TAMARICACEAE, — TAMARINDUS. 595
6) Reaumurteae. Blüthen einzeln achsel- oder endständig, klein, unansehnlich.
Krone 5, frei. Samen auf der ganzen Oberfläche lang behaart. Endosperm mehlig-
fleischig. Mittelmeerländer und Centralasien.
c) Fouquiereae. Blüthen in Rispen, ansehnlich. Krone 5, in eine Röhre ver-
wachsen. Samen zusammengedrückt, von einem häutigen Flügel oder einem Haar-
kranze umgeben. Mexikanische Sträucher oder Bäume. Sydow.
Tamarindus, Gattung der Üaesalpintaceae, Gruppe Amherstieae, mit einer
einzigen, wahrscheinlich im tropischen Afrika heimischen, aber durch Cultur in
allen Tropenländern verbreiteten Art:
Tamarindus indica L., ein bis 25m hoher, immergrüner Baum mit alter-
nirenden, paarig gefiederten, 10—20jochigen Blättern und hinfälligen Neben-
blättchen. Die Blattfiedern sind lineallänglich, bis 20mm lang, stumpf oder aus-
gerandet, asymmetrisch, fast sitzend, kahl oder am unteren Rande gewimpert,
a netzaderig. Die gipfelständigen Trauben mit hinfälligen Deck- und Vorblättchen
tragen nur wenige, erst weissliche, dann gelbliche oder röthliche zygomorphe
/ Zwitterblüthen (Fig. 115). Kelch 4blätterig, in
Mitten uud zur 7 der Knospe dachig; von den 5 Kronblättern
Benedikt. nur die hinteren 3 völlig entwickelt; von den
«Mentale 9 Staubgefässen nur die 3 vorderen fruchtbar,
© mit den Filamenten zu einer Scheide verwachsen,
an welcher 6 Spitzehen die verkümmerten
Staubgefässe andeuten. Fruchtknoten mit dem
Stiele der Röhre des Receptaculums angewach-
a sen, vielelig, mit bogenförmig aufsteigendem
värden verwen- Griffel. Hülse an langem Stiele hängend, bis
Pabelliformis 15cm lang, 2.5cm breit, mässig zusammen-
jranehbar. — gedrückt, mit nahtlosen Rändern, unregelmässig
{. Banzusek, eingeschnürt, nicht aufspringend. Die Schale
trag hloeum ist dünn, zerbrechlich, rauh, hellbraun. Das
Mesocarp ist ein schwarzbraunes Mus, in
welchem längs der concaven Rückenseite 1,
at heisst das in längs der convexen Bauchnaht 2 verzweigte
‚orphe neutrale . Gefässbündel verlaufen. Das Endocarp kleidet
Blüthe im Längsschnitte 3mal vergr. jedes der 4—12 ovalen Samenfächer als zähe
v Vorblatt (LuersseDn). s .
ag Kupfer oder Membran aus. In jedem Fache 1 rundlich
eckiger, 6—16 mm grosser, glänzend rothbrauner Samen, mit schwacher KRand-
furche und jederseits etwas eingesunkenem Mittelfelde. Die Schale ist zerbrechlich,
lit man (nach die Cotyledonen sind hornig hart, Endosperm fehlt.
nechard, 10 Th. Tamarindus occidentalis: (aertn. ist die im Westindien eultivirte Varietät,
Talanae ,. indem welche durch kürzere Hülsen mit weniger Samen sich von der Mutterpflanze
a MT, unterscheidet.
Pulpa Tamarindorum cruda, Fructus Tamarindi decorticatus, Tamarindt,
ual# ME ist das aus den zerschlagenen Hülsen . mit wenig Sorgfalt entnommene Mus.
I ; Das der ostindischen und afrikanischen Tamarinden ist eine braun-
hy - mi schwarze, weiche, etwas zähe Masse, untermischt mit Gefässbündeln, Samen und
van GEM Schalenfragmenten.
Das Mus besteht aus zarthäutigen, bis 0.16 mm grossen Zellen, deren brauner
a N x Inhalt sich zumeist im Wasser löst. Viele Zellen enthalten auch kleinkörnige
nn Stärke, Quarz- und Weinsteinkrystalle.
MT Es riecht säuerlich-weinig und schmeckt stark sauer, zugleich schwach Zzu-
ME sammenziehend.
ü Der Gehalt an Pflanzensäuren, vorwiegend Weinsäure, beträgt durchschnitt-
We V lich 13 Procent, weshalb DIETERICH (Helfenberger Annalen, 1887) vorschlägt,
0 A einen Mindestgehalt von 12 Procent zu fordern. Neben Weinsäure kommen
han AMEIL-
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