SULFALDEHYD. — SULFATIREN. 531
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> ein B-Thialdehyd und ein „fester Sulfaldehyd“ näher gekannt; diese . gehören
sämmtlich der trimeren Reihe an und unterscheiden sich unter einander durch
Krystallform, Schmelzpunkt und Siedepunkt. Ganswindt.
An Sulfanilsäure, Para- (oder ß-) amidobenzolsulfosäure, C; H,. NH, (1). SO, H(4),
We ist die eine der 3 isomeren Sulfosäuren des Anilins und wird aus diesem durch
© Verka Erhitzen mit rauchender Schwefelsäure gewonnen; sie krystallisirt mit 1 Molekül
Wasser in, Tafeln, Prismen oder Blättchen, löst sich schwer in kaltem, weit
leichter in heissem Wasser, nicht in Alkohol und Aether.
Die Sulfanilsäure ist von EHRLICH als Reagens für pathologische Harne em-
pfohlen worden. Um das Reagens darzustellen, werden 500 ccm Wasser mit 30 bis
d0 ccm Salpetersäure und. so viel Sulfanilsäure versetzt, dass noch etwas ungelöst
am Boden bleibt; andererseits werden einige Körnchen Natriumnitrit in Wasser
gelöst, und diese Lösung allmälig und unter Umschütteln der ersten hinzugefügt.
Dieses Reagens soll mit normalem Harn keine oder höchstens eine gelbe
Farbenreaction geben; auf Zusatz von Kalilauge oder Ammoniak soll eine gelbe
BT oder orange Färbung eintreten , welche jedoch nicht stark genug ist, um dem
peyeliseher Schaum beim Schütteln eine eigene Färbung zu verleihen. Bei pathologischen
A Harnen hingegen treten nach EHRLICH nach dem Hinzufügen von‘ NH; zu dem
mit dem gleichen Volum Wasser gemengten Harn verschiedene Farbenreaetionen
4.127, MeCh, auf, welche besonders an der Farbe des Schaumes gut beobachtet werden können.
hält, Ausser als Reagens ist die Sulfanilsäure auch als Mittel gegen Jodismus em-
(Il, ve. 305 pfohlen worden.
Vom chemischen Standpunkte muss hiergegen geltend gemacht werden, dass
mpfen. der er- diese Farbenreaetionen nicht der Sulfanilsäure zukommen, sondern dem beim Ver-
\ die wasserlös- mischen mit Natriumnitrit sich bildenden diazobenzolsulfosauren Natrium.
(& ein Gemenze Ganswindt.
ınd Sehmntz zu Sulfantimonige Säure heisst die hypothetische, im freien Zustande unbe-
N verarbeitet; kannte Sulfosäure von der Formel H, Sb S;. Die Salze dieser Säure werden er-
mr Gewanung halten, wenn man Antimontrisulfid , Sb, S:, in den Lösungen von Alkalisulfiden
auflöst; von diesen Salzen ist am meisten bekannt das Kaliumsulfantimonit
und Indien eine (s. Kaliumsulfantimonate, Bd. V, pag. 617). Die Salze dieser Säure heissen
he al Farbstoff Sulfantimonite.
then, Blättern Sulfantimonsäure heisst die correspondirende, im freien Zustand gleichfalls
ger angenbliek- unbekannte Sulfosäure der Formel H; Sb S,. Die Salze derselben heissen Sulf-
og. Vegetable antimoniate und bilden sich beim Auflösen von Antimonpentasulfid oder eines
Gemisches von Antimontrisulfid und Schwefel in Metallsulfid- oder -hydrosulfid-
‚or GARY eorre lösungen und beim Lösen derselben in Alkalihydroxydlösungen neben Metanti-
7 dad! moniaten. Das bekannteste Sulfantimoniat ist das sogenannte SCHLIPPE’sche Salz
(s. Natriumsulfantimonat, Bd. VII, pag. 280).
An es n
LM Sulfarseniate, Sulfarseniite, Sulfarsenite, s. Arsensulfide, Bd. I,
ı zung 0. Wie pag. 613 und 614,
Sulfas, Sulfat — schwefelsaures Salz, z. B. Sulfas kalicus — Kalium-
? sulfat, K, SO,. Die Bezeichnung Bisulfat ist nach jetzigen chemischen Theorien
bildet sich beim unrichtig, trotzdem aber viel gebraucht. |
„A ein Oel a5 Kaliumbisulfat nach älterer Ansicht = SO; HO + SO; KO; nach neueren An-
md (08,0 sichten KHSO, (Monokaliumsulfat , primäres Kaliumsulfat, saures Kaliumsulfat,
„x HCl in Tri saures schwefelsaures Kalium); dagegen Kaliumsulfat früher = SO; KO; jetzt
„abische Nadeln, =— K,SO, (Dikaliumsulfat , secundäres Kaliumsulfat, neutrales Kaliumsulfat, neu-
durch Schwefel trales_schwefelsaures Kalium). _—. S. auch Schwefelsaure Salze, pag. 160.
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wind, zeigt" Sulfatiren nennt man die Behandlung der Weinstöcke durch Besprengen
N a und mit einer Lösung von Kupfersulfat ‚allein. _oder mit Gemischen von Kupfersulfat,
en Kalk, Salmiakgeist u. A.
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