Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SAPO KALINUS. — SAPO MEDICATUS. 49 
Die so bereitete Kaliseife bildet eine bräunlichgelbe, durchsichtige, weiche, 
schlüpferige Masse von schwachem, aber nicht widerlichem Geruche und ist in 
Wasser und Weingeist vollständig löslich, Nach Ph. Germ. ist diese Seife stets 
zu dispensiren, wenn nicht ausdrücklich Sapo_kalinus venalis verordnet wird. Im 
Gegensatz hierzu ist 
Sapo kalinus Ph. Austr., „die käufliche, aus fettem Oele durch Kochen mit 
Kalilauge bereitete Seife, welche eine weiche, schmutzigbraune, schlüpferige Masse 
von eigenthümlichem, unangenehmem Geruche darstellt“. G. Hofmann. 
Oelichiog Sapo kalinus albus stellt man nach E. DIETERICH in der bei Sapo kalinus 
Mischung angegebenen Weise, aber unter Verwendung von Olivenöl dar. Die weisse Kaliseife 
Wir an ist eine zarte weiche Seife, die beliebig parfümirt, ein feines Toilette- Waschmittel 
NETERICH (zZ. B. mit Bittermandelöl: Creme d’Amandes ameres) darstellt , der auch allerlei 
30% medicamentöse Stoffe beigemischt werden können. 
tin) ud Sapo kalinus venalis, Sapo kalinus Ph. Austr., Sapo niger, Sapo viridis, 
it dann, ist eine aus allerhand minderwerthigen Fettsorten bereitete Kaliseife und kommt 
ai im Handel unter dem Namen Schmierseife_oder Grüne Seife vor. — 
N on Weiteres_s. unter_„Seife“, 
austiege. Sapo kreosotatus, 100 Th. Sapo Cocos mit 5 Th. Kreosot, Die Kreosot- 
seife nach AUSPITZ enthält ausserdem noch 20 Th. Pulvis Lap. Pumicis und ist 
mit Oleum Casstae parfümirt. 
N Sapo Marsiliensis , s. Sapo oleaceus. 
8) ein- Sapo medicatus, Sapo medieinalis Ph. Austr., Medieinische Seife, ist eine 
übe, mit trockene Natronseife, je nach den verschiedenen Pharmakopöen aus Mandelöl, 
scheiden Olivenöl, Schweinefett oder Olivenöl und Schweinefett bereitet. Nach Ph. Germ. 
einfaches erhitzt man (in einer Porzellanschale) 120 Th. Natronlauge von 1.159 bis 
f vorde 1.163 spee. Gew. im Dampfbade, trägt nach und nach ein geschmolzenes Ge- 
menge von 50 Th. Schweinefett und 50 Th. Olivenöl ein. und erhitzt unter Um- 
“A rühren eine halbe Stunde lang. Dann fügt man 12 Th. Spiritus und, sobald die 
Masse gleichförmig geworden ist, nach und nach 200 Th. Wasser hinzu und er- 
to-Sulfu- hitzt, nöthigenfalls unter Zusatz kleiner Mengen Natronlauge, weiter, bis sich ein 
Die Jod durchsichtiger, in heissem Wasser ohne Abscheidung von Fett löslicher Seifenleim 
Kahum gebildet hat (auf völlige Verseifung des Fettes ist besonders zu achten, weil sonst 
die fertige trockene Seife bald einen ranzigen Geruch und Geschmack annimmt). 
| Schliesslich rührt man eine filtrirte Lösung von 25 Th. Kochsalz und 3 Th. 
Deren Natriumearbonat in 80 Th. Wasser ein und erhitzt unter Umrühren weiter, bis 
und nach sich die Seife vollständig abgeschieden hat. Man lässt nun ruhig stehen, hebt die 
je Stunde Seife nach ein paar Tagen von der Flüssigkeit ab, wäscht mit geringen Mengen 
mg: 6% Wasser nach, schlägt die Seife in ein leinenes Tuch, presst sie vorsichtig, aber 
Seh kräftig aus, schneidet sie in Stücke und trocknet an einem warmen Orte völlig 
seifenleim aus, worauf man sie in ein feines Pulver verwandelt. 
bis das Ph. Austr. lässt nur Schweinefett verwenden und weder Spiritus zur Beschleuni- 
18aiZ VON yung der Verseifung zusetzen, noch die fertige Seife aussalzen. 100 Th. Natron- 
zy uniET- lauge von 1.35 spec. Gew. werden in einer Schale erwärmt und mit 200 Th. 
ch einige bei gelinder Wärme geschmolzenem Schweinefett vermischt ; die Mischung wird 
aan nach unter zeitweiligem Umrühren im Wasserbade erhitzt, bis das Fett vollständig ver- 
e gleich- schwunden ist, dann lässt man erkalten, schneidet die erhärtete Masse in flache 
Stücke und trocknet sie vollständig aus. Etwa auswitterndes_Natriumcarbonat_soll 
ger 20. von der Seife durch Abbürsten entfernt werden. 
600 bis Ph. Germ. verlangt, dass die Seife weiss, nicht ranzig und in Wasser und 
ange mit Weingeist völlig löslich sei; diese Lösungen dürfen durch Schwefelwasserstoff- 
etzt man wasser nicht verändert werden und mit Quecksilberchlorid keinen gefärbten Nieder- 
hei einer schlag geben. Bezüglich der letzteren Probe bemerkt E. GEISSLER, dass dieselbe 
4 ist_die nur ganz stark alkalische _Seifen_erkennen lasse, denn das mitfallende_fettsaure 
Real-Encyclopädie der ges, Pharmacie, IX.
	        
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