Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

594 TALG. — TAMARICACEAE. 
verdünnter Salzsäure und dann mit Wasser wiederholt auskochen und sodann eine 
Fettbestimmung vornehmen. . 
Zur Ermittlung des Gehaltes an Nichtfetten (Hauttheilchen, Schmutz ete.) . 
extrahirt man 10—20g des Talgs mit Benzol oder Chloroform .und wägt den . 
Rückstand. I 
Verfälschungen mit Harz, Paraffin, Palmkernöl, Cocosöl, Baumwollenstearin N 
und Wollschweissfett sind wiederholt beobachtet worden. 
Palmkernöl und Cocosöl sind an der erhöhten Verseifungszahl sehr leicht . 
zu erkennen, da dieselbe für Talg circa 196, für Cocosöl und Palmkernöl über 
250 beträgt. . 
Zum Nachweis von Wollschweissfett extrahirt man den verseiften Talg N 
mit Aether und prüft einen beim Abdunsten desselben verbleibenden Rückstand RS 
auf Cholesterin. N 
Baumwollenstearin gibt sich an dem Verhalten des filtrirten, ge- 
schmolzenen Talgs beim Schütteln mit Salpetersäure an der eintretenden Braun- N 
färbung zu erkennen. a 
Hammeltalg hat einen höheren Talgtiter (46—48°). 
Talg wird zur Herstellung von Unschlittkerzen und Schmiermitteln und zur 
Fabrikation von Stearin, Elain, Oleomargarin und Talgöl benutzt. Benedikt. 
Talg, chinesischer, bezw. vegetabilischer, s. Pflanzentalg, 
Bd. VIII, pag. 88. 
Talgdrüsen, s. Haut, Bd. V, pag. 152. 
Talicunah, s. Carapa, Bd. II, pag. 541. 
Talipat- oder indische Talipotfaser, zu Matten und Körben verwen- 
detes Flechtmaterial von Corypha umbraculifera L. und Borassus flabelliformis 
L., die Blattstielfasern von Corypha umbr. sind auch zu Tauen brauchbar. — 
8. Palmenfasern, Bd. VII, pag. 622. T. F. Hanausek. 
Talirinde — Sassyrinde (s. d. Bd. IX, pag. 71) von Erythrophloeum 
gqguineense Afz. (Mimosaceae), 
Talk, s. Talecum. — Talkerde = Magnesia. — Talkspat heisst das in 
der Natur in Rhombo@dern sich findende, mit dem Kalkspat isomorphe neutrale 
Magnesiumcarbonat. — Talkstein — Talk. 
Talmigold ist mit Gold belegtes (plattirtes) und dann gewalztes Kupfer oder 
Tombak. n 
Tamar Indien Grillon, eine französische Specialität, stellt man (nach 
DIETERICH) her aus 50 Th. Pulpa Tamarindorum, 33 Th. Pulvis Saccharti, 10 Th. 
Farina Tritici, 5 Th. Pulvis Sennae fol. und 2 Th. Pulvis Jalapae, indem N 
man so verfährt, wie unter KANOLD’S. Tamarindenconserven, Bd. V, 
pag. 635, angegeben ist. 5 
Tamaricaceae, Familie der Cistiflorae. Sträucher oder Halbsträucher, selten 
Bäume oder perennirende Kräuter, mit kleinen, häufig schuppenförmigen, fleischigen, Da 
blaugrünen, wechselständigen Blättern, ohne Nebenblätter. Blüthen regelmässig, 
zwitterig, nach den Unterfamilien verschieden gebaut. z 
a) Tamarisceae. Blüthen in traubigen oder rispigen Infloreseenzen, 4— 5zählig. 
Kelch 4—5 (selten 6), frei, in der Knospe dachig. Krone 4—5, in der Knospe 
dachig oder gedreht. Staubgefässe 4, 5 oder 10. Antheren extrors (Tamarix) oder 
intrors (Myricaria). Gynäceum aus 3, 2 oder 5 Carpellen gebildet, oberständig, 
lfächerig , mit Parietalplacenta. Samenknospen zahlreich, anatrop. Griffel gleich 
der Zahl der Carpelle. Frucht eine fachspaltige Kapsel. Samen mit Haarschopf 
auf der Spitze, ohne Endosperm. Embryo gerade. Meist an Meeresküsten oder auf 
salzhaltigem Boden der Mittelmeerländer. ferner im centralen und tropischen Asien.
	        
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