TABAK. 585
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Die Gesammtpro duetion des Tabaks auf der Erde kann auf 1000 Millionen
Kilogramm veranschlagt werden ; davon können 720 Millionen Kilogramm statistisch
nachgewiesen werden, der Rest fällt auf den eigenen Consum der orientalischen,
westindischen, süd- und mittelamerikanischen und afrikanischen Völkerschaften.
Nach NEUMANN-SPALLART und der französischen Tabakverwaltung stellt sich der
Consum pro Kopf der Bevölkerung der Culturstaaten folgendermaassen :
Nordamerikanische Union 2.0. kg (NEUMANN-SPALLART)
Niederlande . . ".— 2 » B
u Di Belgien HE N 2.50, is
at Schweiz. «N 2.3 „, (franz. Tabakverwaltung)
schiedene Oesterreich-Ungarn 2.47 7, \NEUMANN-SPALLART)
tt, Aha Deutschland... 1.7 3 N ©
it Sala Schweden 1.140 b N
ul Ener Norwegen 1.15
en Russland . 1.000 ö
Onttekrahak Serbien . i 0.875 „ (franz. Tabakverwaltung)
Wim Frankreich A“ 0.91 „ (NEUMANN-SPALLART)
Wat Italien . n- 0.650 » a
WAR Rumänien A. 0.2 „, (franz. Tabakverwaltung)
nn Serien Dänemark MW. 1.55 „, (NEUMANN-SPALLART)
EN Ui Finnland , 9.1, (franz. Tabakverwaltung)
dba Die Tabakverfälschungen kommen nur in Ländern vor, in welchen das
Monopol nicht eingeführt ist. Sie bestehen in der falschen Classifieirung der Sorten
x — als Havanna sollen z. B. Puerto-rico gehen — in der sogenannten Ver-
kabel Wr besserung des Tabaks durch Zusatz fremder Stoffe oder durch Auslaugen, und
Dr endlich in dem Ersatze echten Tabakes durch Surrogate, d.h. durch Blätter
end anderer Pflanzen. Deren gibt es nun eine schwere Menge, wie folgendes Ver-
w Sl zeichniss zeigt: Runkelrüben, Kohl, Cichorien für Schnupftabak, Runkelrüben-,
AM Cohas Kirschen-, Weichsel-, Linden-, Acacien-, Walnuss-, Sonnenblumen-, Arnica-, Wasser-
ME dureh kressen-, Hanf-, Rosen-, Eichen-, Ampfer-, Kastanien-, Melilotus-, Ulmen-, Platanen-
er ren blätter ete. (Vergl. HAUENSCHILD, Das Tabaksmonopol und das deutsche Volk,
(203000 ferner DAMMER , Lexikon der Verfälschungen und MOELLER, Mikroskopie.) Im
ymingo md deutschen Reich sind Kirschen-, Rosen- und Weichselblätter im Gesetze als er-
yranilla, Caba- laubte Zusätze angeführt. Die Untersuchung eines Tabakes auf fremde Blätter
acren und den kann nur mit dem Mikroskope geführt werden; auch wird die Nieotinprüfung
rvorTagendeS mit neutraler Kaliumquecksilberjodidlösung Aufschluss geben können.
3, Yueatan, Dagegen ist die Prüfung auf die Tabakssaueirung eine sehr schwierige und
) viel, de unzuverlässige. Schnupf- und Kautabak sind übrigens immer saucirt und da kann
Blätter für wohl von einer Fälschung keine Rede sein. In den Saucen sind Tabaklauge, Zimmt,
‚pinen ein, Vanille, Salpeter, Zucker, Süsswein, Storax, Honig, Rosenwasser, Syrup, Malz-
g den ausge keime, Kalk, Sand, Umbra, Ocker ete. enthalten. Ein erheblicher Zuckergehalt
nnd Smyrna, lässt immer auf Sauecirung schliessen.
ygarischen Bei Schnupftabak hat man auch auf einen von der Verpackung herrührenden
jan Handel: Bleigehalt zu achten, der mitunter ganz erheblich sein kann. T, FF, Hanauserk,
en Tabak (hygienisch). Der Tabak dient geraucht, geschnupft und gekaut als
nen Pe Genussmittel. Beim Rauchen des Tabaks findet eine trockene Destillation des
® präparirten Tabaksblattes statt. An dem angezündeten Ende einer Cigarre lassen
m Fran a sich 4 Stellen unterscheiden (NESSLER): am äussersten Ende die Asche, dann die
m Yan brennende Zone, hierauf folgt Kohle und schliesslich kommt die Uebergangsstelle
«8 von Kohle zu Tabak, also jene Stelle, wo der "Tabak eben zu verkohlen be-
N ginnt. An dieser letzteren Stelle entsteht nun das dampfförmige Destillat — der
. Rauch, dessen Zusammensetzung je nach der Qualität des Tabaks, dessen Wasser-
a gehalt und Verbrennlichkeit bedeutend wechselt. Bei einer guten Cigarre fallen der
I brennende. der verkohlte und der eben verkohlende Theil fast in eine Linie zu-