Full text: Theogonie nach den Quellen des classischen, hebräischen und christlichen Alterthums (9. Band)

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Beispiele theogonischer Wünsche. 
„Wie der Gedanke des Mannes, sagt Homer (Il. 15, 80), 
umherfliegt, der, da er vieles Land der Erde durchging, nachdenkt 
im spähenden Geiste: „„dorthin möcht' ich und dort““ und man— 
cherlei Pfade beschließet“ („mancherlei Wege sich vorstellt“, Wie— 
dasch; „eine Menge Dinge sonst an seiner Seele vorüberschweben 
läßt“, Minkwitz); also durchflog hineilend (hinstrebend, 460, 
„voll Sturmeifer“ Minkwitz; „geschwind“ ganz kalt Wiedasch) 
den Weg die Herrscherin Here.“ Wie deutlich ist hier ausge— 
sprochen: was der Mensch nur in Gedanken und Wünschen ist, 
nämlich hier in diesem besondern Falle augenblicklich an einem 
entfernten Ort, da ist augenblicklich 23] in Wirklichkeit der Gott, 
was also beim Menschen nur Optativ, das ist beim Gotte ein 
Indicativ. Neuere Philologen haben an die Stelle des Optativs: 
wär' ich ny (nach einigen: ging' ich, möchte ich gehen, als 
Optativ von 544) das Imperfect: war ich 0 gesetzt. Aber 
auch ganz abgesehen von der ungewöhnlichen Imperfectform n 
für die erste Person (Buttmann, Ausf. Griech. Sprachl. 2. A. 
1. S. 5330 und Minkwitz's Anmerkung zu dieser Stelle Homers): 
der Mittelpunkt der Vergleichung ist hier offenbar der vom Wunsch 
beflügelte Gedanke, denn wer sich an einen Ort hinbegibt, sei's 
nun wirklich oder in Gedanken, der will dort sein; darum ent— 
spricht dem uα dem Hinstreben, Hinwollen der Here, wel⸗ 
ches bei ihr als einer Göttin natürlich zugleich ein Hinstürmen 
ist, das asνqν des Menschen, ein Wort, welches keineswegs 
nur ein kaltes „Beschließen“, Bedenken, Beabsichtigen, sondern 
auch ein Verlangen, Bestreben, Wollen ausdrückt. 124 Wie 
paßt aber zu diesem Vorwärtsstreben der Göttin der Rückschritt
	        
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