Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

514 STYRACACEAE. — STYRAX. 
Styracaceae, Familie der Diospyrinae. Den tropischen Klimaten Asiens, 
Australiens und Amerikas angehörende Bäume oder Sträucher. Blätter abwechselnd, 
einfach, oft lederig, fiedernervig. Blüthen regelmässig, zwitterig oder polygam- 
diöcisch, meist weiss, in Trauben, mit kleinen Braeteen, ohne Vorblätter. Kelch 
5lappig (selten 4), in der Knospe dachig oder offen. Krone glockig bis fast rad- 
förmig, 5lappig oder 5theilig (selten 4), mit meist nur am Grunde verwachsenen 
Segmenten. Staubgefässe meist doppelt so viel als Kronabschnitte, selten diesen 
isomer oder zahlreich. Antheren intrors oder seitlich mit Längsspalten sich öffnend 
oder durch Querspalten zweiklappig. Diseus fehlend. Ovar 2—5fächerig. Fächer a 
meist je mit 1—2 anatropen Samenknospen. Griffel einfach. Frucht eine Beere ; 
oder Steinfrucht, selten das Pericarp trocken und dreiklappig sich öffnend (Styrax- ne 
Arten). Samen mit fleischigem oder fast hornigem Endosperm. Embryo. meist 
gerade. Würzelchen eylindrisch oder verkürzt. Sydow. . 
Styracin, Zimmtsäure-Zimmtester, U 029, findet sich im Storax 
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und wird daraus durch wiederholtes Digeriren mit verdünnter Natronlauge ge- 
wonnen, so lange bis die letztere nicht mehr gefärbt‘ wird und der Rückstand 1 
farblos geworden ist. Diesen wäscht man mit kaltem Wasser, trocknet und 
krystallisirt ihn aus Alkohol um. Farblose Nadeln oder Säulen, in Alkohol und 
Aether löslich, bei 44° schmelzend, und mit überhitztem Wasserdampf. unzersetzt 
destillirbar. Die alkoholische Lösung (1:20) wird durch überschüssige Natron- 
lauge schon in der Kälte in zimmtsaures Natron und Zimmtalkohol (Styron) 
zerlegt. 
StyraxX. Gattung der nach ihr benannten Familie. Sträucher oder Bäume, hr 
an allen Theilen mit Ausnahme der Blattoberseite mehr oder weniger dicht mit ; 
Schuppen besetzt oder sternhaariy filzig , selten kahl. Blätter ganzrandig oder N 
schwach gesägt. Blüthen meist weiss, 5zählig, in axillären oder terminalen, ein- 
fachen oder zusammengesetzten, meist kurzen und lockeren, oft nickenden Trauben Se 
mit kleinen bis sehr kleinen Bracteen. Kelch glockig, mit klein-fünfzähnigem 5 
oder fast ganzrandigem Saume. Corolle fünfblätterig oder fünftheilig, die aufrecht 
abstehenden, meist länglichen, in der Knospe dachigen oder klappigen Segmente m 
wenig verbunden. Antheren 10, dem Grunde eingefügt, Filamente frei oder mehr ee 
oder weniger verwachsen. Fruchtknoten grösstentheils oder völlig oberständig, ME 
breit kegelförmig bis niedergedrückt, kahl oder behaart, zuerst dreifächerig, aber Sch 
später durch Auseinanderweichen der Scheidewände in der Axe fast einfächerig, 2 
Griffel pfriemlich oder fadenförmig mit dreitheiliger Narbe. Fruchtknotenfächer a 
mit wenigen Samenknospen. Frucht fast kugelig oder länglich, hartschalig, meist Für 
einsamig. Der Same im Grunde aufrecht, mit Endosperm. Heimisch in den AM 
wärmeren und heissen Gegenden von Europa, Asien und Amerika. 
Styrax Benzoin Dryander (Laurus Benzoin Houtt., Benzoin officinale Mn 
Hayne), Benzo&--Storaxbaum. Mittelgrosser Baum mit mannsdickem Stamm. Holz 1 
braunroth, Rinde grünbraun, innen braunschwarz. Blätter abwechselnd , ihr Stiel ' 
lem lang, die Spreite bis 11cm lang, bis 4.5cm breit, eiförmig-länglich, zu- 
gespitzt, der Rand unregelmässig geschweift, die Oberseite kahl, die Unterseite 
weisslich-sternfilzig bis auf die rostbräunlichen Adern. Blüthen 5-, selten 4- 
zählig, in zusammengesetzten, rispigen Trauben. Kelch schwach fünfzähnig, aussen 
silberweiss, innen rothbraun. Corolle fünftheilig, wie der Kelch gefärbt. Staub- 
gefässe unter sich röhrig verwachsen. Fruchtknoten oberständig, eiförmig, weiss- 
lich-zottig, unten 2—3-, oben 1fächerig , Griffel fadenförmig mit stumpfer Narbe. 
Frucht niedergedrückt kugelig, holzig, nicht aufspringend. Samen nussartig,. röth- 
lich kastanienbraun , mit 6 helleren Längsstreifen. Liefert Benzo? (Bd. II, 
pag. 207). Nach den neuesten Untersuchungen von TSCHIRCH (Ber. d. Ges. natur- 
forsch. Freunde in Berlin. 1889) enthält der Benzo@&baum weder Secretbehälter 
noch ein Secret. Erst bei Verwundung des Stammes fliesst nach einiger Zeit das
	        
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