Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

de SANDARAC. — SANDELHOLZ, 
Sandarac kommt hauptsächlich von Mogador über Triest und Marseille in den N 
Handel. sl 
In der Pharmacie bildet er einen Bestandtheil mancher Pflaster, in der Technik an 
setzt man ihn den Firnissen und Lacken zu, um diesen Härte und Glanz zu fi 
geben. in 
Eine Anzahl australischer Coniferen liefern ein dem Sandarac ähnliches Harz 7 
(Pine gum), nämlich: Callıtris columellaris F. Müller, Callitris Preissu Miquel, 4 
Callitris verrucosa, Callıtris cupressiformis. A 
Ebenso wurde früher ein aus alten Stämmen, besonders an der Wurzel von se 
Juniperus communis L. ausfliessendes Harz als „deutscher Sandarac“ Al 
benutzt. Hartwich.,. in 
Sandaracin, C,,H;o Os, ist der von GIESE für das y-Harz des Sandaracs let 
aufgestellte Name. Dasselbe lässt sich aus der alkoholischen Lösung durch Kali u 
ausfällen und aus dem gereinigten Niederschlag mittelst Salzsäure als ein weisses, ein 
schwer schmelzbares Pulver gewinnen. er] 
Die drei Harze gehören nach HLASIWETZ zu den Terpenharzen von der Formel 
(Co Hıy 0.) H,O. Holfert. & 
Sandbad, s. Sandbadschalen, N 
Sandbadecuren wurden früher in verschiedenen Seebädern (s. d.) als . 
Nebencuren benutzt, sind aber jetzt auch in besonderen Curanstalten, wie solche 
in Klotzschebei Dresden, Köstritz (Reuss), Lobenstein (Reuss), Milden- 
stein (Sachsen), Berka und Ruhla (Thüringen) und in Casamiececiola auf 
Ischia existiren, gebräuchlich. Man verwendet hier ganz reinen, feinen, mehrmals 
durchgesiebten, gut ausgetrockneten Flusssand, der auf heissen KEisenplatten auf 
40—45° erwärmt wird. Mit diesem Sande, der behufs der Herstellung des zum . 
Bade erforderlichen Wärmegrades mit kühlerem Sande gemischt wird, bedeckt ' 
man zunächst einige Zoll hoch den Boden eines 5—6 Fuss langen, zur Bade- ) 
wanne dienenden Kastens, legt dann den nur mit einem leichten Bademantel / 
bekleideten Kranken hinein, schüttet hierauf so viel Sand nach, dass der ganze 
Körper mehrere Zoll hoch damit bedeckt ist, und lässt den Leidenden dann in 
einem nahebelegenen, luftigen Raume bei völlig ruhigem Verhalten den Schweiss 
abwarten. Auf das Bad folgt eine warme Brause und Abreiben. In vielen Fällen 
werden übrigens nur Halbbäder im Sitzen genommen oder Localbäder angewendet. 
Bei milden Curen dauert das Bad !/„, bei starken selbst bis 1 Stunde. Die 
Sandbäder gestatten die Uebertragung der höchsten therapeutisch zu benutzenden 
Wärmegrade auf den Körper oder einzelne Theile desselben und sind namentlich 
für locale Zwecke besonders brauchbar. Th. Husemann. 
Sandbadschalen sind mit Sand gefüllte Schalen, in welchen Retorten oder 
Glaskolben, bezüglich die in denselben enthaltenen Flüssigkeiten oder festen Körper 
den durch den Sand gleichmässig vertheilten Hitzegraden ausgesetzt werden. Man 
nennt diese Art der Wärmezufuhr: die Erhitzung im „Sandbad“. MH. Thoms. 
Sandbeerblätter sind Folia Uvae ursi von Arctostaphylos (Bd. I, pag. 559). 
— Sandblatt, volksth. Name für Fol. Farfarae (Bd. IV, pag. 258). — Sand- 
uhrkraut, volksth. Name für /lores Stioechados eitrinae von Helichrysum 
arenarium DC. (Bd. V, pag. 190). 
Sandefjord in Norwegen besitzt eine kalte Quelle mit NaCl 16.847, NaBr 
0.072 und H,S 0.018 in 1000 Th. 
Sandelholz, rothes, Caliaturholz, Santel- oder Santalholz, das Kernholz 
von Pierocarpus santalınus L. fil. (Leguminosae), kommt in Scheiten und 
Rundstücken oder Scheiben von dunkelbraunrother Farbe aus Ostindien nach 
Europa, wo es geschnitten, geraspelt und gemahlen wird; ein besonders feines 
Pulver heisst Flux sandel., 
"4.
	        
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