Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

574 SYRUPUS SENNAE. — SYSTEM. 
conc. und 1 Th. Fructus Foeniculi cont. nach Durchfeuchtung mit 5 Th, Spiritus 
mit 60 Th. 4qgua zwölf Stunden macerirt, dann ohne Pressung colirt. Der Aus- 
zug wird zum einmaligen Aufkochen erhitzt und nach dem Erkalten filtrirt; 35 Th. . 
des Filtrats werden mit 65 Th. Saccharum zum Syrup gekocht. Dadurch, dass nn 
die Sennesblätter kalt extrahirt und die aufgenommenen KEiweissstoffe durch Auf- En 
kochen und .Filtriren entfernt werden, womit zugleich der Auszug völlig geklärt nn 
wird, wird ein ungleich haltbarerer Syrup erzielt, als wenn, wie Ph. Germ. ur- N 
sprünglich vorschreibt, eine Digestion stattfindet. 5 
Syrupus Sennae cum Manna, Syrupus mannatus, ist nach Ph. Germ. zu 
eine Mischung von gleichen Theilen Syrupus Sennae und Syrupus Mannae, vr 
Ph. Austr. aber gibt folgende Vorschrift: 35 Th. Folia Sennae conc. und 
2 Th. Fructus Anisi stellati cont. werden mit 350 Th. Aqua fervida zwei 
Stunden infundirt; 250 Th. der abgepressten und colirten Flüssigkeit werden mit 
400 Th. Saccharum und 100 Th. Manna zum Syrup gekocht. 
Syrupus simplex, Syrupus Sacchari, Syrupus albus, weisser Syrup, ist eine 
einfache Lösung von Zucker in Wasser. Ph. Germ. schreibt auf 10 Th. Wasser 
15 Th. Zucker und einmaliges Aufkochen der Lösung vor, andere Pharmakopöen 
lassen 10 Th. Wasser zu 16, zu 17, zu 18 und auch zu 20 Zucker nehmen. 
Syrupus simplex muss farb- und geruchlos, von ganz reinem Geschmack und 
völlig klar sein; wenn die beste Sorte Zucker (ungebläut!) verwendet und sonst 
bei der Bereitung mit der nöthigen Sauberkeit verfahren wird, wird sich eine 
nachträgliche Filtration des Syrups, wie sie von Ph. Germ. vorgeschrieben wird, 
kaum einmal nöthig machen, 
Syrupus Spinae cervinae — Syrupus Rhamni catharticae. 
Syrupus Succi Citri = Syrupus Citri. % 
Syrupus Tolutanus — Syrupus Balsami Tolutani. 
Syrupus Valerianae, Baldriansaft, Krampfsaft, wird mit Radıx Valerianae 380 
conc. wie Syrupus Anisi bereitet. ze 
Syrupus Violarum. Man übergiesst 15 Th. frische, von den Kelchen be- en 
freite /ores Violae odoratae mit 45 Th. Ag. dest. Ffervida, lässt einige Stunden Sn 
stehen, colirt unter gelindem Druck, filtrirt und löst in 35 Th. des Filtrats 65 Th. © 
Saccharum im Wasserbade auf. (Bei Bereitung des Veilchensyrups sind nur Gefässe n 
von Zinn zu benutzen.) DIETERICH empfiehlt 100 Th. frische Verlchen mit 50 Th. Sn 
Spiritus und 350 Th. Wasser 24 Stunden zu maceriren, die unter schwachem a 
Druck erhaltene Colatur einmal aufzukochen, zu filtriren und im Filtrat 600 Th. 
Saccharum zu lösen. Gut bereiteter Veilchensyrup hat eine prachtvoll blaue 
Farbe und ist von angenehmem, wenn auch schwachem Geruche; echter Syrup 
wird durch Alkalien grün, durch Säuren roth gefärbt. — Einen Syrupus Viola- 
cum artificialis kann man mit Malvenblüthen herstellen: Man macerirt 15g 
Flores Malvae arboreae sine calycıbus conc. und 10g Ehizoma Iridis grosse 
pulver. mit einem Gemisch aus 30g Spiritus und 300g Aqua dest, einen Tag 
lang, colirt, setzt der Flüssigkeit 0.1g Ferrum sulfuricum cryst. zu, kocht ein- 
mal auf, filtrirt und löst im Filtrat 650 g Saccharum. Wenn es sich übrigens nur 
darum handelt, einen schön blauen Syrup herzustellen, so sind dazu die gTOsSS- 
blumigen dunkelblauen Gartenstiefmütterchen sehr gut brauchbar. 
Syrupus Zingiberis wird mit Rhizoma Zingiberis minutim conc. wie 
Syrupus Anisi bereitet. Einen sehr wohlschmeckenden ex tempore zu bereitenden 
Ingwersyrup erhält man durch Mischen von 10 Th. Zinctura Zingiberis wit 
90 Th. Syrupus simplex. G. Hofmann. 
System (in den beschreibenden Naturwissenschaften) ist die Reihenfolge, in 
welcher die Thiere, Pflanzen und Mineralien angeordnet werden. Man geht hierbei
	        
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