spruͤche mit einer goͤttlichen Güte und Weisheit nicht so, wie sie jetzt ist,
aus Gott kommen läßt, sondern annimmt, daß sie die Sünde, der Teufel
entstellt hat, und eben deßwegen eine goͤttliche, eine bessere Welt in Aus—
sicht stellt? Und läßt sich nicht ein natürlicher Grund von jener Erschei—
nung angeben? Warum denn nicht? Der arme Polarländer, der zu
Zeiten, wie z. B. der Grönländer, sein kümmerliches Leben selbst mit
alten Zeltfellen und Schuhsohlen fristen muß, genießt freilich keine Süd—
früchte und andre Leckerbissen der warmen Länder, aber nur aus dem
einfachen Grunde, weil sie eben nicht bei ihm gedeihen; er ist aus trau—
riger Nothwendigkeit hauptsächlich auf den Thran und Speck des See—
hunds und Wallfisches angewiesen; aber der Speck und Thran findet
sich keineswegs nur in den Nordpolarländern. Der Wallfisch ist nur
durch die Verfolgungen der Menschen bis in den höchsten Norden zu—
ruückgedraͤngt worden und die Rüsselrobbe z. B., die wegen ihres reich—
lichen Thrans sehr gesucht ist, findet sich auch z. B. an den Küsten von
Chile. Wenn sich aber auch eine besondre Menge von Kohlenstoff am
Nordpol finden sollte, so hätten wir selbst dafür eine analoge Erschei—
nung an der Erfahrung, daß im Winter gefälltes Holz dichter, schwerer
und folglich reicher an Brenn- oder Kohlenstoff ist, als im Frühjahr
oder Sommer gefälltes, was offenbar daher kommt, daß zu dieser Zeit
unter dem Einflusse des Lichts und der Wärme die Pflanze nicht nur die
Kohlensäure zersetzt, d. h. den Kohlenstoff sich aneignet und den Sauer—
stoff fahren läßt, sondern auch, namentlich in der Periode des Knospen—
treibens, der Blüthe, der Befruchtung Kohlenstoff verzehrt, verbrennt,
daher in dem Zuckerrohr, wie J. Dumas in seinem Versuch einer chemi—
schen Statik der organischen Wesen bemerkt, der in dem Stengel aufge—
häufte Zucker ganz verschwunden ist, wenn die Blüthe und Befruchtung
vollbracht sind. Derselbe Liebig, der in dem Speck und Thran der
armen Polarländer die Beweise einer göttlichen Weisheit erblickt, erklärt
Nuflut übrigens andere eben so merkwürdige Erscheinungen, die gleichfalls theo—
Vhi⸗ logisch erklärt werden können und erkläͤrt worden sind, aus höchst ein⸗
169