Full text: Vorlesungen über das Wesen der Religion (8. Band)

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u natürliches, ein außer- und überweltliches, göttliches Wesen ist. In 
der That ist auch der Geist, wie ihn die Theisten fassen, nicht aus der 
Natur erklärbar; denn dieser Geist ist ein sehr spätes Product, und 
zwar ein Product der menschlichen Phantasie und Abstraction und daher 
so wenig ableitbar, wenigstens unmittelbar ableitbar von der Natur, 
n als ein Kieute nant n Professor, ein tgeuns nh umminechet aus 
i der Natur erklärbar ist, wenn es gleich der Mensch ist. Wenn man 
aber aus dem Geiste nicht mehr Wesens macht, als sich gehört, wenn 
man ihn nicht zu einem abstracten, vom Menschen abgesonderten Wesen 
ur macht, so wird man seine Entstehung aus der Natur nicht unbegreiflich 
nbenh finden. Der Geist entwickelt sich ja mit dem Leibe, mit den Sinnen, 
u mit dem Menschen überhaupt; er ist gebunden an die Sinne, an den 
she vn Kopf, an körperliche Organe überhaupt; soll etwa das körperliche Or— 
ju wollen gan, der Kopf, d. h. der Schädel und das Hirn aus der Natur, der 
Geist aber im Kopf, d. h. die Thätigkeit des Hirns aus einem Wesen 
un. von einer ganz anderen Gattung, als die Natur ist, aus einem Denk— 
und Phantasiewesen, aus einem Gott abgeleitet werden? Welche Halb— 
heit, welcher Zwiespalt, welche Verkehrtheit! Woher der Schädel, wo⸗ 
her das Hirn, daher ist auch der Geist; woher das Organ, daher auch 
die Verrichtung desselben; denn wie sollte sich Beides von einander tren— 
— nen lassen? Wenn also das Hirn, wenn der Schädel aus der Natur, 
be. ein Product derselben ist, so ist es auch der Geist. Wir unterscheiden 
W in der Sprache die Kopfthätigkeit als die geistige von den übrigen Ver— 
bist kun richtungen als den körperlichen; wir schränken das Wort Körperlichkeit, 
ng beg i⸗ Sinnlichkeit nur auf besondere Arten der Körperlichkeit und Sinnlichkeit 
I ein, und machen nun, wie ich in meinen Schriften zeigte, die sich davon 
von Eeift unterscheidende Thätigkeit zur Thätigkeit einer absolut verschiedenen Gat— 
en Oes zu tung, zu einer geistigen, d. h. absolut sinn- und körperlosen; aber auch 
vung sen. der Geist, auch die geistige Thätigkeit, — denn was ist der Geist an— 
leitet wel⸗ ders, als die von der menschlichen Phantasie und Sprache verselbst⸗ 
in miht staͤndigte, als ein Wesen personificirte geistige Thätigkeit? — auch die
	        
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