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Wesen, die sie verzehren, als religiöse Gegenstände verehren, ist daher
so wenig eine seltsame und verwundersame, daß sie vielmehr die Natur
des religiösen Abhängigkeitsgefühles uns nach seinen beiden entgegen—
gesetzten Seiten klar und offen vor die Augen stellt. Der Unterschied
zwischen dem christlichen und heidnischen Abhängigkeitsgefühl ist nur
der Unterschied zwischen den Gegenständen desselben, der Unterschied,
daß der Gegenstand des heidnischen ein bestimmter, wirklicher, sinnlicher,
der Gegenstand des christlichen — abgesehen von dem fleischgewordenen,
eßbaren Gott — ein unbeschränkter, allgemeiner, nur gedachter oder
vorgestellter, daher kein körperlich genießbarer oder nutzbarer ist; aber
gleichwohl ist er eben so gut ein Gegenstand des Genusses, eben weil
für den Christen ein Gegenstand des Bedürfnisses, des Abhängigkeits—
gefühles, nur Gegenstand eines Genusses anderer Art, weil auch Ge—
genstand eines Bedürfnisses anderer Art; denn der Christ begehrt von
seinem Gotte nicht das sogenannte zeitliche, sondern ewige Leben, be—
friedigt in ihm nicht ein unmittelbar sinnliches oder körperliches, sondern
u ein geistiges, gemüthliches Bedürfniß. „Wir gebrauchen oder be—
d nutzen, sagt der Kirchenvater Augustin in seiner Schrift vom Staate
Gottes, die Dinge, die wir nicht um ihretselbst willen, sondern um
b. etwas Anderen willen verlangen und suchen, aber wir genießen,
was wir auf nichts Anderes beziehen, was durch sich selbst er—
dan götzt. Das Irdische ist daher ein Gegenstand der Benützung, des
sund n Usus, das Ewige, Gott aber ein Gegenstand des Fructus, des Genus—
e hn ses.“ Aber wenn wir auch diesen Unterschied gelten lassen, ja ihn zum
Eynh Unterscheidungsmerkmal des Heidenthums und Christenthums machen,
msheinun · so daß dort die Gegenstände der Religion, die Götter Gegenstände des
glit el⸗ Nutzens, des Usus sind, hier der Gegenstand nur ein Gegenstand des
Genusses ist, so haben wir doch auch hier am Christenthum dieselben
MNMnr odet Erscheinungen, dieselben Gegensätze, die wir in der Natur des Bedürf⸗
nisses, des Abhängigkeitsgefühles aufzeigten, die aber den Christen nur
in der Religion der Heiden, nicht in der ihrigen auffallen; denn der