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meon hatte von einem Ismaeliten einen Esel gekauft. Als seine
Schüler an dem Halse desselben einen Juwel hängen sahen, riefen
sie aus: Rabbi! der Segen Gottes macht reich! (Sprüchw. 10,
22) er aber antwortete: ich habe den Esel gekauft, aber nicht
den Juwel, und gab diesen dem Ismaeliten zurück. Siehe, aus
der Treue der Menschen kannst du die Treue Gottes erkennen.“
Gchoettg. Hor. Hebr. in 1. Cor. I, 9.) „Ohne Glauben (und
Vertrauen) ist es unmöglich, Gott gefallen“ (d. h. „Gnade finden
vor Gott“, Beifall finden bei ihm, von ihm geliebt werden, Hebr. 2
11, 6). „Aber auch die biedern Menschen lieben nicht Diejenigen,
die ihnen nicht glauben oder trauen, geschweige erst der Gott“, a
oᷓ ααν οον ννννννν. GXenoph. Cyrop. 7, 2, 17. hi
„Wie man, sagt derselbe (ebendaselbst 1, 6, 6), von den Menschen Vih.
nichts erwirkt, wenn man sie um etwas Gesetzwidriges ersucht, h
ebenso erhält man billiger oder natürlicher Weise nichts von den
Göttern, wenn man sie um etwas bittet, was den göttlichen Ge—
setzen Maturgesetzen) zuwider ist.“ „Wenn ein Dichter achtungs⸗
werthe Menschen unmäßig lachen (vom Lachen überwältigt wer—
den) läßt, so ist es nicht zu billigen, viel weniger, wenn Götter.
Nicht ist es daher zu billigen, wenn Homer von den Göttern sagt:
Unermeßliches Lachen erscholl den seligen Göttern.“ (Plato Pol.
3,3.) „Es ist Gottes unwürdig, etwas ohne Zweck und
Grund zu thun, denn es verträgt sich dieß selbst nicht mit der
Würde eines ernsten Menschen.“ (Cic. de div. 2.) Athenäus
tadelt es in seinem Deipnosophisten (10, 33), daß von den Künst⸗
lern und bei seinen festlichen Aufzügen Dionysos weintrunken sin
vorgestellt und so „den Zuschauern gezeigt wird, daß der Wein Vn
selbst auch den Gott besiegt. Und doch würde sich dieß nicht
einmal ein gesetzter Mann gefallen lassen.“ „Die Thränen (die
blutigen Tropfen über den Tod des Sarpedon bei Homer J. 16,