418 SPUTA. — SQUALUS.
von spitzen Oetaödern oder Spindeln; unlöslich in Alkohol, werden sie durch
Säuren und Alkalien aufgelöst.
Auch hat man im Auswurf von Kranken, bei denen früher Blutungen in den
Athmungsorganen erfolgt sind, Blutfarbstoff oder Hämatoidinkrystalle in der Form en
von rhombischen Tafeln gefunden. Es ist aber nur dann möglich, wenn z.B. pleuri- .
tische Exsudate oder Lungenabsecesse in die Bronchien durchgebrochen sind. ©
In ganz einzelnen Fällen will man auch Krystalle von Cholesterin, Ooxal- N
saurem Kalk, phosphorsaurer Ammoniak-Magnesia , Tyrosin ete. in den Sputis nn
wahrgenommen haben. T
f) Gewebsbestandtheile der Lunge sind in der Form von elastischen Su
Fasern bei zerstörenden Processen, Lungenschwindsucht, Lungenabscess, in dem x
Auswurf wahrzunehmen, und zwar sieht man solche einzeln und in ganzen nn
Paketen. Sie erscheinen als gewundene, sich theilende, wegen ihrer Lichtbrechung Mn
dunkel contourirte Fäden. Sie werden von anderen Bestandtheilen leicht unter- U
schieden durch ihre Unlösbarkeit in Alkalien. w.
g) Pilze und Entozo&n. Im Sputum können auch, sei es, dass sie erst in %
der” Mundhöhle sich beigemischt haben, sei es, dass sich Wucherungen in krank- .
haften Theilen der Luftwege gebildet haben, Pilzmycelien der verschiedensten (a
Pilzarten auftreten, ebenso können sich auch Sporen derselben darin finden. Ne
Sehr selten kann man auch thierische Parasiten im Auswurf nachweisen. So DD
hat man hier und da bei Vorhandensein von Echinococeussäcken in den Lungen
oder der Leber Echinococeusblasen oder deren Reste gesehen. Vereinzelt sind De
auch monadenartige Gebilde wahrgenommen worden. en
h) Bacterien. Eine grosse Bedeutung haben in der letzten Zeit die in den Sl
verschiedenartigen Sputis vorkommenden Baeterienarten erlangt. Um nur die dl
wichtigsten zu erwähnen, so können darin vorkommen bei Soor (s. d.) die Hefe- ©
zellen des Saccharomyces Rees; diese stammen dann zumeist aus der erkrankten 16
Mundhöhle. Von Mikrococcenformen können die verschiedensten unschäd- 38
lichen, in der Luft vorkommenden auftreten, ganz besonders aber von Bedeutung ve
ist der Nachweis von Eitercoccen, sowohl Staphylococcus pyogenes Aaurews
(s. d.), als auch Streptococcus pyogenes (s. d.). Weiter hat sich bei der acuten
eroupösen Lungenentzündung als ziemlich regelmässiger Bestandtheil des Sputums
der von FRÄNKEL beschriebene Diplococcus pneumontae oder der von FRIEDLÄNDER u
gefundene Bacillus pneumontae gezeigt (8. Pneumonie, Bd. VIII, pag. 282). in
Auch die zu den Coceen zu rechnenden Sareine (s. d. pag. 60) werden in dem
Auswurf vereinzelt wahrgenommen werden können. Von ganz besonderem Werthe
aber ist der Nachweis. von stäbehenförmigen Baeterien in dem Auswurf von Lungen-
kranken und unter ihnen besonders der Tuberkelbaeillus, der nach KocH in
allen Fällen von Lungentubereulose darin zu finden sein wird (s. d.). Endlich
aber machen sich im Sputum bemerklich die aus der Mundhöhle stammenden
Leptothrixfäden und die Spirillen, die den cariösen Zähnen entstammen (s. Mund-
höhle, Bd. VII, pag. 156). Die zum Nachweis der Baecterien dienenden Färbe-
methoden sind einzusehen im Artikel „Bacterienfärbung“, Bd. IL, pag. 100
bis 105.
2. Ungeformte Bestandtheile.
Den grössten Theil der Sputa stellt das Wasser vor, und je nach seiner Menge
werden dieselben dünn oder diekflüssig sein; in dem Wasser sind verschieden-
artige Salze in Lösung vorhanden. Nächst dem Wasser ist noch das Muecin
(s. d., Bd. VII, pag. 152) in reichlicher Menge vorhanden.
Zum Schlusse bleibt noch zu bemerken, dass aus der Mundhöhle oder dem
Verdauungstractus_ leicht Beimischungen von Speiseresten zum Sputum hinzutreten
können. Becker.
Squalus ist der Name der Gattung, in welcher LINNE die unter dem Namen
der Haie oder Haifisehe bekannten und gefürchteten grossen Seeraubfische ver-