SARKIN. — SAROTHAMNUS. 63
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Y* Knochenmark, im Blute und auch im Harne Leukämischer vor, in letzterem meist
I un. in Begleitung von Xanthin. Im Leichenblut fehlt es nie, während es im Aderlass-
nn blute bisher nicht aufgefunden werden konnte. Aus Nueclein (8. d.) wurde es
/ durch längeres Kochen mit verdünnten Säuren erhalten; auch aus Weizenkleie,
Sporen von Lycopodium, aus keimenden Samen konnte es dargestellt werden, in
1 nach diesen letzteren Fällen stammt es aus dem Nuelein her. Aus Harnsäure und
Ü Xanthin (s. oben) wurde es durch Einwirkung von Natriumamalgam erhalten. Es
ül bildet farblose mikroskopische Nadeln, sehr schwer löslich in kaltem, leichter in
3 Fisch. siedendem Wasser, fast gar nicht in Alkohol, leicht löslich in verdünnten Alkalien
und Mineralsäuren. Mit Basen und Säuren bildet es gut krystallisirende Verbin-
le Ce dungen. Aus der alkalischen Lösung wird es durch Kohlensäure gefällt. Die
(lei Abscheidung des Sarkins gelingt mittelst Silbernitrat oder Kupferacetat, welche
dasselbe aus wässerigen Lösungen, die frei von Leim, Pepton oder Eiweissstoffen
Kerzen. sind, ausfällen. Aus einer ammoniakalischen Lösung fällt Silbernitrat C; H, N, 0. Az, O,
Hr Silberoxyd Sarkin, welches in Ammoniak unlöslich ist und aus dessen Lösung in
nn heisser Salpetersäure Sarkosin-Silbernitrat, C,H, N, 0.NO; Ag, beim Erkalten in
14,50 Krystallschuppen ausfällt, welche in Wasser und in verdünnter Salpetersäure
unlöslich sind. Mit Platinchlorid gibt das Sarkinhydrochlorid ein krystallisirendes
at_ans Doppelsalz der Formel 2 (C, H, N, 0, HCI) + PtCl,. Verdampft man eine Lösung
von Sarkin in Salpetersäure vorsichtig zur Trockne, so bleibt ein farbloser Rück-
X stand (kein gelber Fleck wie bei Xanthin), der sich in Kalilauge ohne Färbung löst.
en Loebisch.
5 N Sarkosin, C; H, NO, , Methylglycocoll, Methylglycin , Methylamidoessigsäure,
en a CH, .NH.(CH;). COOH, kommt als Spaltungsproduct des Kreatins und des
ar a Coffeins vor, aus denen es beim Kochen mit Barytwasser entsteht. Synthetisch wird
N es durch Einwirkung von Methylamin auf Chloressigester gewonnen, bildet rhom-
8 Die bische Säulen, die sehr leicht löslich in Wasser, schwer löslich in Alkohol sind
FE und süsslich schmecken ; schmilzt bei 210—215%°, wobei es ein Molekül Wasser
Leiche abgibt und in Kohlensäureanhydrid und Dimethylamin zerfällt. Innerlich einge-
Mer In S 1. ne . a .
fe nommen geht es zum grössten Theil unverändert in den Harn über, nur ein ‚ge-
dei Er- ringer Antheil verbindet sich mit Harnstoff und wird in die entsprechende Uramido-
Ferpackt säure umgewandelt. Es bildet mit Säuren Kkrystallinische, sauer reagirende, in
irgtheile Wasser sehr leicht lösliche Verbindungen, verbindet sich auch mit Metallen, Mit
6 Be- Platinchlorid bildet es ein krystallinisches Doppelsalz (C, H, NO, .HC1),.PtCl + 21,0.
PC Loebisch.
Ad Sarkosinsäure, C,H, NO,, eine der Amidopropionsäure (Alanin) isomere
A Säure, welche im rohen Schellack aufgefunden wurde. In Wasser leicht lösliche,
in absolutem Alkohol unlösliche Schuppen, die bei 195° schmelzen. Das Silbersalz
Ends, der Säure ist krystallinisch. Wird_ durch _Einwirkung, von salpetriger Säure in
ad de Milchsäure, übergeführt. Loebisch.
nn Sarmentum (lat.) = Schössling.
em Sarothamnus, Gattung der Papilionaceae, Abth. Genisteae. Sträucher mit
N a ruthenförmigen grünen Zweigen, 1—B3zähligen Blättern und _ ZTOSSCH , einzeln
hd al achselständigen Blüthen, welche charakterisirt sind durch den lippigen Kelch, die
| vegen die Basis zu am oberen Rande runzelig-gefalteten Flügel und den kreis-
it weite förmig eingerollten Griffel. . ; .
A Sarothamnus Scoparius Koch (S. vulgaris Wimm., Spartium Sco-
m parium L., Cytisus "Scoparius Lnk.)., Besenstrauch, Besenginster,
Pfriemenkraut, Gent & balais, Broom, im mittleren Europa auf
ein ZU trockenem, sandigem Boden. Die jungen Triebe und die Blätter des */,—2 m
rch ein hohen Strauches sind seidenhaarig, die Blüthen (Mai, Juni) gelb, selten weiss, die
Saner- Hülsen schwarz, zusammengedrückt, an beiden Nähten zottig.
nbstanZ Die Blüthen waren als Flores Genistae s. Spartit_Scopartı_als Heilmittel in
or. iM Verwendung. — S. Genista, Bd. IV, pag. 566.