jungen Schwamm als einfache Höhlung auf, welche mit einer weiten
Oeffnung (Ostium) ausmündet und sich späterhin verzweigt; auch zahlreiche
kleine Oeffnungen (Poren) führen aus diesem Canalsystem nach aussen. Die ganze
Einrichtung ist zur Einnahme (Poren) und Ausfuhr (Ostien) von Wasser bestimmt;
mit demselben tritt die Nahrung in’s Innere und wird dem verdauenden Proto-
plasma zugeführt. Gleichzeitig wird dadurch auch dem Athembedürfnisse der
Schwämme genügt; durch die Geisselfäden im Innern des Canalsystems wird die
Bewegung energisch gemacht. Die Fortpflanzung erfolgt durch Keime (gemmulae)
und Eier; letztere entstehen in den Wandungen des Canalsystemes und werden
mit dem Wasserstrom nach Aussen geführt. Auch durch künstliche Theilung kann
man Schwämme vermehren, indem abgetrennte Stücke zu neuen Individuen heran-
wachsen. Die Schwämme bewohnen ausschliesslich das Wasser. eine Gattung
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