590 TAFFETAS VESICANS. — TAHITINUSS.
Taffetas vesicans, ein auf Taffet gestrichenes blasenziehendes Pflaster ; 7
gemeinhin gilt als solches das Emplastrum Cantharidum Drouotti oder Er
Emplastrum Cantharidum perpetuum (s. Bd. IV, pag. 24). Andere \
ähnliche Vorschriften sind daselbst mit abgehandelt. 7
Taffıa, gleichbedeutend mit Rum. [eit-
Tagetes, Gattung der Compositae, Heliantheae. Amerikanische Kräuter mit
gelben oder orangefarbigen Blüthenköpfchen. Hülle ecylindrisch, 1reihig, Blüthen- /
boden nackt, die zungenförmigen, zuweilen sehr kurzen Randblüthen ©, I1reihig, @
die röhrigen Scheibenblüthen &. Achänen mit verschieden geformtem Pappus. “
T. patula L. mit fast braunen Blüthen und 7. erecta L. mit dottergelben e
Blüthen auf keulig verdiekten Stielen, beide aus Mexico, werden als „Studenten- er
oder Todtenblumen“ oft cultivirt. Sie riechen stark und unangenehm. ter
In Nordamerika heissen sie French- oder Africanmarigold, und es wird a
vermuthet, dass der grösste Theil des im Handel befindlichen „F/uid extract of hof
Calendula“ aus ihnen dargestellt wird. m
Tagilit heisst ein im Mineralreiche sich findendes basisches Kupferphosphat in
der Zusammensetzung 4 CuO, P,O; + 3 H, 0. 4
Tagulaway ist der indische Name eines auf dem malayischen Archipel gegen mb
Hautkrankheiten gebräuchlichen Balsames. Er wird durch Auskochen der Rinde 408g
und Blätter von Parameria vulneraria Radlk. (Apocynaceae) mit Cocosnussöl vol
gewonnen und stellt ein gelbliches trübes Oel von eigenthümlichem Geruche dar. Nu
Nach ZIPPERER (Arch. d. Pharm. 1885) ist der Balsam ein Gemenge von Kaut- wer
schuk und Harz. Er bildet den Inhalt zahlreicher Milchsaftschläuche des Bastes.
J. Moeller. l
Tahitinuss, Fiji-, Fidschi-, Vitinuss, ist der Same einer nicht näher be- |
kannten Palme aus der Gruppe der Lepidocaryneae (Schuppennüsser), welche Mar
von WENDLAND (Bot. Ztg. 1878, Nr. 8) Sagus amicarum genannt wurde und yel
nächst verwandt ist mit Sagyus Vitiensis Seemann (= Coelococcus Vitiensis <=
Wendland). Die Tahitinuss kommt von den Freundschaftsinseln und wahr- län
scheinlich auch noch von anderen Eilanden des paecifischen Oceans. DINGLER (Bot. n
Centralbl. 1887, XXXII, pag. 347 ff.) erhielt Same und Frucht einer Palme von
den Carolinen und stellte fest, dass dieser Same von der Tahitinuss sich so gut l
wie gar nicht unterscheide; wie es mit der Fruchthülle aussehe, müsse dahin ge- in
stellt bleiben, weil die Frucht der Tahitinüsse überhaupt noch nicht beschrieben Fr
ist. DINGLER bezeichnet daher einstweilen die Palme seiner von den Carolinen n
stammenden Samen als Coelococcus Carolinensis, wobei er die Gattung Coelo- «
coccus, die auch DRUDE (in den „Pflanzenfamilien“ von ENGLER und PRANTL, ı
II. Th., 3. Abth., pag. 47) wenigstens als Subgenus der Gattung Metroxylon fi
aufstellt, wieder von Sagus abtrennt. Es ist aber auch möglich, dass alle „drei
Formen einer einzigen Art angehören, die sich möglicherweise über den ganzen -
weiten Bogen der Carolinen, Marschall-, Gilberts- und Elliee Gruppe bis zu den MM
Viti- und Freundschaftsinseln erstreckt“. N
Die Tahitinuss hat etwa die Form und Grösse eines Apfels und besitzt meri- 5
dianal verlaufende Wülste; die Oberfläche ist schwarzbraun oder dunkelrostbraun,
matt. Der Querdurchmesser beträgt 6-—7.5 cm, die Höhe 5—6 cm; die von mir N
untersuchten wogen im Mittel 98.5 %; WENDLAND gibt als das Gewicht der grössten I
Samen 220—240g an. Der vertical durchschnittene Samen zeigt wegen der von nn
der Basis in das Innere hineinreichenden, sehr vertieften und im Innern sich ver- 5
breiternden Raphe die Gestalt eines Hufeisens. Der weitaus grösste Theil des
Samens besteht aus einem beinharten, gelblichweissen Albumen, das aber nicht
so, hart ist, wie das Albumen der Steinnuss, was sich schon daraus auch ersehen
lässt, dass die Zellen der Tahitinuss nicht so innig miteinander verschmolzen sind,
wie die der Steinnuss. Das Gewebe ist im Allyzemeinen dem der Steinnuss sehr ähnlich,