SANGUINARIA, — SANGUISORBA, a7
A
Be f In grossen ‚Dosen (1—4g) wirkt die Sanguinaria als Emetieum und Purgans,
Rhe. in mittleren wird sie als Expeetorans und in kleinen als Stimulans und Diureticum
Rauch. angewendet, nn
Kürten. Die bei uns früher gebräuchliche Herba und Radıx Sanguinariae stammten
han von Geranium sanguineum L. (Ba, IV, pag. 577).
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aan. Sanguinaria-Porphyroxin, nach RızeEL ein Alkaloid aus der Wurzel von
Sanguinaria canadensis, wird von HILGER für problematisch gehalten.
08 Sanguinariin, amerikanische Concentration aus der Wurzel von Sanguinaria
; Qule, eanadensis, Nicht zu verwechseln. mit dem Alkalcid Sanguinarin.
U Sanguinarin, O7 H;5 NO, , ist das Alkaloid der Wurzel von Sanguinaria
MD canadensis (2 Procent), von DANA entdeckt, Es soll nach einigen Autoren iden-
A tisch sein mit Chelerythrin (s. d.). Es wird dargestellt durch Erschöpfen des
b 100 zerkleinerten Rhizoms' mit Aether und Einleiten von Salzsäuregas, wodurch sich
Aelül das Chlorhydrat des Alkaloids abscheidet, welches der Reinigung zu unterwerfen
„558. ist. Wird das rothgefärbte Chlorhydrat hierauf mittelst Ammoniak zersetzt, so
erhält. man das Alkaloid in Gestalt weisser Flocken,
öl. Sanguinarin bildet entweder ein amorphes, weisses, geschmackloses Pulver,
welches zum Niesen reizt, oder weisse Krystallnadeln. Es ist unlöslich in Wasser,
nn wenig löslich in kaltem Alkohol, leichter in warmem Alkohol und Aether, leicht
5 löslich in Amylalkohol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Chloroform, welchen Lösungs-
mitteln es violette Fluorescenz ertheilt. Concentrirte H, SO, löst es unter Zer-
setzung gelb, beim Erwärmen grünlich braun,
rüt. Es liefert mit Säuren gut krystallisirende, in Wasser leicht lösliche Salze von
schön orangerother Farbe.
Das Alkaloid besitzt nach RUTHERFORD cholagogische und purgirende Eigen-
Le, schaften. Dosis: 0.02—0,.06—0.12. Holfert.
ufest Sanguis, s. Blut, Bd. II, pag. 323.
| Sanguis bovinus (s. taurinus) exsiccatus, getrocknetes Ochsenblut,
verika Blutextract. Frisches, durch Schlagen und Quirlen vom Fibrin befreites Rinds-
blut wird in einer flachen Porzellanschale im Dampfbade unter Umrühren so
etter- lange erhitzt, bis es in eine krümelige Masse verwandelt ist; diese wird auf
n den Teller ausgebreitet, bei 40—45° völlig ausgetrocknet , dann zu Pulver zerrieben
hand- und in gut verschlossenen Gefässen aufbewahrt. Das Blutpulver ist ein röthlich
chafte braunes, im Wasser unvollständig lösliches Pulver, welches etwa 0.5 Procent
haben Eisen und 13 Procent Stickstoff enthält. Es genoss vor Jahren einmal den Ruf
erigen eines specifischen Heilmittels bei Atrophie, Chlorose und anderen Schwäche-
\migen zuständen, ist aber gegenwärtig etwas ausser Gebrauch gekommen. In neuester
kamm- Zeit sucht ein italienischer Apotheker das Blutpulver unter dem Namen Tre-
fusia (s. d.) wieder zu Ehren zu bringen. | G, Hofmann.
Sanguis Draconis, s. Drachenblut, Bd. III, pag. 530,
nam Sanguis Hirci, Bocksblut, das eingetrocknete Blut der Ziege, Capra Hircus,
/ ist noch in vielen Gegenden Deutschlands ein Volksheilmittel, besonders bei Lungen-
halt entzündungen, Blutspeien, überhaupt bei allen Krankheiten, von welchen nach
ofirbt. Ansicht des gemeinen Mannes das Blut die Ursache ist. Bocksblut ist völlig zu
mi ersetzen durch Rindsblut. — In früheren Zeiten durfte das eingetrocknete Blut
T da3 noch vieler anderer Thiere, wie vom Kameel, Löwen, Hasen, Dachs, Maulwurf
nl u. s. w. in den Apotheken nicht fehlen. G. Hofmann,
maria Sanguisorba, Gattung der Kosaceae, Unterfam, Poterieae. Kräuter, selten
Sträucher mit unpaar gefiederten. Blättern, deren Blättechen gestielt und gesägt
doch sind. Blüthen in Köpfchen oder kurzen Aehren, zwitterig , ohne Nebenkelch und
nterem ohne Borstenkranz. Kelch. 4blätterig , Blumenkrone fehlend, 20 Staubgefässe,
1 Fruchtknoten mit warziger Narbe.