462 STIBIUM SULFURATUM AURANTIACUM. — STIBIUM SULFURATUM RUBEUM.
fällt, den Niederschlag mit Wasser gut auswäscht, noch feucht mit der 1Ofachen Ks
Menge einer 5procentigen Ammoniumcarbonatlösung schüttelt und sogleich filtrirt. LOSE
Das Filtrat darf nach dem Ansäuern mit Salzsäure, auch nach Zusatz von Schwefel- SA
wasserstoffwasser nicht gelb gefärbt werden. Nach BRENSTEIN zeigen auch un- )
zweifelhaft arsenfreie Präparate eine geringe Gelbfärbung, welche durch in Lösung 2
gegangene Spuren von Schwefelantimon bedingt wird. BRENSTEIN empfiehlt daher, Eranß
das vermeintliche Schwefelarsen durch Oxydation und Ueberführung in Ammonium- nnd
magnesiumarseniat noch näher zu charakterisiren. An!
Aufbewahrung: Der Goldschwefel muss vor Luft und Licht geschützt
aufbewahrt werden. S
Gebrauch: Bei catarrhalischen und eroupösen Leiden wird der Goldschwefel St
zu 0.01—0.2g alle 2—3 Stunden in Pulver- oder Pillenform gegeben. Die guten
Erfolge, welche man mit dem Goldschwefel erhalten, sind auf den geringen $
Arsengehalt der früheren Präparate nach der Ansicht der meisten Aerzte zurück- Drei-
zuführen; desgleichen soll ein Gehalt an Antimonoxyd die Wirkungsfähigkeit des üie 4
Goldschwefels erhöhen, beides also Körper, welche als Verunreinigungen eines nicht
regelrecht bereiteten Präparates angesehen werden müssen. H. Thoms. atI0S
(ya
Stibium sulfuratum rubeum, Stibhium sulfuratum cum 0xydo Leben
stibico, Kermes minerale, Pulvis Carthusianorum, Antimon- später
oxydhaltiges Schwefelantimon, Mineralkermes, Carthäuser- in del
pulver (Ph. Germ. I.). €
Eigenschaften: Rothbraunes, geschmack- und geruchloses Pulver, welches DAR, |
als ein Gemisch von rothem Schwefelantimon und Antimonoxyd, letzteres unter Geb
dem Mikroskop als glänzende nadelförmige Krystalle erkennbar, zu betrachten ist. deren
Wasser und Alkohol lösen das Präparat nicht, Weinsäure führt das beigemengte Pflanz
Antimonoxyd in Lösung über. A
Identitätsreactionen: Das Präparat entwickelt, mit Salzsäure erwärmt, indem
Schwefelwasserstoff; aus dem Filtrat des mit wässeriger Weinsäure digerirten Orr
Mineralkermes kann das Antimon durch Schwefelwasserstoff als orangerother Volmn
Niederschlag wieder abgeschieden und als solches erkannt. werden. menzt
Darstellung: Nach Vorschrift der Ph. Germ. I. wird 1 Th. fein gepulverten lock
Schwefelantimons mit einer Lösung von 25 Th. rohen kKkrystallisirten Natrium- iiber
carbonats unter Ersetzen des verdampfenden Wassers zwei Stunden lang in einem al
eisernen Kessel gekocht und die Flüssigkeit noch kochend heiss in ein wenig riet
heisses destillirtes Wasser haltendes Gefäss filtrirt. Es scheidet sich beim Erkalten 0
ein rothbraunes Pulver aus; diese Ausscheidung kann durch fortwährendes Um- Pa,
rühren beschleunigt und zu einer gleichmässigen gemacht werden. Der Nieder- m
schlag wird sodann auf einem Filter so lange mit destillirtem Wasser ausge- Niesel
waschen, bis das Filtrat völlig neutral reagirt, und nach dem Pressen zwischen WE
Filtrirpapier an einem dunklen Orte bei mässiger Wärme getrocknet. Die Um- befe
setzung erfolgt im Sinne folgender Gleichung: Fl
Sb, S; + 3 Na, CO; = Sb, 03 + 3Na2S + 3 CO,. (au
Das hierbei gebildete Schwefelnatrium bewirkt eine Lösung des unverändert nn
gebliebenen Schwefelantimons, während das Antimonoxyd von dem im Ueberschuss (en
vorhandenen Natriumcarbonat aufgenommen wird. In der Kälte scheiden sich an!
sodann sowohl der Schwefelantimon in der rothen Modification, wie das Antimon- -
oxyd wieder ab, letzteres fällt langsamer als das erstere aus, so dass man a
Präparate mit mehr oder weniger Antimonoxydgehalt erzielt, je nachdem man Dar
den Niederschlag mit der Flüssigkeit längere oder kürzere Zeit in Berührung lässt. A
Prüfung: Wird das Präparat mit Wasser geschüttelt, so soll das Filtrat De
weder alkalisch reagiren noch beim Verdunsten einen Rückstand hinterlassen rn
(Natriumecarbonat). Letzterer darf beim Behandeln mit Weinsäurelösung 5
Schwefelwasserstoff nicht entwickeln (fremde Schwefelverbindungen).
1 Th. Mineralkermes_ soll. sich nach E. SCHMIDT bei 90—100° in 75 Th. Soda- /