Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

| STRYCHNINUM SULFURICUM. — STRYCHNOS. 509 
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; neutrale Lösung wird kochend heiss filtrirt; beim KErkalten krystallisirt‘ das 
neutrale Sulfat aus; aus der Mutterlauge lassen sich durch vorsichtiges Eindampfen 
noch mehr Krystalle gewinnen. 
8. Prüfung und Aufbewahrung: Wie bei Strychninum nitrieum, 
©); Tape. Anwendung: Maximale Einzelgabe 0.005—0.006; höchste Tagesgabe 
rind 0.018—0.050. Ganswindt. 
irren Strychninweizen, Mäusegift. Ueber die Bereitung desselben s. Bd. IV, 
% Naguame pag. 631. Neuerdings wird empfohlen , die Weizenkörner, nachdem sie wie ge- 
A wöhnlich mit Strychninnitrat imprägnirt sind, noch mit einer Lösung von Saccharin 
handen Wei (auf 1kg Weizen 1g Saccharin in 100g Wasser unter Zusatz von etwas Natrium- 
n Ale biearbonat gelöst) zu benetzen, um den bitteren Geschmack zu verdecken. Auch 
aan soll sich frisches Gerstenmalz oder gedämpfter Hafer besser zur Aufnahme des 
Ü Strychnins eignen wie Weizen. @. Hofmann. 
Strychnos, Gattung der nach ihr benannten Unterfamilie der Logantaceae. 
Bäume oder schlingende Sträucher der Tropen mit gegenständigen, kurzgestielten, 
ganzrandigen, handnervigen Blättern und end- oder achselständigen Inflorescenzen 
aus 5- oder 4zähligen, regelmässigen Zwitterblüthen. Kelch kurzglockig, 4- bis 
öspaltig, Krone mit langer oder kurzer Röhre und 4—5lappigem, in der Knospe 
klappigem Saume und 4—5 dem Schlunde eingefügten , kurzen Staubgefässen, 
Fruchtknoten zweifächerig, mit zahlreichen Samenknospen, zu einer kugeligen, 
mit 50 Th. vielsamigen oder durch Abort 1—2samigen Beere sich entwickelnd. Samen flach, 
maänre feirea mit hornigem Endosperm und einem Embryo mit laubigen Cotyledonen., 
aim Erkalten Strychnos Nux vomica L, ist ein kurzstämmiger Baum mit stumpf vier- 
erOReRe And kantigen Aesten und wiederholt dreitheiligen oder gabeligen, in der Jugend grau- 
ara Kerstalle. haarigen Aesten. Die Blätter 10:7 cm gross, derbkrautig, kahl, am Grunde des 
ine gelbliche kurzen Stieles abgliedernd, die Spreite 5—83nervig und netzaderig. Die gipfel- 
yefeläure wi ständigen Trugdolden bestehen aus meist 5zähligen , grünlichgelben , stielteller- 
mn winerizen förmigen Blüthen mit fast sitzenden Antheren (s. Fig. 59 in Bd. VII, pag. 369). 
‚ällehen a Die Beeren sind kleinen Orangen ähnlich, aber derbschalig und ungefächert; sie 
aager Oder enthalten in einer weissen, gallertigen, bitteren Pulpa 18 aufrecht gestellte Samen, 
ie Le die offieinellen Nuces vomicae oder Sem. Strychnt (s. d. Bd. VII, pag. 369). 
Di Nach den Untersuchungen TSCHIRCH’S (Arch. d. Pharm. 1890) an frischem 
(ih Material ist der centrale Nabel der Samen die Chalaza und die bisher als Raphe 
a und Hilum gedeuteten Wülste deuten nur die Lage des Embryo an. 
AED Strychnos Ignatii Berg. (St. philippinensis Blancs, Ignatiana philippinica 
Msvindt. Lour.) ist ein erst in neuester Zeit durch VIDAL Y SOLER (Arch. d. Pharm, 1887) 
‚ufyenommene genau bekannt gewordener Kletterstrauch der Philippinen. Die Blätter sind 10 bis 
nzende, mer- 25 em lang und 5—13em breit, der Kelch ist von 2 Deckblättern gestützt, die 
; an trockener Kronenröhre kurz. Die Frucht ist doppelt so gross wie die der Brechnuss, glänzend 
s. kochendem grün und enthält in der grünlichen Pulpa bis 40 eiförmige, unregelmässig kantige, 
"h. wedendem 2—3 cm lange Samen, die 
Fabae Ignatii (Ph. Belg., Gall., Graee., Hisp., Un. St.). Die Farbe ist grau 
‚nd achmeekt oder braun, selbst schwärzlich, stellenweise seidenhaarig. Der Nabel liegt in einer 
der Natron kleinen Vertiefung an einer der Kanten. Das Endosperm ist grau, etwas durch- 
Aethar anlös- scheinend, und der längliche Embryo liegt in einer unregelmässigen Höhle. Im 
y eine Weisse, mikroskopischen Baue sind die Ignatiusbohnen der Nux vomica sehr ähnlich 
vorlierk dabei (FLÜCKIGER und MEYER, Pharm. Journ. and Trans, 1881). Sie enthalten nach 
ind bei. Rotd- SUNDBLOM 0.178 Procent Strychnin und 0.278 Procent Bruein, dagegen kein 
) hwefelsänre Loganin (FLÜCKIGER, Arch. d. Pharm. 1889). Die Ignatiusbohnen sind geruchlos 
Ss „rohnil- und schmecken sehr bitter. Sie sind sehr vorsichtig aufzubewahren. 
Maximaldosis 0.01 und 0.06 pro die; Ph. Belg. nennt 0.01 als Einzelgabe 
und 0.10 als Tagesgabe. 
ns Strychnos toxifera Schomb., St. Gobleri Planch., St. Castelnoeana Wedd., 
nn ville St. Schomburgkii Kl., St. cogens Benth., St. Crevauxii Pl., Lianen des tropischen
	        
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