Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

4188 STRONTIUMSALZE., 
mit Strontiumverbindungen untersucht werden müssen. In. der Industrie wird nn 
Strontiumhydroxyd zum Entzuckern der Melasse und das Nitrat in der Feuer- an 
werkerei gebraucht. n 
Erkannt werden Strontiumverbindungen an der schön rothen Farbe, welche sie En ü 
einer nicht leuchtenden Flamme ertheilen. Die Färbung tritt besonders schön und oder 
intensiv bei wasserlöslichen Salzen, am schönsten beim Chlorid auf; nicht lösliche En 
Salze befeuchtet man daher mit Salzsäure oder schmilzt noch besser eine mit 4 
Kaliumcarbonat gemengte Probe in einer Platinspirale, befeuchtet die Probe dann bw 
mit Salzsäure und bringt sie so in die Flamme. Will man die Flammenprobe mit NR 
brennendem Weingeist anstellen, so zeigt sich die Farbe hier wie auch bei allen 
derartigen Prüfungen am schönsten, wenn man die Substanz mit einem Tropfen re 
Salzsäure befeuchtet, mit wenig Weingeist übergiesst, mit dieser Flüssigkeit ein a 
kleines, um einen Draht gewickeltes Bäuschchen Watte tränkt und dann entzündet. . 
Die Farbe der Strontiumflamme ist der der Lithiumflamme sehr ähnlich, nicht vr 
ganz so dunkel carminroth wie diese, aber das Spectrum der Strontiumflamme =. 
besitzt sechs nicht sehr scharf begrenzte rothe und eine scharf begrenzte blaue 
Linie, während das Lithiumspecetrum nur eine scharf begrenzte glänzende rothe N 
und eine weniger glänzende gelbe Linie besitzt; das charakteristische Strontium- dureh 
spectrum erscheint noch bei dem *%/,50000 Th. eines Milligramms. der I 
Zur Nachweisung des Strontiums in Lösungen dienen Alkalicarbonate, besonders ale 
eine Auflösung von Ammoniumcarbonat in Salmiakgeist, durch welches Reagens St 
die kleinsten Mengen Strontium gefällt werden; ferner Schwefelsäure oder lösliche a7 
Sulfate, durch welche das Strontium als Sulfat gefällt wird, wenn die Lösung Yon 
nicht allzu verdünnt ist. Denn das Strontiumsulfat ist nur schwer löslich, nicht 
unlöslich in reinem Wasser, es ist aber unlöslich in verdünntem Weingeist; ver- Wr 
mischt man daher die Flüssigkeit noch mit dem gleichen Volumen Weingeist, so ln 
erfolgt die Abscheidung des Strontiumsulfates vollständig. Wie Baryumsulfat durch U 
Alkalieitrate und Metaphosphorsäure in Lösung erhalten wird, so verhindern diese nn 
auch die Fällung des Strontiumsulfates. N N 
Die Abscheidung sowohl als Carbonat wie als Sulfat ist nicht charakteristisch 
für Strontium, weil Baryum und Calcium ein gleiches Verhalten zeigen; dasselbe hr 
gilt auch für Oxalat und Phosphat, in welchen Formen das Strontium durch Aaftr 
Alkaliphosphate und -oxalate gefällt wird; charakteristisch für Strontium ist nur an) 
die Flammenfärbung und noch mehr das Spectrum, dieses aber auch nur, wenn bi 
nicht allzugrosse Mengen Kalium zugegen sind, weil dann das Strontiumspectrum | 
vom Kaliumspectrum verdeckt wird. Zur sicheren Nachweisung des Strontiums auf SO 
nassem Wege muss man eintretenden Falls eine Trennung von den beiden anderen zo 
Erdalkalimetallen vornehmen, wozu man die bei Erdalkalien (Bd. IV, pag. 72) N 
beschriebene Methode anwenden kann. Statt, wie dort angegeben, den durch die ES 
Mischung von Kaliumsulfat und -carbonat erhaltenen Niederschlag mit Salzsäure f EA 
zu behandeln, kann man die Carbonate des Strontiums und Calciums auch mittelst AM 
verdünnter Salpetersäure vom Baryumsulfat trennen, die salpetersaure Lösung zur aM 
völligen Trockne verdampfen und die rückständigen Nitrate in einem verschliess- Va 
baren Kölbehen mit einer Mischung von gleichen Volumen Alkohol und Aether pn 
behandeln, worin sich nur das Caleciumnitrat auflöst. 07 
Die Trennung des Strontiums von den durch Schwefelwasserstoff oder Schwefel- hr 
ammonium fällbaren Metallen wird durch diese Reagentien, von den Alkalimetallen 2 
und vom Magnesium durch Ammoniumcarbonat bewirkt. * 
Zur quantitativen Bestimmung kann man das Strontium als Sulfat immer dann len X 
abscheiden, wenn nicht gleichzeitig in der Lösung andere in verdünntem Wein- * 
geist unlösliche Verbindungen oder Alkalieitrate oder Metaphosphorsäure enthalten De 
sind. (Letztere beiden Fälle dürften nur höchst selten oder nie eintreten.) Man 
versetzt die mässig verdünnte Strontiumlösung mit verdünnter Schwefelsäure und 
darnach mit einem der Mischung gleichen Volumen Weingeist, sammelt das Sulfat,
	        
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