TECHNIK. S15
. Wie schon erwähnt, wird unter Umständen die heisse Lösung eingeengt, d.h.
der darin gelöste Körper durch Abdampfen, also durch Erwärmen von einem
Theile seines Lösungsmittels befreit, getrennt. Mitunter erfolgt das Abdampfen
auch in der Absicht, einen Theil oder sämmtliche Flüssigkeit ohne Rücksicht auf
die Gewinnung von Krystallen zu verjagen; die Entfernung der letzten Reste
von Feuchtigkeit bezeichnet man als „Austrocknung“. Hier wie dort wird
man das Material der zu benützenden Gefässe, ebenso wie die Temperatur, der
Art des durch Abdampfen oder Austrocknen von einer flüchtigen Flüssigkeit zu
befreienden Körpers anpassen müssen. In den selteneren Fällen wird man zu
freiem Feuer greifen, sondern meist Bäder von Wasser, Oel, Paraffin, Sand. be-
nützen. Dabei ist es Regel, das Abdampfgefäss nicht tiefer in ‚das Bad einzu-
senken, als die Flüssigkeit an seiner Innenwand steht. Eine nur wenige Grade
über 100 hinausgehende und feste Temperatur lässt sich bei solchen Arbeiten
1 genan durch Apparate mit gespannten Wasserdämpfen erreichen, eine Beschleunigung
1 de Panje- des Abdampfens, wie des Austrocknens aber sowohl durch beständiges Rühren,
VÜ en wozu besondere Wasser- oder Gewichtrührwerke dienen, als auch durch Erzeugung
1. eines Iluftverdünnten Raumes über der abzudampfenden Substanz mittelst soxe-
vind“ nannter Vaeuumapparate herbeiführen.
ie En frühes Wird bei einer solchen Trennung flüchtiger von minder oder nicht flüchtigen
Körpern durch Erwärmung die in Dampf verwandelte flüchtige Flüssigkeit mittelst
are Plüsgiekai besonderer Geräthschaften durch Abkühlung wieder als solche gewonnen, so haben
nan sieh‘ beip wir die Destillation. Durch die Eigenart der betreffenden. Stoffe wird auch
er immer noch hier die Wahl des Materiales der aus Metall, Thon, Glas bestehenden Destillir-
‚oh 9y dienen apparate, sowie die Erhitzungsweise und Wärmehöhe bedingt. Destillirte Wässer,
{ner Maschen- aromatische Spirituse, ätherische Oele gewinnen‘ wir auf solchem Wevxe, wo thun-
Haargeflechte, lich unter Benützung des Dampfbades. Die Wiederverdichtung des erzeugten
hecabte oder Dampfes erfolgt im Grossen in Kühltonnen, durch deren von kaltem Wasser um-
A flossene Schlangenröhren die Dämpfe getrieben werden, wenn man nicht letztere
‚htnch‘ rerblei- in einen weiten Kühleylinder treten lässt. Zu Destillationen im kleinen Maassstabe
gewonnen die dienen gläserne Retorten oder Destillationskolben, deren Hals mit einem gläsernen
at. wobei der LIEBIG’schen Kühler verbunden wird, um die wieder flüssig gewordenen Dämpfe
tea schliesslich in besondere Auffanggefässe, Vorlagen gelangen zu lassen. Sicherheits-
Kasten: /Platlen- maassregeln gegen Ueberschreitung gewisser Temperatur- und Druckgrenzen sind
handen. Kuie- in Einzelfällen am Platze und auf den verschiedensten Wegen zu erzielen,
vr Entfeuehtung Wie durch die Destillation, ‚So wird auch durch die Sublim ation Trennung
im. wadert eines flüchtigen von einem nicht oder weniger flüchtigen Körper beabsichtigt,
Karen Lab jedoch mit dem Unterschiede, dass ersterer feste Gestalt hat und ein solcher sich
| aus seinen Dämpfen wieder an der Innenwandung der kälteren Theile des Sublima-
ıggweisen kennt tionsgefässes niederschlägt, Schwefelblumen , Jod, Mereuri- und Mercurochlorid,
N 4 Benzo&säure werden in solcher Weise gewonnen.
Nager Der Vollständigkeit halber sei als einer durch Wärme zu bewerkstelligenden
Jane " En Trennung noch des Ausschmelzens gedacht, welches in der metallurgischen Gross-
m Ne industrie zur Trennung von Metallen (Aussaigern), im pharmaceutischen Labora-
ws m torium wohl nur bei Gewinnung von Honig aus Waben, sowie von Fett und Talg
u star BOT zur Anwendung gelangt.
nen jene % Endlich bedient sich die pharmaceutische Technik zu Trennungen im hier un-
w En0-08 m eigentlichen, mehr chemischen Sinne der Gasentwickelung und der Fällung.
Ing sieh der Dort wird in eigens für diesen Zweck eingerichteten Entwickelungsgefässen durch
festem Körpers Wärme allein oder durch chemische Wirkung eines zweiten hinzugebrachten Stoffes
je der 05E ein Gas aus einem ersten entwickelt, ausgetrieben. Sauerstoff, Wasserstoff, häufiger
Gefässen MI Chlor, Kohlensäure, Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoff, Ammoniak werden in
ı Tntriit VOR dieser Weise aus einzelnen ihrer Verbindungen getrennt und dann weiter ver-
ar Bewegune werthet.
neisten Salze, Die Fällung, Präcipitation , vollziehen wir in der Weise, dass wir in Ge-
um Ware der fässen, deren Art den Umständen anzupassen ist. aus der Lösung eines Stoffes
an