der Lemurien, den Grund des Namens. Der Gott selbst (hier
Mercur) hat denselben mir bekannt gemacht“; ex ipso cognita
caussa Deo est. Wenngleich bei Ovid und andern spätern Dich—
tern dergleichen Götteroffenbarungen nur noch dichterische, nicht
zugleich auch religiöse Bedeutung haben, so bekunden sie doch
immerhin den innigen, unzertrennlichen Zusammenhang zwischen
Götterglauben und Offenbarungsglauben.
Peut-on penser que si Dieu existe en effet, il ne se soit
pas révélé aux hommes? Les idées de Dieu révélé et de Dieu
exisfant ne se présentent-elles pas comme indissolublement
liées? de Luc. (Précis de la Phil. de Bacon T. 2. p. 185.) Was
aber hier nur in Bezug auf den monotheistischen Gott gesagt ist,
gilt auch von den Göttern des Polytheismus, selbst von den
Göttern, die bloße Naturgegenstände sind. Daß die Sonne ist
und daß sie so ist, wie sie ist, woher weiß ich das? aus mir
selbst? Mit Nichten! die Sonne selbst hat mir ihr Dasein und
Wesen geoffenbart; was ich weiß von ihr, weiß ich nur durch
ihre Erleuchtung. Die Götter sind aber, selbst wenn sie nur
blanke Naturwesen sind, wie die Sonne, zugleich lebendige und
zwar menschlich lebendige Wesen. Die Offenbarung ihrer Existenz
ist daher zugleich die Offenbarung ihres Willens. Indem die
Sonne als Licht sich mir offenbart, sagt sie mir, daß ihr Wille
ist: es sei keine Finsterniß, daß sie keine Freude am Dunkeln hat,
daß ich ihr also meine Verehrung und Dankbarkeit nur auf eine
diesem ihrem geoffenbarten Willen entsprechende Weise bezeigen
kann. Jedem Wesen kann ich nur Ehre und Freude erweisen,
wenn ich ihm thue, was nach seinem Sinn und Willen ist; was
dieses aber ist, das kann ich nicht aus mir errathen und wissen,
nicht nach meinem eignen Gutdünken ermessen, sonst beleidige ich
sn sest es vielleicht mit bestem Willen, statt es zu ehren. Aöròö α,
Feuerbach's sämmtliche Werke. IX. 19
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