Full text: Salpetersäure - Thonschiefer (9. Band)

670 TEEE. 
oder länglich spitz, fast ganzrandig oder entfernt gezähnt, die Zähnchen sind 
sehr unbedeutend und kommen nur spärlich vor. Das starke Adernetz zeigt Aehn- . 
lichkeit mit dem des Theeblattes ; von der starken Hauptrippe zweigen dicht auf- 
einanderfolgende Nebenrippen in Winkeln von etwä 60° ab und jede Nebenrippe 
schliesst an die folgende in einem einfachen, sehr‘ flachen Bogen an. Auch mikro- 
skopisch ist das Blatt gut gekennzeichnet. Die Oberhaut der Oberseite besteht aus 
schwach wellig contourirten, mitunter knotig verdickten Zellen, die der Unter- . 
seite besitzt dagegen stark gebuchtete Zellen, spitzelliptische Spaltöffnungen und / 
eine starke streifigfaltige Cutieula. Im Mesophyll kommen grosse Krystall- a 
schläuche mit Raphiden vor. Letztere sind als wahre charakteristische 
Leiter anzusehen, die man in Quetschpräparaten leicht auffindet. ® 
Steinsamenblätter (Lithospermum officinale L.) sind als böhmischer iS 
und eroatischer Thee mehrmals in den Handel gekommen und sehen, ent- ne 
sprechend zubereitet, dem schwarzen Thee sehr ähnlich. Aber schon mit freiem = 
Auge ist die rauhhaarige Beschaffenheit beider Blattoberflächen zu Cconstatiren. 
Das Blatt ist lanzettlich, ganzrandig, spitz, stiellos. Die Nervatur ist sehr ZH 
einfach. Die Nebenrippen zweigen unter sehr spitzen Winkeln von der Haupt- SEM 
rippe ab und verlaufen sehr nahe dem Rande und mit diesem parallel, oder a3 
sehr flache Bogen bildend. Die starren, starken, spitz zulaufenden Haare sind Late 
mit Kalkmasse ausgefüllt und stehen auf runden Höckern. Die Oberfläche der Haare / 
ist mit Warzen besetzt, nur die Spitze ist frei. Die Warzen haben nicht die Form u 
von Stacheln, sondern von Höckerchen, und bestehen, wie auch die Ausfüllung 
der Haare und vieler Trichomnebenzellen (nach A, VoGL) aus Caleiumcarbonat. (te 
Man nennt solche Ausfüllungen ’bekanntlich Cystolithen. Pen 
Erdbeerblätter, richtiger die Blattabschnitte unserer Fragaria- 3 
Arten, werden häufig (auch mit den Blüthen) gesammelt, getrocknet und als Er d- 
beerthee genossen. Sie sollen auch wie Thee zubereitet vorkommen.‘ Man er- en 
kennt sie leicht an dem eiförmigen Contour und dem grobgesägten Rande; sie Kö 
sind stumpf und ihre zahlreichen Nebenrippen verlaufen in die Blattsägezähne; {r 
die Unterseite ist dicht seidenhaarig, die Haare sind fein, zart, farblos, sehr lang 
zugespitzt, ihr Lumen ist schmal. 
Schlehenhblätter (Prunus spinosa) sind in der Jugend flaumig, ausgewachsen 
kahl, elliptisch, lanzettlich, verkehrt eiförmig, stumpf oder kurz gespitzt, der Rand 
scharf, aber unregelmässig und einfach gesägt; die Hauptrippe verläuft häufig 
gebrochen, die Nebenrippen bilden in der Nähe des Blattrandes ein feines Netz. 
Die Epidermis der Oberseite besitzt nach J. MOELLER eine zarte Strichelung, 
die durch die Cutieula erzeugt wird. Die Oberhaut der Blattunterseite enthält 
zahlreiche kleine Spaltöffnungen, die hier und da gehörnt sind. Im Mesophyll 
befinden sich viele Krystallschläuche mit Drusen und ansehnlichen Einzelkrystallen ; 
die Gefässbündel sind von Krystallkammerfasern begleitet. 
Hollunderblätter /Sambucus. nigra L.); die eiförmigen, eilanzettlichen, 
scharf gesägten und fein zugespitzten Blattabschnitte schmecken’ scharf und bitter 
und sollen giftig sein. Die Serratur ist_einfach, die Zähnchen sind nach aufwärts 
(zur Blattspitze) gebogen. 
Rosenblätter. Von verschiedenen Rosa-Arten sollen die Blattabschnitte als 
Thee verwendet werden. Die Blätter sind eirund, einfach oder mehrfach gesägt, 
die Nebenrippen vollkommen parallel ziemlich dicht aufeinanderfolgend und durch 
feine Aestehen nahe dem Blattrande miteinander verbunden. Die Oberhaut besitzt 
eine glatte Cutieula und viele Zellen derselben sind mit einer homogenen braunen 
Inhaltsmasse gefüllt. Die Rosenblätter enthalten zahlreiche grosse Krystalle, 
sehr selten aber Drusen (J. MOELLER). 
Die Fiederblättechen der Esche (Fraxinus excelsior) sind länglich- 
lanzettlich, zugespitzt, gesägt. Von der starken Hauptrippe zweigen zahlreiche 
Nebenrippen unter wenig spitzen Winkeln ab, die ganz nahe dem Blattrande 
und mit diesem fast parallele Schlingen bilden, von welchen zarte Aestchen_ in die 
1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.