VI
welche sich an die „Ergänzungen“ des ersten Bandes anschließen — die
im „Wesen der Religion“ in aller Kürze ausgesprochenen Gedanken
ausführen, entwickeln, erläutern.
Da ich bekanntlich kein Christ bin, folglich nicht zu den Wieder—
käuern gehöre, denn „ein Christ, sagt Luther, käuet wiederum, wie die
Schafe thun“, so habe ich zwar diese Vorlesungen im Ganzen so drucken
lassen, wie sie gehalten worden sind, aber sie doch mit neuen Beweis—
stellen, Entwickelungen und Bemerkungen ausstaffirt und, so viel als
möglich, Alles ausgemerzt, was mir als bloße Wiederkäuung erschien,
so selbst eine ganze Vorlesung, die sich auf meine „Grundsätze der Phi—
losophie“ bezog. Gleichwohl habe ich die ersten Vorlesungen, welche
nichts enthalten, was sich nicht, wenn auch nur zerstreut und mit an—
dern Worten, in meinen Schriften gedruckt findet, stehen lassen, aber
nur in der Voraussetzung, daß diese Vorlesungen auch in Hände kom⸗
men, in denen sich nicht meine übrigen, am wenigsten meine philoso⸗
phischen Schriften befinden.
Daß diese Vorlesungen erst jetzt erscheinen, wird nicht befremden.
Was ist jetzt zeitgemäßer als eine Erinnerung an das Jahr 1848? Bei
dieser Erinnerung muß ich jedoch zugleich bemerken, daß diese Vorlesungen
meine einzigen öffentlichen Thätigkeitsäußerungen in der sogenannten
Revolutionszeit gewesen sind. An allen, sowohl politischen als un—
politischen Bewegungen und Verhandlungen jener Zeit, welchen ich bei—
wohnte, betheiligte ich mich nur als kritischer Zuschauer und Zuhörer,
und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich an erfolg- und folglich
kopflosen Unternehmungen keinen thätigen Antheil nehmen kann, ich
aber schon am Anfang aller jener Bewegungen und Verhandlungen