SUBLIMATION. 21
raten etwas verschieden, da die Dämpfe der festen Körper wegen ihrer Ver-
dichtung an kühleren Stellen keinen weiten Weg zurücklegen können. Häufig
setzt sich das Sublimat dicht oberhalb der erhitzten Stelle an. Man benützte
deshalb früher häufig gewöhnliche Glasflaschen als Sublimationsgefässe, die, so weit
ihr Inhalt reichte (etwa !/, der Höhe), in Sand eingebettet und erhitzt wurden;
das im oberen Theil der Flaschen sich ansetzende Sublimat wurde alsdann nach
Zertrümmerung der Glasflaschen oder Absprengung des oberen Theiles heraus-
genommen. Zum gleichen Zweck fanden auch die bekannten Schusterkugeln, Re-
torten, Kolben Anwendung. Im VUebrigen sind in der Industrie für verschiedene
Zwecke auch Gefässe anderer Art, von Eisen, Thon im Gebrauch.
Ueber die Sublimation von Benzo&säure aus Harz, sowie die dazu ge-
brauchten Vorrichtungen s. Bd. II, pag. 212,
Die Sublimation des Quecksilberchlorids und Quecksilberchlorürs geschah ge-
| meinhin in den oben erwähnten gewöhnlichen Glasflaschen. Kine eigenthümliche
E Sublimation ist die bei der Darstellung des Hydrargyrum chloratum vapore para-
Ze Te tum, des Dampfealomels, benutzte, Die Dämpfe des Quecksilberchlorürs werden in
Web ein Gefäss geleitet, in dem ‚sie mit den Dämpfen kochenden Wassers zusammen-
Ar la treffen ‚und dadurch ‚condensirt werden, Während das ohne Wasserdampf sublimirte
- 0% Quecksilberchlorür einen steinharten Klumpen als Sublimat liefert, ist das mit
© Safürlich, Wasserdampf bereitete Quecksilberchlorür ein äusserst zartes Pulver.
Pntralb. 1886, Für analytische Zwecke, namentlich wenn es sich nur um kleine Mengen
Sn handelt, bedient man sich zweier Uhrgläser als Sublimationsapparat. Das Jod für
CAS/Beroryd- maassanalytische Zwecke pflegt man in dieser Weise zu: sublimiren.
STeiCht Wird, Man schüttet das Jod auf ein Uhrglas, stellt dieses auf ein Sandbad oder ein
Sehleht. prak. Stück Asbestpappe, deckt ein gleich grosses Uhrglas über das untere und er-
Arten. über wärmt jetzt höchst vorsichtig. Während der Sublimation kann das obere Uhrglas
e1ht. Jahrelang mehrmals geleert werden, da die anschiessenden Jodkrystalle sehr voluminös sind
lass Reduetie und auch leicht wieder herabfallen. Die in anderen Fällen sehr zweckmässige
Einrichtung, zwischen die beiden Uhrgläser ein Stück Gaze zu legen, welches
ylimatkali- herabfallende Theile des sublimirten Körpers. auffängt, ist_ bei Jod nicht wohl
je sehr wie anwendbar,
eh anf Für Substanzen, die erst bei sehr hoher Temperatur flüchtig werden, kann man
tar San das obere Uhrglas kühlen, indem man ein Bleirohr spiralig aufwickelt, so dass es
dem Uhrglas sich eng anschmiegt.
| Während der Sublimation_ wird ein Strom kalten Wassers durch das Bleirohr
; geleitet.
m Ein sehr eleganter und praktischer, namentlich auch für Demonstrationszwecke
ja entfettete” geeigneter Sublimationsapparat (nach BRÜHL) ist der durch die Fig. 98
‚hsalzlösungen wiedergegebene. Der Tiegel @ nimmt die zu
use muss SO Fir. 98 sublimirende Substanz auf, wird hierauf vor-
y die unterste sichtig erhitzt, und die sublimirte Substanz
« wie möglich kann nach Abheben der Glasglocke _&_gesam-
Behneider melt werden. |
: Die Sublimation flüchtiger Körper, die bei
Ms beim Ver- 100° noch nicht sublimiren, mit Hilfe von
Pyridinlösung Wasserdämpfen rechnet man meist mit zur
{em Trocknen „Destillation mittelst Wasserdämpfen“ ; ebenso
bezeichnet man die Sublimation flüchtiger
indem det fester Körper mit überhitztem Wasserdampf
zn. gemeinhin auch als „Destillation mittelst über-
wor B hitzten Wasserdampfes“, Das in beiden Fällen
abo UM. als Destillat auftretende Wasser gibt die Er-
m a klärung für diese Bezeichnungsweise; im
a, 2 en Destillat schwimmen in den eben berührten Fällen die sublimirten Körper: als
® oa Krystalle herum. Durch die Destillation (bezw. Sublimation) mit Wasserdämpfen
„A