Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

SAPOTACEAE. — SAPOTOXIN. 57 
Darane 
Nike Sapotaceae, Familie der Diospyrinae. Den Tropen angehörende, kahle oder 
adni {el verschieden behaarte, oft Milchsaft führende Bäume oder Sträucher. Blätter fast 
Coaltär stets abwechselnd, fiedernervig, einfach, meist ‚lederig. Nebenblätter gewöhnlich 
Ührendes fehlend , selten klein, hinfällig. Blüthen meist in doldigen oder corymbösen 
N das Büscheln, selten einzeln axillär, regelmässig, zwitterig oder durch Abort polygam, 
beta 5- (4—6-, selten mehr-) zählig. Kelch 4—8 gliederig, in 1—2 Wirteln, Krone 
les Ay. gamophyll, mit kurzer, glocken- oder krugförmiger Röhre. Andröceum der Kron- 
tr Adtıle röhre eingefügt, der Krone isomer und epipetal, öfter mit Staminodien alternirend, 
Filamente meist kurz, gerade, seltener länger und an der Spitze nach aussen 
nd gebogen. Antheren extrors. Ovar der Krone meist isomer, jedes Fach mit 1 ana- 
"A oder amphitropen Samenknospe. Griffel einfach. Narbe terminal, klein. Frucht 
hal eine zwei- bis zahlreichfächerige, selten durch Abort einfächerige und einsamige 
" Beere. Embryo gerade. Würzelchen abwärts gekehrt. 
lisa. 1. Isonandreae. Kronlappen ohne _Nebenblattbildungen. Staminodien fehlend, 
4 % Staubgefässe alle fertil. 
Le, 2. Chrysophylleae. Krone wie vorige. Kelchstaubfäden zu Staminodien um- 
rn gebildet oder fehlend. 
I L, 3. Mimusopeae. Krone mit Nebenblattbildungen. Kelchstaubfäden als Stami- 
CH, nodien (nur bei Muriea_ fruchtbar). Sydow. 
ANATa 
ölygala Sapotoxin ist der Name eines neben Quillajasäure (s. d., Bd. VHI, 
Species), pag. 483) in der Rinde von Quillaja Saponaria enthaltenen Glycosides von 
e DC, neutraler Reation, welches von KOBERT!) entdeckt und von PACHORUKOW®*) auf 
anmen- seine Wirkungen eingehend geprüft worden ist. 
gehören Zur Darstellung wird das Decoct der Quillajarinde, nachdem es mittelst 
yon. den neutralem essigsaurem Blei von Quillajasäure befreit worden ist, auf dem Wasser- 
Virkung, bade coneentrirt und heiss mit Bleiessig im Ueberschuss versetzt, der Nieder- 
in, das schlag ausgewaschen, zersetzt und das dadurch freigemachte Sapotoxin abfiltrirt 
und auf dem Wasserbade zum hellgelben Syrup concentrirt. Diesen nimmt man 
3 — sodann in einem Gemisch von absolutem Alkohol und Chloroform (1:4) unter 
08 allge Kochen auf, filtrirt heiss und fällt aus dem farblosen Filtrate mittelst Aether das 
Ben reine Sapotoxin. Ueber H, SO, getrocknet, bildet es nach dem Zerreiben ein 
Ya lockeres, leichtes Pulver von schneeweisser Farbe und enthält nur wenig Asche. 
je. 188 Die Verbrennungsanalysen ergaben bei sieben Analysen für Sapotoxin von 
) Ohri- KOBERT: C— 50.2-—52.0 Procent und H = 6.3—6.8 Procent; Sapotoxin von 
a, der MERCK: C-—51.5—592.1. Proecent und H-—7.3—7.5 Procent. Die Formel 
a CO, H;o O1o verlangt: C=— 51,77 Procent und H = 7.61 Procent,. Darnach würde 
"BLIM. sich also das Sapotoxin von der Quillajasäure (C,, H;oO,o) durch einen Minder- 
26 gehalt von zwei C unterscheiden. Jedoch sieht KOBERT die _obige Formel noch 
jadrsschr, keineswegs als eine definitive an. 
1860. — Eigenschaften des Sapotoxins. Es schmeckt anfangs milde, dann brennend 
ra und erzeugt für lange Zeit Kratzen im Halse. Sein Staub ruft, in die Nase 
2. April yelangt, heftiges Niesen hervor. Beim Erwärmen auf 150% wird es braun; bei 
3 stärkerem Erhitzen verkohlt es, um dann fast ohne Rückstand zu verbrennen. In 
; 15 nd Wasser ist es leicht löslich, ebenso in kohlensauren und in Aetzalkalien. Ver- 
ne dünnter Alkohol löst es in der Wärme leicht, um es beim Erkalten flockig wieder 
nn auszufällen. Absoluter Alkohol löst es selbst beim KErhitzen kaum, wohl dagegen 
wiper ein heisses Gemisch von 1 Th. Alkohol + 4 Th. Chloroform: In Aether ist es 
fe ganz unlöslich; in Chloroform nur spurweise beim Erwärmen. 
den Gegen Lackmus reagirt die wässerige Lösung neutral. Beim Schütteln der- 
selben entsteht viel Schaum, besonders wenn Alkali zugegen ist. Alkohol und 
wol: Aether vernichten den Schaum sofort. Coneentrirte Sapotoxinlösungen besitzen in 
5 hohem Grade die Fähigkeit, unlösliche Pulver suspendirt zu halten (z. B. Schwefel- 
blei) und das Resultat von Filtrationen zu vereiteln. Alkoholzusatz hebt diese 
br Eigenschaft auf. Beim Stehen an der Luft _zersetzen sich _wässerige_Sapotoxin-
	        
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