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diesem ähnliche, sehr flüchtige Krystalle bildet und ebenso riecht. Es ist unlöslich
in Wasser und liefert beim Erwärmen mit Natriumacetat und Essigsäure Camphen.
Man unterscheidet Rechtspinen (Australen). und Linkspinen: (Terebenthen). —
S. auch Terpentinöl, pag. 643.
.. J]I. Camphengruppe.
‘Zur Darstellung der Camphene erhitzt man Pinenchlorhydrat oder Bornylechlorid
mit alkoholischer Kalilauge auf 180% oder kocht diese Chloride mit Natriumacetat
und Essigsäure oder mit Anilin,
Die Camphene sind krystallinische, paraffinartige Massen, schmelzen gegen 50°
und sieden bei 160% Sie stehen chemisch einander sehr nahe und unterscheiden
sich nur durch ihr Drehungsvermögen, Man erhält Linkscamphen aus Linkspinen,
Rechtscamphen aus Rechtspinen, das rechtsdrehende Borneocamphen aus Bornyl-
chlorid, endlich inaetives Camphen, wenn man Pinenchlorhydrat mit Natrium-
acetat andauernd auf 170—180° erhitzt.
Linksecamphen. Terecamphen bildet federförmige Krystalle, die bei 48 bis
49° schmelzen. Es siedet bei 160—161°% Brom gibt ein Substitutionsproduet,
Co Hıs Br, Chromsäuregemisch oxydirt zu inacetivem Campher. Mit Salzsäure liefert
es ein Monochlorhydrat. Ganz dieselben Eigenschaften hat das Rechtscamphen
+ 1068 oder Austrocamphen.
7 AR Camphen steht in naher Beziehung zum Campher und zum Borneol, Rauchende
en Salzsäure verwandelt Borneol in dasselbe Bornylchlorid, welches sich bildet, wenn
Zt man Salzsäuregas in eine ätherische Camphenlösung leitet. Chromsäurelösung
303 oxydirt Camphen, Salpetersäure Borneol zu Campher,
Endlich wird eine alkoholisehe Campherlösung durch Natrium zu Borneol
statt, 30 Dei der roducirt.
x Nirusehlaride Die Beziehungen des Camphens, C,oH;5, Borneols, C,oH,; 0, und Camphers,
N C,oH;; O, lassen sich durch folgende Formeln darstellen :
elend.
an lässt sich durch
arpineol übergeht,
WW 3nl- H,Cr HC/ CH, Hat CH;
‚a Terpineole und
nal. Tri da- HaC« HH H CV CH.OH- H,C CO
ver oder weniger /
malisiren sich die ©
yeise sänre Zac CH, Ca Hy
x Coniferen, deren Camphen Borneol Campher
bt; md n III. Limonen- und Dipentengruppe.
N N Yu N Vorkommen s. pag. 631 — Linkslimonen wird am besten durch fraetionirte Destil-
* % ) a 'n den lation von Fichtennadelöl, Rechtslimonen aus Pomeranzenschalenöl oder Kümmel -
öl gewonnen.
Rechtslimonen, Hesperiden, Carven, Citren, siedet bei 175° und hat
0.846 spec. Gew. bei 20%. Es verbindet sich mit zwei Molekülen Salzsäure zu
nm Mamel- Dipeutendichlorhydraft , gibt aber auch unter Umständen ein Limonenmonochlor-
weht a hydrat, welches bei weiterer Einwirkung von Salzsäure in Dipentendichlorhydrat
x übergeht. Beim Erhitzen auf 250—270° liefert es Dipenten. Sein Tetrabromid
ar Nu krystallisirt rhombisch-hemiödrisch, ist rechtsärehend und schmilzt bei 104—105°,
Aan(e, m Die Constitution des Limonens ist durch H. GOLDSCHMIDT festgestellt worden,
IE va welcher dasselbe in Carvol überführte. Limonennitrosochlorid gibt beim Kochen
nid mit Weingeist nämlich glatt Carvoxim:
w Co Hıs - NO CI = HO1 + C,o H,.. NOH
300 0 Nitrosochlorid Carvoxim,
Ah HE