THIERARZNEIMITTEL, 697
Mi Huf re Ta Der Huflederkitt kommt als eine lederartige , dunkelbraune
Lasse oder Flatten in den Handel und besteht aus Guttapercha, Kautschuk und
Ziegelmehl oder Sand, Der Huflederkitt wird zunächst überall da beim Hufe
angewandt, wo bisher die DEFAY’sche Hufmasse benutzt wurde, er dient zur Aus-
besserung des Pferdehufes. Der Huflederkitt hat vor der DEFAY’schen Hufmasse
verschiedene Vortheile, er erkaltet nach dem Schmelzen schneller, verliert nichts
an Volumen und bleibt fest und innig mit der Hornwand verbunden. Der Huf-
lederkitt kann beliebig oft umgeschmolzen werden, ohne an Qualität zu verlieren.
Die Anwendung desselben geschieht ohne besondere Vorbereitungen , wie voll-
ständige Entfettung ‚der Hufstelle durch Aether. Die Darstellung des Huflederkitts
verlohnt sich nicht im Kleinen, es gehören dazu maschinelle Einrichtungen.
Hufmasse, DEFAY’sches künstliches Hufhorn, dient zur Aufbesserung der
Hufe und wird bereitet aus Guttapercha und Ammoniakgummi, welche im Dampf-
bade zusammengeschmolzen werden. Je nach der Jahreszeit muss die Zusammen-
setzung eine andere werden, im Sommer 1: 1 für härtere, im Winter 4 : 3, oder
ein kleiner Zusatz von Terpentin, für weichere Massen. Zum Gebrauch muss die
Hufmasse geschmolzen und auf die schadhaften Stellen, welche zuvor mit Aether
oder Benzin entfettet wurden, aufgetragen und mit einem warmen Spatel beliebig
2 im Magen oder geformt werden,
Wa Hufsalbe, Hufschmiere, hat den Zweck, den Huf durch Einfetten geschmeidig
& des nafpaens zu halten, weil ‚sie das Austrocknen, die Wasserverdunstung verhütet. Ihre Zu-
Anne Relernder sammensetzung ist eine sehr verschiedene, es kann jedes Fett dazu benutzt werden,
wie Pferdefett, Schweinefett, Vaseline und Lanolin, und je nachdem sie weicher
& 1 Was oder härter werden soll, mit Wachs, Colophonium, Talg oder Oel zusammen-
A“ x geschmolzen werden. Es gibt auch sogenannte hart machende Hufsalben, die
302 Steinai ni bei nassem Wetter und vieler Bodenfeuchtigkeit zur Verhütung zu grosser Er-
; Sehweinen weichung des Hufes angewendet werden; diesen Hufsalben ist Terpentin, Theer
der Steindl mit oder Wachs zuzusetzen,
A: Rapae 27h. Hufstreupulver gegen Strahlfäule, Die Zusammensetzung nach SCHLEG
7 besteht aus 1 Th. Cupr. sulfurie. pulv., 2 Th. Ferr. sulf. pulv., 3 Th. Rhiz. Tor-
al. mentill. pulv. subt. Andere Zusammensetzungen sind: Acid. salieylie. und Rhizoma
vn Sri nfehter Tormentillae pulv. sbt., von jedem gleiche Theile, oder Cupr. sulfurie. pulv. mit
Carbo Ligni pulv.
Zum Gebrauch werden diese Pulver für sich oder mit Holzessig angerührt
| in die betreffenden Stellen eingestreut, eventuell mit einem Holzspan hinein-
gestrichen.
Hufwachs, s. Hufkitt.
Klauenseuchemittel beim Rindvieh: 3 Th. Cupr. sulfurie. auf 100 Th.
Aq., bei Schafen eine filtrirte Lösung von 1 Th. Calcar. chlorat. und 10 Th,
Aq., mit einem Pinsel auf die gehörig beschnittene Klaue auftragen oder Ein-
pinseln mit Liniment. feruginis.
Kolikeinreibug dient zum Frottiren an Kolik erkrankter Thiere und be-
steht aus spirituösen Gemischen mit Zusätzen von Terpentinöl oder Salmiakgeist.
Maulwasser bei Maulseuche besteht aus 1 Th. Alum., je 10 Th. Mehl und
Essig und 100 Th. Wasser oder: Alum. und Cupr. sulfurie. je 1 Th., Aq. 100 Th.
1-—3mal täglich das Maul vorsichtig auszuwaschen,
Maukemittel sind Einreibungen gegen nässendes Eczem in der Beugeseite
des Fessels und bestehen aus desinfieirenden und kühlenden Mitteln, wie Carbolöl
1:30, Sublimatlösung 1: 1000.0, Kalkliniment und Bleiliniment (1 Th. Lig.
Plumbi, 5 Th. Ol. Oliv.).
Oxyeratum compositum besteht aus 20g Ammon, chlorat., 60g Spirit.
camphorat. und je 500g Acet. crud. und Ag. fontan.
