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am Es scheint, dass die nicht aus China stammenden Theesorten, an einem Uebel-
m stand leiden, der ihrer allgemeinen Verwendung abträglich ist; sie sollen nämlich
durch einen weit grösseren Gehalt an „nervenerregenden‘“. Stoffen ausgezeichnet
& sein und auch im Geschmack den chinesischen Produeten nachstehen. En
Es wird weiters häufig angegeben, dass auf Malacca (Singapore), Penang,
in Brasilien, Californien, im Caplande und in Australien Thee produeirt wird,
Wenn dies nun auch für einzelne der genannten Gebiete richtig ist, so kommen
doch die produecirten Theemengen für den Handel gar nicht in Betracht. Die Culturen
in Singapore sind längst aufgegeben, ebenso die in Südafrika, auf St. Helena ete.
In Brasilien hat man im Jahre 1850 begonnen, 'Theeplantagen anzulegen , der
produeirte Thee war aber ohne Aroma, hatte einen bitteren Geschmack. und musste
im Kampfe mit dem weit billigeren und längst schon in Gebrauch stehenden
Mate unterliegen. (S. SEMMLER, Die trop. Agrieultur und Tg. PECKOLT, Zeitschr.
| d. allg. öst. Apoth.-Ver. 1884, Nr. 20 ff.) In Californien gab es. überhaupt nur
Mm zwei Plantagen und diese erzielten ein unbrauchbares Produet.
Als ein Theeland der Zukunft wäre der Südabhang des Kaukasus an-
*, Aether Hanzol zusehen, wo das feuchte und warme, von drückender Hitze und winterlichen
%, auch un Kali- Stürmen freie Klima alle Bedingungen für die Theeeultur aufweist. ;
In eoneentrirter Zur Zucht der Theesträucher verwendet man in China volle reife Samen, die
im Frühjahr ausgesät werden. Der Boden wird reichlich mit flüssigem Dünger,
enteirfer Salzsäure auch mit Oelkuchen und Fischen gekräftigt, obwohl dadurch das Aroma des Blattes
Werschlag‘ aus: 03 leiden soll. Die erste Ernte erfolgt im dritten Lebensjahre des Strauches Anfangs
ıl and Ammoniak, März bis April; die zweite Ernte findet Ende Mai oder Anfangs Juni statt und
Arte. Salpefersiure liefert den grössten Ertrag; im Juli erntet man zum dritten Male, ausnahmsweise
& Backutte noch einmal im August oder September. Ein guter Strauch liefert jährlich etwa
"/, Pfund grüner Blätter. Das Pflücken der Blätter, insbesondere der Zweigspitzen
mit den noch kaum entfalteten. Blättchen erheischt‘ grösste Sorgfalt und peinliche
AÄFAHIN Ra Reinlichkeit; die geernteten Blätter werden nun zu schwarzem oder grünem Thee
2 verarbeitet.
Chinesische und indische (assamesische) Theeblätter sehen von einander ver-
Folie Thea! be schieden aus. Ein ausgewachsenes Theeblatt eines chinesischen
Ühesstrauches Strauches ist meist länglich, länglich-lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, leder-
ı Genwsemittel‘ von artig steif, 6—12 cm lang, am Rande ziemlich fein, meist etwas buchtig gesägt;
Tarfhuchäfzung wir von der starken Mittelrippe zweigen 5—7 Nebenrippen unter einem fast rechten
de Heimat der Winkel ab, welche sich nahe dem Rande zu einfachen Schlingen vereinigen,
kai zweites‘ Land Assamesische Theeblätter sind eiförmig oder verkehrt-eiförmig » aus breiter
ha und zum Ver- Fläche plötzlich verschmälert und geschwungen zugespitzt, mit anliegender oder
une zu Besitzen vorwärts geneigter Zähnung. ZahlreicheTheesorten bestehen aus jugendlichen
Sn Blättern. Die eben aus der Knospe sich entfaltenden Blätter sind auf ihrer Unter-
„Band begreift seite von anliegenden feinen Seidenhaaren silber grau; solche Blätter bilden
RI aber nur die feinsten schwarzen Theesorten. Ein sehr Junges Blatt zeigt eine
Kr Der ir geschwungen-lanzettliche, mässig fein zugespitzte Form und eine feine Zähnelung.
A ud Die Nebenrippen sind schon an ihren Ursprungsstellen im Vergleich zur viel
tan, Ming: 30 7 stärkeren Hauptrippe sehr zart und bilden deutliche Schlingen.
Cohn nd Ein älteres, doppelt so grosses Blatt (aus Congothee) zeigt eine regel-
MM, 0 1 mässig-lanzettliche Form, einen in den kurzen Blattstiel verlaufenden Grund
hr Theestraneh N und sehr zarte, ziemlich gleich weit von einander abetehende Zähnchen. Die
altivirt; der Der6 Hauptrippe verläuft gerade, die Nebenrippen zweigen noch unter spitzen Winkeln
Ed von ihr ab und sind durch einfache Schlingen mit einander verbunden; von den
Hama and SO8 En Schlingen gehen noch zarte Rippen zum Blattrande. (Eine ähnliche Nervatur
ug ungern zeigen das Kaffeeblatt, das Rosen- und das Eschenfiederblättehen,) Der Blattrand
ge des Eimaaf® ist bei den meisten Blättehen umgerollt.
ig über tin Der anatomische Bau des Theeblattes ist vielfältig studirt worden (VOGL,
im Jahre Den AD. MEYER, MOELLER, AUTOR etec.). Die beiden, Oberhautplatten (Fig. 121 e pa
wie in CEy'0h und eni) umschliessen ein zweischichtiges Mesophyll. Die Oberhaut der Oberseite
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