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zeichnet , z.B. Liquor Plumbi subacetici, Bismutum subnitricum ‚, ferner Mag- m
nesiumsubearbonat u. s. w. In der älteren Nomenclatur war die Anwendung Öne
dieser Vorsilbe eine noch viel häufigere. Der jetzt Natrium thiosulfuricum ge-
nannte Körper hiess früher der Ansicht von seiner Zusammensetzung entsprechend I
Natrium subsulfurosum.
Suber, s. Kork, Bd. VI, pag. 86. ;
Suberin, Korkstoff, wird die chemisch noch nicht sicher erkannte Substanz n
genannt, welche die Korkzellen inerustirt. Die der Cellulose eingelagerte , viel-
leicht mit ihr chemisch verbundene Substanz besteht nach KÜGLER (Arch. d. x
Pharm. 1884) hauptsächlich aus einem Gemenge von Fetten. Aus gut gereinigtem a
Flaschenkorke erhielt KÜGLER durch Verseifen mit alkoholischem Kali 40 Procent a
Fett, das ausser Stearinsäure noch die Phellonsäure (C,; H,, 0,) mit Glycerin na
verbunden enthielt. Die Korkmembranen enthalten auch Cerin in wechselnden ri
Mengen. Sn
Die mikrochemischen Reaetionen verkorkter Membranen s. unter Kork, *
Bd. VI; pag. 86. nn
Suberinsäure, s. Korksäure, Bd. IV, pag. 91. — Suberon ist ein Derivat Xi
der Korksäure, und zwar spaltet sie sich beim Destilliren mit Kalk in Suberon, SE
Kohlensäure und Wasser, C;H;. 0: = C;, H,2 0 + CO, +H, 0. Suberon ist ein Bat
pfefferminzartig riechendes, bei circa 1809 siedendes Oel. seh
Sublimat, Quecksilbersublimat, Aetzsublimat, Sublime cor- |
rosif(franz.) = Quecksilberchlorid, Hydrargyrum bichloratum corrosivum, Hg Cl. 2
Die Quecksilberchlorid enthaltenden Präparate, Lösungen, Verbandstoffe u. Ss. W.
werden in weitaus . den meisten Fällen als „Sublimat“- Präparate u. 8. w.
bezeichnet:
Sublimatcollodium = Collodium corrosivum, Bd, Il, pag. 217. Ks
Sublimatlanolin. wirkt nach GOTTSTEIN ebenso desinficirend wie eine wässerige A
Sublimatlösung , weil das Lanolin Wasser enthält, während ja im Allgemeinen
Antiseptica in öliger Lösung unwirksam sind. E
Sublimatlösungen (Sublimatwasser), meistens 0.1 Procent Quecksilberchlorid 9
enthaltend, sind mit. destillirtem Wasser herzustellen, da Caleiumearbonat gelöst .
enthaltendes Wasser zur Ausscheidung von Quecksilberoxychlorid Veranlassung
gibt. Immerhin ist unter Umständen die Verwendung von gewöhnlichem Brunnen-
oder Leitungswasser nicht ausgeschlossen, namentlich, wenn das betreffende Wasser /
nicht „hart“ ist und. das Sublimatwasser rasch oder sofort verbraucht wird. b
Während. alle vom Arzte . verordneten Sublimatlösungen jeder Stärke unter allen
Umständen mit destillirtem Wasser zu bereiten sind, unterliegt es nicht dem ge- Tr
ringsten Bedenken, wenn der Arzt am Krankenbette behufs Vornahme einer
Operation oder um seine Hände zu desinfieiren, eine concentrirte Sublimat-
lösung, welche er für solche Fälle bei sich führt, mit gewöhnlichem )
Wasser verdünnt.
Derartige Sublimatlösungen können unter Zugabe von Natriumchlorid in .
grosser Concentration hergestellt werden, was für die Zwecke des Arztes sehr ;
bequem ist. Das Natriumchlorid hat einerseits den Zweck, das Quecksilberchlorid dar
in grosser Menge zu lösen, andererseits aber bewirkt es auch noch, dass derartige
Lösungen, welche das Doppelsalz Quecksilberchlorid-Natriumchlorid enthalten,
nicht reizen, da sie neutral sind, während Sublimatlösungen ohne Natriumcehlorid-
zusatz sauer reagiren und reizend wirken. Ferner geben die Doppelsalze des
Quecksilberchlorids mit Natriumchlorid, Ammoniumcehlorid, sowie die Mischung
von Quecksilberchlorid ‚und Weinsäure mit Eiweiss enthaltenden Flüssigkeiten
(Blut), keine Niederschläge,
Ammoniumehlorid an Stelle des Natriumehlorids zu benützen, ist nicht
angängig, da in einer Mischung einer derartigen Lösung mit Caleiumecarbonat