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wu amn⸗ sehen will, so bezieht sich doch dieser Vorzug nur auf die Sicht⸗
barkeit oder vielmehr Klarheit und Deutlichkeit der Erscheinung,
besteht der Unterschied überhaupt zwischen den außerordentlichen,
persönlichen und den gemeinen, unpersönlichen Göttererscheinun⸗
gen nur darin, daß dort die Götter dem leiblichen, hier nur dem
geistigen Auge gegenwärtig sind; denn wer kann die Götter auch
ut nur anrufen, ohne sie sich zu vergegenwärtigen, ohne sie wenig—
stens im Geiste vor sich erscheinen zu lassen?
Mögen die Götter an sich sein, was sie wollen, mögen sie an
sich immerwährende und allgegenwärtige Wesen sein — für den
Menschen wenigstens sind sie keine beständigen Wesen, unterschei—
den sie sich nicht von den vorübergehenden Erscheinungen des
Himmels, die ja selbst darum einst für Götter galten und jetzt
noch bei vielen Volkern gelten. Mag einer auch den frommen
Vorsatz fassen, immer und überall an die Götter zu denken, sowie
er sich in eine Handlung oder Anschauung, Sorge oder Freude,
Arbeit oder Unterhaltung, kurz in irgend einen Gegenstand des
menschlichen Lebens vertieft, verliert er unwillkührlich die Götter
aus dem Sinn. Hören wir, wie sich darüber ein Christ aus—
spricht. „Wollen wir einmal unser Leben berechnen; den wie—
vielsten Theil davon widmen wir Gott? der wievielste Schritt ge—
hört seinem Dienste? der wievielste Gedanke erhebt sich zu Gott?
Die Gebete selbst, was sind sie anders, als fortgesetzte Vergehun—
gen, da wir in der Gluth selbst kalt sind, mitten in der Andacht
selbst in eitle Bilder uns verlieren“??“ (Ph. Mornaeus de verit.
Rel clrist c. 163
Aber welche Erscheinungen unter den mannigfaltigen und
uni heu⸗ scheinbar regellosen Göttererscheinungen sind die ursprünglichen,
ue nun al über das Wesen der Götter entscheidenden? Offenbar die geisti—
i mn⸗ gen, innerlichen, wenn gleich für den Gläubigen, sobald einmal
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