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© Tata-Eiweiss heisst ein nach einem eigenen patentirten Verfahren herge-
stelltes transparentes alkalisches Eiweiss in Form einer festen Gallerte. Der
Patentinhaber TARCHANOFF behandelt rohe Hühnereier mehrere Tage mit einer
40—50° heissen 2—20procentigen Natron- oder Kalilauge und kocht sie dann
Un in Wasser hart. Hierdurch wird das Eiweiss gallertartig und so durchsichtig, dass
das Eigelb hindurehscheint. Das Eiweiss wird dann durch Wasser ausgelaugt und
liefert, so zubereitet, ein in kochendem Wasser lösliches Präparat. Man kann auch
das Eiweiss mit 4Oprocentigem Alkohol conserviren und zum Gebrauch behufs
Entfernung des Alkohols in Wasser kochen; ein so präparirtes Eiweiss quillt als-
& Utah dann auf das 21/,fache auf, Setzt man beim Aufquellen dem Wasser Zucker oder
Yıbe Cognac zu, so wird das Eiweiss mit diesen Stoffen imprägnirt. Nach dem ange-
uk gebenen Verfahren alkalisirte und hart gekochte Eier sollen sich, in Asche oder
iägigem Stehe Kleie trocken aufbewahrt, länger als 1 Jahr halten.
Beim Gebrauch werden sie vom Gelb getrennt und wie das in Spiritus con-
Ben servirte Eiweiss behandelt. Für die Praxis und auch für das Studium des Tata-
, Eiweisses interessanter ist das aus getrocknetem Eiweisse durch Behandeln mit
d Senannt, ist warmer, dünner Alkalilauge erhaltene Tata-Eiweisspulver.
m ans der Di- Dasselbe ist ziemlich hygroskopisch; im wasserdampfgesättigten Raume nimmt
det. ein weisses die Iufttrockene Substanz etwa um 80 Proecent des Gewichtes binnen einigen
te und bei fort Tagen zu und klumpt dabei zusammen.
den kann. — In Wasser quillt es binnen wenigen Minuten bis zum 2O0fachen des ursprüng-
Hanewindt. lichen Raumes auf. Bei tagelangem Liegen im Wasser steigt die Quellung noch
etwas, etwa bis zum 26fachen ; auch lösen sich dabei gegen 25 Procent der Masse.
nsproduet. des KEigenthümlich ist das Verhalten zum künstlichen Magensaft. TARCHANOFF fand,
an des Glyeerins dass durch letzteren das natürliche coagulirte Tata-Eiweiss acht oder zehn Mal
jet: forteesetzter rascher als Hühnereiweiss verdaut werde. Aehnlich verhält sich Tata-Eiweisspulver
rystalle bildende zu angesäuertem Pepsin, von welchem es erheblich leichter als Eieconserve oder
gekochtes Hühnereiweiss gelöst wird:
, Die chemische Analyse ergibt nichts Auffallendes ; eine constatirte Abweichung
+ isn im Säuregehalt erklärt sich vielleicht daraus, dass das Tata-Eiweisspulver nach
der Behandlung mit Alkali zur Wiederentfernung des letzteren in angesäuertes
Wasser gelegt wird. Einige Proben ohne Ansäuerung bereiteten Tata-Eiweisses
W ergaben diesen Säureüberschuss nicht und bestätigten somit die ausgesprochene
vermögen, sn Vermuthung. |
Ge Mindungen Die erwähnten Eigenthümlichkeiten des Tata-Eiweisses sind für die Würdigung
ile können zwar desselben als Nahrungsmittel von Bedeutung; hierzu kommt die Einfachheit und
, während die Billigkeit der Herstellung aus gewöhnlichen Eiern oder getrocknetem Eiweiss. Die
in bestehen, Die Geschmacklosigkeit des gequollenen Tata-Eiweisses gestattet den Zusatz von Ge-
solizte. Leitungs würzextracten u. dergl. in breitem Umfange; das gequollene Tata-Eiweiss lässt
dungen fortzu- sich deshalb in mannigfacher Weise in der Küche verwerthen. Das roh gut ge-
lass die Schmerz- niessbare Tata-Eiweisspulver , welches beim Kauen nicht leimartig an Zunge und
f. verloren geht, Zähnen klebt, steht an Haltbarkeit anscheinend kaum einer bisher bekannten Ei-
Yantea und pert- conserve nach,
Faber die Contra Sollte sich die hohe Pepsinlöslichkeit des Tata-Eiweisses bestätigen, so ist das-
„orragngen der selbe vielleicht als Hauptbestandtheil der künftigen Kindermehlpräparate anzusehen.
ag 0 deren Tatenhausen, in Westphalen, besitzt eine Bade- und eine Trinkquelle,
I welche bei 12.5%° nur 0.238, respective 0.251 feste Bestandtheile, darunter
ger Fe H;, (CO;)z 0.015 und 0.019 in 1000 Th. enthalten.
g, 0, SeHOIC -
al Am ans Tattersal’s Morphinreaction besteht darin, dass einer Lösung von Mor-
‚onspitze AUSEE- phin in concentrirter Schwefelsäure etwas Natriumarsenat zugesetzt wird: es tritt
* oder Tem eine schmutzig violette, dann dunkel meergrüne Färbung auf.
am a Tatze oder Zatze heissen in Abessynien die als Bandwurmmittel verwen-
"> deten Früchte von Myrsine africana L.
Real-Encyclopädie der ges, Pharmacie, IX.
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