Full text: Gedanken über Tod und Unsterblichkeit (3. Band)

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ubhis Gleichheit mit dem Glanz des Himmels haben, die andern aber, die 
1 ohne Gelehrsamkeit gerecht und auserwählt sind, nur mit dem Glanz 
der Sternen verglichen werden.“ Seht! so nimmt im Christenthum 
nicht einmal mit dem Tode die menschliche Eitelkeit ein Ende. Selbst 
im Himmel will Einer vor dem Andern glänzen — der Eine mit der 
„Klarheit der Sterne, der Andre mit der Klarheit des Mondes, der 
Dritte mit der Klarheit der Sonne“; selbst im Himmel haben wir 
wieder dieselben Unterschiede und Stufen wie hier: Niedrigselige, Hoch— 
selige und Allerhöchstselige. Wie recht hatte doch jener Neger, welcher 
das Anerbieten der christlichen Unsterblichkeit mit den Worten ausschlug: 
„nach dem Tode ist Alles aus, wenigstens für uns Neger; ich will 
kein andres Leben, denn vielleicht wäre ich dort wieder Euer Sclave.“ 
„Die Gelegenheit, das ewige Leben zu erwerben, sagen die 
Christen, wenigstens die alten Christen, hat Gott dem Menschen nur 
in diesem Leben gegeben.“ „Höchst flüchtig ist dieses Leben und doch 
wird in ihm das ewige Leben erworben oder verloren. Höchst erbärm— 
lich ist dieses Leben und doch wird in ihm die ewige Seligkeit erworben 
oder verloren.“ Dieses Leben bestimmt also bis in alle Ewigkeit hin 
die Beschaffenheit des andern Lebens; war dieses Leben ein schlech— 
tes, so ist es auch das künftige, war dieses Leben ein gutes, so ist es 
auch jenes. Dieses Leben hat daher in Wahrheit keine vorübergehende, 
4 sondern ewige Bedeutung; ich habe hier ein für alle Mal gelebt, 
28 denn meine wesentliche Qualität ändert sich nicht. Das Jenseits ist 
nur das Echo des Dießseits. So haben wir auch im alten Christen— 
thum die Bestätigung davon, daß das andere Leben zuletzt nur dieses 
n Leben ist, aber vorgestellt ohne Ende. 
— 
n eine 
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