414 SPRIT. — SPRITZFLASCHE.
Sprit, vielfach gebrauchte abgekürzte Bezeichnung für Spiritus, Alkohol, auch U
für concentrirten Essig, Spritessig. — Sprit- in Verbindung mit Theerfarbstoffen ü
— in Spiritus löslich. 5
Spritblau — Anilinblau, s. Bd. I, pag. 386.
Spriteosine sind die Kalisalze der sauren Methyl- oder Aethyläther der
Eosine. Dieselben lösen sich am besten in 50procentigem Weingeist, s. Eosine,
Bd. IV, pag. 64. Benedikt.
Spritzflasche, ein unentbehrliches Geräth für chemische Arbeiten, besteht
aus einer Glasflasche (Kochflasche mit rundem Körper oder ERLENMEYER’sche
Kochflasche), durch deren doppelt durchbohrten Stopfen (Kork oder besser Kaut- ©
schukstöpsel) zwei gebogene Glasröhren gesteckt sind, wie aus beistehender Pr |
Fig. 79 ersichtlich ist. Wird das Rohr a mit ®
der Oeffnung nach unten gehalten, so läuft 1
der Inhalt der Spritzflasche (destillirtes Wasser 5
oder für besondere Fälle Spiritus, Ammoniak ®
u. 8. w.) in starkem Strahle aus und dient
zum Nachspülen von Glasgeräthen u. dergl. .
Wird die Spritzflasche jedoch in der Stellung,
wie sie die Abbildung zeigt, gehalten und
mit dem Munde in das Rohr @ Luft einge-
blasen, so erhält man an dem zu einer feinen T
Spitze ausgezogenen Rohr 6 einen feinen Strahl Pe
der betreffenden Flüssigkeit, wie er bei quan- ar
titativen Arbeiten, zum Herausspülen pulve- Ze
riger Körper aus Bechergläsern auf Filter,
sowie zum Auswaschen der auf dem Filter x
befindlichen Niederschläge und dergleichen ge- 0
braucht wird, nl
Zur Vermeidung der Beschädigung der For
Zähne (durch Anstossen mit dem Glasrohr, Die
Beissen) zieht man über das Ende des Rohres S
@ ein Stückchen Kautschukschlauch, so dass
derselbe das Glasrohr ein Stück überragt.
Ebenso macht man den inneren Schenkel des Rohres c so kurz, dass er nie 7
auf den Boden der Spritzflasche treffen kann und verlängert ihn durch ein Stück al
Kautschukschlauch (d). Tı
Um die Spritzflasche mit heissem Wasser benützen zu können, wird sie auf
ein Drahtnetz oder Asbestpappe über die Gasflamme oder direct über die letztere Se
gesetzt; der Hals der Spritzflasche_ wird zweckmässig mit einer Umwickelung von Wr
Bindfaden versehen (e). -
Da beim Anblasen der Spritzflasche der erste Theil des Strahles zu scharf w
herauszuspritzen pflegt, und bei quantitativen Arbeiten deshalb die Gefahr vorliegt,
dass der auf dem Filter befindliche Niederschlag wegspritzt, so sind verschiedene
Vorrichtungen ersonnen worden, um das Spritzrohr immer mit Wasser
sefüllt zu lassen. Diese Vorrichtungen (Kugelventile, Kautschukventile) sind
verhältnissmässig complicirt und erfüllen ihren Zweck auch nicht immer.
Ein sehr einfaches Mittel, um das oben erwähnte gefährliche Spritzen zu
vermeiden, besteht darin, dass in das Spritzrohr bei f ein Stück Kautschuk-
schlauch eingeschaltet wird. Das Stück Schlauch darf nur so lang sein, dass die
Spitze 6 nicht durch ihr Gewicht herabsinkt. Durch Beugen des Kautschukschlauches
nach oben oder unten oder den Seiten. kann allen. vorkommenden Bedürfnissen
entsprochen werden.
Das unregelmässige Spritzen aber wird dadurch vermieden, dass man in das
Blasrohr a Luft einbläst, das bei b_ausströmende Wasser in _das_ Wasserablauf-