542 SULZ A. NECKAR. — SUMACH.
Sulz a. Neckar, in Württemberg, besitzt eine Soole mit NaCl 234.73 in .
1000 Th.
Sulz und Wald, im Elsass, besitzt eine Quelle von 10° mit NaCl 4.753 in el
1000 Th.
Sulza, in Sachsen- Weimar, besitzt vier. erbohrte Soolquellen; die Beust- %
quelle mit NaCl 99.59, die Leopoldsquelle mit 57.907, die Kunst- W
grabenquelle mit 37.547 und die Mühlenquelle mit 53.955 in 1000 Th. ; "
die beiden letztgenannten enthalten noch NaJ 0.023, resp. 0.0065 und NaBr nn
0.006, resp. 0.014 in 1000 Th. Zum Trinken dient der Mühlbrunnen mit ein nn
Drittel. Wasser gemischt. Das Mutterlaugensalz enthält bei 714.8 festen Bestand- a
theilen NaCl 499.2 und NaJ 2.8. A
; Sulzbach, in Baden, besitzt eine Quelle von 20° mit NaCl 0.149, Na, SO, Ve
0.787, NaHCO; 0.531 und FeH,(CO;), 0.01 in 1000 Th. vo
Sulzbad, im Elsass, besitzt eine Quelle mit Na Cl 3.189, etwas NaJ und Na Br Ewa
in 1000 Th.
Sulzberger’s Flusstinctur, s. Ba. IV, pag. 415. -
Sulzbrunn, in Bayern, besitzt die kalte (6.8—8.1°) Römerquelle mit
NaCl 1.901 und Nal 0.017 in 1000 Th.
Sumach, Schmack, Smack, Sumac, Roure, eine zu Gerberei- und
Färbereizwecken verwendete Droge, besteht aus den getrockneten und ge-
mahlenen Blättern mehrerer Species von Rhıus und Cortaria und enthält
gewöhnlich, mitunter sogar reichlich, Blattstiele, Bruchstücke junger Zweige und
selbst Blüthen beigemischt. Die in den Mittelmeerländern gewonnene und in
Europa ausschliesslich verwendete Waare stammt von Rhus Cortaria L. (echter
Gerbersumach), Zhus Cotinus L. (Perrückenstrauch) und von Cortiarta myrtifolia
L. (myrtenblätteriger Gerberstrauch). Ersterer ist ein subtropischer, dem Mittel-
meergebiet und Kleinasien angehörender Strauch; Eh. C0otinus geht bedeutend
nördlicher, und gedeiht auch in unseren Anlagen vortrefflich; Cortaria myrt.
wächst besonders in Nordafrika und wird im südwestlichen Europa angebaut.
Einige in Nordamerika einheimische Sträucher, wie Zhus typhina L. (der
Essig- oder Hirschkolbensumach in unseren Anlagen), Ahus glabra L. und Rhus
copallina L. liefern denamerikanischen Sumach (circa 15 Millionen Pfund),
der aber dem europäischen an Güte nachstehen soll, da er z. B. weisses Leder
gelb färbt. ;
Die werthvollste Sumachsorte, gemeiniglich als sicilianischer Sumach
bezeichnet, stammt von Rh. Cortiaria ; dieselbe Pflanze liefert den spanischen,
der von Priego, Valladolid, Malaga, Molina kommt, den portugiesischen und tale
den griechischen Sumach. Nach WIESNER sind auch die besseren fran- any
zösischen Sorten aus den Blättern desselben Strauches bereitet. Dagegen ist ur
Coriaria myrtifolia die Stammpflanze des provencalischen Sumachs (Mont- Arte
pellier), von dem schon DUHAMEL sagt, dass die Blätter dieses Strauches, mit -
Eichenrinde gemischt, als Gerbemittel verwendet würden. Der Triester oder ub
venetianische Sumach, sowie der von Ungarn und Südtirol, stammt von a
Rhus Ootinus.
Rhus Coriaria enthält wohl die grösste Menge von Gerbstoffen und gedeiht
am besten auf mässig fruchtbarem, kalkarmem Boden in trockenem, warmem
Klima. Als Erntezeit ist jene anzusehen, in welcher der Gerbstoffgehalt am grössten N
ist; sie ist daher für verschiedene Länder auch verschieden; in Sicilien wird die fr
Ernte Anfangs August vorgenommen. Man lässt nur Schösslinge wachsen. Diese dar
werden nahe über dem Boden mit der Sichel abgemäht, an der Sonne getrocknet »
und entweder mit der. Hand oder durch das Dreschen entblättert. Aus dem so
gewonnenen Material wird in eigenen Mühlen ein gröbliches Pulver hergestellt.