Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

/ STROPHANTHUS. 493 
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‘3. Nach Strophanthus, Gattung der Ampocynaceae. Milchsaft führende, strauchartige 
PR der Schling- und Klettergewächse. Besonders charakteristisch sind die paarweise 
A Schon stehenden Balgkapseln, die strohartig , meist braungefärbt, 2—3cm breit ,. bis 
um üb 30cm lang sind und mit einer Längsspalte aufspringen. Sie enthalten eine grosse 
GL Anzahl Samen, die in einen grannenartigen Fortsatz auslaufen, der an seinem 
t Sich daher Ende eine ansehnliche Federkrone trägt. Heimisch im tropischen Asien und Afrika, 
0 Die Strophanthusarten sind meist giftig, es dienen deshalb in ihrer Heimat 
einige Arten von jeher zur Bereitung von Pfeilgift; so liefert Strophanthus 
. hispidus in Westafrika das Ine-Pfeilgift, Strophanthus Kombe in Ostafrika 
der gie das Kombe-Pfeilgift, endlich eine dritte Art das zwischen Sansibar und 
Somaliland gebrauchte Wanika-Gift. 
1 Zeit nach Seit 1878, in welchem Jahre THOMAS CHRISTY in London eine Anzahl 
at. A Strophanthussamen erhielt, die nach Angabe eines Missionärs als sicheres Mittel 
E10, at gyegen Herzkrankheiten benutzt werden sollen, ist man in Europa auf diese Pflanzen 
a9 aufmerksam geworden, aber erst seit 1886 ungefähr datiren die ausserordentlich 
rent erfolgreichen Versuche, die Strophanthussamen in den Arzneischatz aufzunehmen, 
neht wen: Diese Versuche haben noch nicht zu einem befriedigenden Abschlusse gelangen 
; können, weil es nicht möglich gewesen ist, die in den Handel gelangenden 
m Sorten der Droge auf bestimmte Arten zurückzuführen und deshalb die mit 
hanthusarten verschiedenen Sorten angestellten Versuche noch nicht recht vergleichbar 
| sind. Nach schriftlicher Mittheilung der Herren GEHE & ComMmP. hat noch bei 
1‘ 1. Dre keiner Droge ein solcher Wechsel in den importirten Arten stattgefunden, und 
x Fürkune auch die gegenwärtig im Handel befindlichen Sorten können nicht als stabil 
AR bezeichnet werden, da sie je nach den Zufuhren in London, über deren Herkunft 
md Kalium- ; . ; % 
Tone der meist etwas Genaueres nicht zu erfahren ist, wechseln können. Dazu kommt, 
nie Seh mel. dass gewissenlose Speculation sehr bald nach dem Bekanntwerden der Droge nicht 
EN Nun nur dieselbe verfälscht hat mit anderen Samen, sondern guten Samen solche 
U ja untermengt hat, denen bereits ein Theil der wirksamen Bestandtheile entzogen 
—- war. (Solche Samen sind häufig daran zu erkennen, dass durch den Alkohol theil- 
EEE weise ausgezogenes Harz die Haare auf der Oberfläche der Samen mit einander 
OR verklebt hat.) Bei der botanischen Bestimmung der Handelssorten ist auch nicht ausser 
Co solche Augen zu lassen, dass manche Strophanthusarten im tropischen Afrika ausser- 
8 0 ordentlich weit verbreitet sind, und dass es deshalb nicht unwahrscheinlich ist, dass 
wg N dieselben im äusseren Aussehen nicht unbeträchtlich variiren werden, 
ve’ Die bisher in den Handel gelangten Sorten sind die folgenden: 
Erg ACH 1. Strophanthussamen vom Niger. Diese Samen stehen denen von 
is ebenfalls Strophanthus hispidus DC. sehr nahe und sind vielleicht wirklich von dieser 
mai ger Art gesammelt. Die Früchte zeichnen sich durch eine schlanke, schmale Gestalt 
IngenOMMED6 und beträchtliche Länge aus. Nach der Spitze zu sind sie sehr verschmälert und 
meilieh SOME am Ende noch durch die breite, aber oft schon fehlende Narbe gekrönt. Von aussen 
an, wall bel ist die Frucht schwarzgrau, dabei längsgefurcht und mit zahlreichen borstigen, 
gt wie beim wirr durcheinander stehenden Haaren und kleinen, grauen Wärzchen besetzt, 
tam diejenige Der Same ist 10—18 mm lang, 4—6 mm breit, auf der einen gewölbteren Seite 
der frische verläuft längs des Samens in einer ansehnlichen Falte die Raphe. Die Gestalt 
altene_Adan- des Samens ist am besten als „gestreckt-rhombisch‘“ zu bezeichnen. Er ist mit 
nach oben an den Samen angedrückten Haaren filzig behaart, die Farbe ist 
Aeoanthera braun. Nach der einen Seite geht der Same allmälig in einen feinen grannenartigen 
on (% auch Fortsatz über, der eine Länge von 10cm erreichen kann und in seiner oberen 
ıd. 107, 4 Hälfte einen schönen, ansehnlichen, spreuwedelartigen Haarschopf trägt. Die Haare 
ein weiterer dieses Haarschopfes erreichen eine Länge von 4cm, Es muss ausdrücklich darauf 
‚oh Onabain aufmerksam gemacht werden, dass diese Zahlenangaben von möglichst grossen 
in“, welches und gut ausgebildeten Samen einer Frucht entnommen sind und dass sich unter 
‚ehalten_2008 den 100—200 Samen einer Frucht nicht wenige finden, die, besonders was die 
ya wirksamen Länge des grannenartigen Fortsatzes und seiner Haare anbetrifit, beträchtlich 
Tigchel. hinter diesen Maassen zurückbleiben. Dazu kommt, dass der Haarschopf _in_hohem
	        
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