a THERMOMETER., 685
A fadens in der Röhre der zu bestimmenden Temperatur ausgesetzt ist. Kann nur
das Thermometergefäss an den zu untersuchenden Körper gebracht werden, dann
muss man bei genauen Messungen eine Correetion in Folge der abweichenden
Temperatur des Flüssigkeitsfadens anbringen.
5 ) Da alle einem Gase bei gleichbleibendem Volumen desselben zugeführte Wärme
/ zur Erhöhung der Expansivkraft verwendet wird, so gibt wohl die Erhöhung der
. letzteren das natürlichste Maass für die mit der Zufuhr verbundene Temperatur-
n zunahme. Es wurde daher auch für wissenschaftliche Zwecke Luft
als thermometrische Substanz gewählt und die Angaben des Luft-
thermometers zur Definition der Temperatur überhaupt be-
nützt. Am häufigsten wird das Luftthermometer in der Modi-
fication von JOLLY angewendet. Ein mit trockener Luft gefüllter
Glasballon 4 (s. Fig. 130) hängt durch ein capillares Rohr mit
der weiteren Röhre I zusammen, die ihrerseits durch einen Kaut-
schukschlauch mit der Röhre II in Verbindung steht. I trägt
gine Marke m, bis zu welcher sie ebenso wie der Kautschuk-
schlauch und die Röhre II mit Quecksilber angefüllt ist, welches
die Luft des Ballons von der äusseren absperrt und in der Röhre
[IL im Allgemeinen einen höheren Stand einnimmt als in I. Dem
Gebrauch des Instrumentes hat eine Graduirung desselben voraus-
zugehen. Man umgibt die Kugel 4. mit schmelzendem Eis, bringt
durch Heben oder Senken der Röhre II das Niveau in I bis zur
Marke m und beobachtet die Expansivkraft Zo der einge-
schlossenen Luft. Es ist die Summe aus dem herrschenden
Barometerstand und der Niveaudifferenz des Quecksilbers in I und II. Bringt
man dann die Kugel 4 auf die zu messende Temperatur £, lässt neuerdings das
Quecksilberniveau in I zur Marke m steigen und beobachtet die jetzt herrschende
Spannkraft %, die sich wieder durch die Höhe der Quecksilbersäule im Barometer
vermehrt um die Niveaudifferenz in den beiden Röhren (oder vermindert um die-
selbe Grösse, wenn in II das Niveau niedriger stehen sollte als in I} ausdrückt,
so ist mit grosser Annäherung £ — 060 E00 Bis zu Temperaturen
je unter eleichen von 60% kann man ohne besonderen Fehler nach der noch einfacheren Formel
am. wären. aus der 9 ="275 Ba rechnen.
Etwas complieirter werden die Verhältnisse, wenn man das Volumen des capil-
an aus der Volnm- laren Rohres, das die Kugel 4 mit der Röhre 1 verbindet , nicht mehr im Ver-
% PMitssiekeitesänle gleich zum Volumen der Kugel selbst vernachlässigen kann. Der Vergleich der
Alanae gleich- Angaben des Luftthermometers mit jenen des Quecksilberthermometers hat gezeigt,
ua ir Röhren dass beide Instrumente, eine Reduction der Angaben des Quecksilberthermometers
Atarha dter eine auf ein Normalthermometer schon vorausgesetzt, nicht unwesentlich differiren.
a Em af Im Mittel muss folgende Correction an den Angaben des Quecksilberthermo-
bw IA meters angebracht werden, um__ dieselben auf die eines Luftthermometers. zu
| 088 30 .
x a Volumen redueiren : ar
warn Angabe: 0% 20: 40 60-80 100 150 200. 250 8
Sünde Correetion: 0.0° + 0.2 0.3.0.8 0.2 0_-—0.5—1.1 —2.4_— 3,8
nn Diese: Opera Eine andere Art von Thermometern, die sich auf die verschiedene Ausdehnung
„ gilt yon der verschiedenartiger fester Substanzen durch die Wärme gründen, sind die Metall-
“allen der Röhre thermometer, wie sie zuerst von HOLZMANN und BREGUET construirt wurden, In
. ohren, diesen Instrumenten sind zwei Streifen verschiedener Metalle aufeinandergelöthet.
) ; ‚a Bl. A Jede Temperaturänderung bewirkt dann in Folge der verschiedenen Ausdehnung
Wr at von der Metalle eine Krümmung nach der einen oder anderen Seite, wodurch ein
a“ Zeiger in Bewegung gesetzt wird, ‘der auf einer empirisch angefertigten Scala die
f zei t wird meist in die Form einer Taschen-
ot Temperatur anzeigt. Das ganze Instrumen FE 3 R
Ye, uhr gebracht und erweist sich dadurch; in_der Anwendung für viele Fälle sehr